Search

Make Hungary Great Again!

Über den ungarischen „Flow“– ein Kapitel aus der Rede von Viktor Orbán, Transit-Festival in Tihany, am 25. August 2023

Das ist die jüngere Generation, das Publikum von Tranzit, was kann die Gemeinschaft der Gemeinschaften in dieser Schlacht tun, was kann sie in diesem Kampf unternehmen, was können wir für unsere Heimat tun?

Nun, die erste Sache ist, dass geklärt werden muss, ob Sie eine Heimat haben. Das ist eine wichtige Sache. Ob Sie meinen, Sie hätten eine Heimat oder ob Sie einfach in den Tag, in den Westen, in Europa, in ich weiß nicht, in die attraktiven Zivilisationsformen hineinleben, und es keine Bedeutung besitzt, dass Sie Ungarn sind. Das ist das Erste, was geklärt werden muss. Ob wir so an uns denken, dass wir aus einem biologischen Zufall Ungarn geworden sind. Nun, das gibt es. Und andere sind Deutsche geworden und ein Dritter Pole, und der Fünfte, was weiß ich, Niederländer. Nun, das gibt es. Oder denken wir so, dass indem wir als etwas geboren worden sind, wir in eine Situation geraten sind, in einen Kontext, in einen Zusammenhang, wie Sie das ausdrücken würden:

Wir sind in einen Flow. Und wenn wir in ihm sind, dann muss man verstehen, was das ist. Und wenn wir in ihm sind, dann muss man auch verstehen, ob sich daraus, dass wir die Antwort geben, ob es gut ist, in ihm zu sein, ich zum Beispiel liebe es, im ungarischen Flow zu sein, ob darüber hinaus, dass es gut ist, in ihm zu sein, sich aus dieser Tatsache irgendeine Verpflichtung, irgendeine Aufgabe ergibt. Und wenn man das für sich geklärt hat, dann steht man fest auf dem Boden und dann kann man darüber sprechen, die Gleichgesinnten zu sammeln, damit wir eine große nationale Armee haben, jetzt meine ich das im geistigen, im politischen Sinn, nicht nur militärisch, das ist eine andere Geschichte.

Das ist also das Erste, was geklärt werden muss. Und meiner Ansicht nach lohnt es sich für jede Generation darüber für sich ins Klare zu kommen. Und man kann sich auf verschiedene Weise dazu, zu der Antwort stellen, wenn man diese Frage für sich klärt. Manch tut dies pathetischer, er erkennt, er ist Ungar, daraus ergeben sich Verpflichtungen, er schlägt die Hacken zusammen und nimmt Körperhaltung an, doch kann man dies auch auf humorvolle, geistreiche Weise, mit Leichtigkeit machen, man kann auf vielerlei Weise Ungar sein.

Die Frage ist, wissen wir übereinander, dass wir jene sind, die wissen, dass wir Ungarn sind? Das ist kein Zufall, sondern eine Aufgabe. Ja, ich würde sagen, es ist eine Mission. Wahrscheinlich eine der schönsten Missionen der Welt, denn schließlich reden wir ja darüber, dass es eine Kultur gibt, deren Grundlage eine Sprache ist, die außer denen, die als Ungarn geboren worden sind, andere nicht verstehen.

Sie können sie auch nicht aufrechterhalten. Wenn es nach ihnen ginge, könnte sie auch verschwinden.

In einem einzigen Fall verschwindet das nicht, worin wir geboren worden sind, die ungarische Sprache, die ungarische Kultur und mit ihr zusammen die mindestens 1100 Jahre umfassende Geschichte der ungarischen Staatlichkeit, sowie die Möglichkeit, dass unsere Kinder in der Zukunft Ungarn werden können, für viele 1000 Jahre hoffentlich, dies verschwindet nur in einem einzigen Fall nicht, wenn wir sie erhalten.

Sie bleibt nicht einfach erhalten, denn wir sind nur zehn und einige Millionen. Ein Angelsachse kann glauben, dass sie erhalten bleibt. Er hat keine solche Mission. Ein Deutscher hat keine solche Mission, denn Deutsche wird es immer geben, sie sind ja sehr viele.

Na, aber mit dem Ungarischen sieht es anders aus, das muss also erhalten werden. Damit es die ungarische Sprache gibt, damit es jemanden gibt, der Kosztolányi, Babits, János Arany liest und das, was dort geschrieben steht, den Menschen hilft, in ihrem Leben den entsprechenden Pfad zu finden, dazu muss man Ungarn sein. Und hinzu kommt noch, dass es ein Gebiet gibt, das wir – nun, das ist so wie das Herz, es zieht sich zusammen, manchmal erweitert es sich, diese Frage sollten wir jetzt vielleicht beiseitelegen, jetzt sind wir gerade im Zustand des Zusammenziehens.

Es gibt also ein Gebiet des Karpatenbeckens, das wir kultivieren, seit 1100 Jahren kultivieren wir es buchstäblich, wir haben es eingerichtet, und man hat doch gegenüber dem eigenen Boden oder Garten Verpflichtungen, auch dann, wenn man ihn nicht gekauft, sondern geerbt hat,

sagen wir von den eigenen Eltern, da gibt es eine Verpflichtung, und man muss es machen. Ganz gleich, ob wir das verstehen oder nicht verstehen. Das ist eine Aufgabe in unserem Leben, das gibt etwas zu unserem Leben hinzu, das hebt das Gewicht unseres Lebens – oder ist das eine schlechte Verpflichtung, von der wir uns befreien wollen? „Lassen sie mich mit diesem vielen Unfug zufrieden“, denn dann sollten wir zu den Liberalen gehen, denn dort gibt es dies. Also muss man das als erstes entscheiden.

Und je mehr Menschen in Ungarn geboren werden und aufwachsen, die der Ansicht sind,

Ungar zu sein ist erstens gut, zweitens fantastisch, drittens eine Ausnahme, vier es ergibt sich daraus eine Verpflichtung, diese Verpflichtung zu erfüllen, der Heimat zu dienen ist gut,

dann werden wir viele sein, und die Eins wird nicht nur 11 Jahre stehen, sondern auch noch länger.

Ich denke,

die Ungarn besitzen einige Stärken, die man in einen Sieg umwandeln kann. Meiner Ansicht nach ist das eine unsere eigentümliche kulturelle Identität. Unsere Sprache, unsere Kultur, unsere 1100 Jahre.

Es wäre ein langes Thema, ich mache nur einen kleinen Exkurs. Herr Professor Nemeskürty hat es mir einmal erklärt: wenn der Ungar „Heimat“ und „Nation“ sagt, und das ein Deutscher oder ein Slawe sagen, dann bedeutet dies nicht dasselbe. Denn für die anderen ist die Nation eine moderne Formation, für den Ungarn ist sie mehr als tausend Jahre alt, denn er ist hierhergekommen, befindet sich unter Fremden und er besitzt ein inselartiges Selbstbewusstsein. Das ist ein nationales kulturelles Selbstbewusstsein.

Bis zum 19. Jahrhundert hatten das die untergliederten Franzosen und Deutschen nicht, sie besaßen ein lokales Identitätsbewusstsein, dort entstand das lokale Bewusstsein, durch das ein Franzose und ein Deutscher auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können. Doch bei uns war das nie so. Wir sind seit tausend Jahren eine Nation. Das ist ein riesiger Wettbewerbsvorteil! Von Herrn Professor Granasztói habe ich einmal gelernt, dass so wie der Ungar über sein Kind und seine Familie denkt, besitzt das, obwohl wir das gleiche Wort im Westen und in Ungarn gebrauchen, in Ungarn einen anderen kulturellen Inhalt. Und er hat mir das aus den Regeln des Erbrechts und den Regeln der Kindererziehung abgeleitet. Das heißt dass wir die Familie als eine viel stärkere emotionale Gemeinschaft erleben. Das ist ein riesiger Wettbewerbsvorteil! Die Nation ist ein Wettbewerbsvorteil, die Familie ist es auch.

Das andere: Unsere Sprache ähnelt vielleicht eher der Mathematik als anderen Sprachen. Wenn wir sprechen, da merkt dies der Ungar nicht, wenn der Ungar spricht, z.B. ich jetzt, ich baue ständig auf. Es gibt keine derart strenge Ordnung des Ausdrucks, die meine Aussage in ein Schema ordnen würde, sondern ich muss die Wortfolge, alles neu erschaffen… Die ungarische Sprache beinhaltet unerhörte Möglichkeiten, sodass ich das, was ich Ihnen jetzt gesagt habe, auf zehn verschiedene andere Weisen auch ausdrücken könnte. Mein Gehirn arbeitet unablässig, und das Ihre genauso, wenn Sie sich miteinander unterhalten. Sie sind kreativ, auch wenn Sie nichts davon wissen, denn die Sprache macht sie notwendigerweise dazu. Sie können also auf eine von den gewöhnlichen Schemata abweichende Weise auf eine Sache, auch eine Angelegenheit blicken. Wenn sie von woanders darauf blicken, dann bemerken sie etwas, was der andere nicht sieht, na, das ist ein Wettbewerbsvorteil! Und dann kann es sein, dass sie dort eine Lösung finden. In diesem Sinn sind wir auch kreativ.

Und schließlich sind wir schnell. Der Ungar denkt also schnell, er ist also nicht nur gebildet – das Niveau dessen ist schwankend –, sondern auch gescheit. Wir sind also nicht nur klug, wie viele auch immer von dieser großen nationalen Gemeinschaft, aber jetzt will ich nicht über die Klugheit reden, über die Bildung, sondern darüber, was wir als Schlauheit bezeichnen. Die Schlauheit bedeutet, wie du darauf kommst, dass zwischen miteinander scheinbar nicht in Verbindung stehenden Dingen doch ein Zusammenhang besteht. Und meiner Ansicht nach stehen wir in dieser Hinsicht im internationalen Vergleich gut da. Ich möchte über niemanden Schlechtes sagen, aber das ist eine sehr große Stärke. Wenn du all das ordnest, dann siehst du von dort oben vom Hochsitz aus, wie du von dort hinten vorankommen wirst, welche Route es sein wird, die die anderen nicht auf ihrer Rechnung haben, du siehst sie schon. Und dann gehst du los.

Und dann kommt die Politik. Denn was ist die Politik? Das sind ja diese Begabungen, über die wir reden. In der Politik geht es um Macht. Und was die Macht ist, darüber hat man eine ganze Bibliothek von Literatur vollgeschrieben. Und unterschiedliche Politiker nähern sich dieser Frage auf ganz unterschiedliche Weise an. Ich habe eine eigene Interpretation, eine eigene Deutung.

Meiner Meinung nach ist die Macht die Fähigkeit des gemeinsamen Handelns.

Das mag ich einmal schon irgendwo ausgeführt haben, dass dies auch eine biblische Grundlage besitzt, als er, ich zitiere jetzt ungenau, aber es heißt irgendwie so, dass „er so sprach wie jemand, der Macht besitzt, und nicht wie die Schriftkundigen” – was, wenn ich das richtig verstehe, soviel bedeuten will, dass er die Menschen nicht durch äußeren juristischen Zwang dazu gebracht hat, zu handeln, wie die Schriftkundigen, die Juristen waren, sondern durch Überzeugung, d.h. durch wirkliche Macht. Nun, das ist die Aufgabe der Politik, fähig zu sein, um die Situation zu erklären, die Zukunft und die Vergangenheit, aus der wir kommen, zu verstehen, unsere Probleme, Nachteile und unsere Sünden zuzugeben, auf unsere Vorteile, auf unser Talent hinzuweisen und dass daraus ein gemeinsames Handeln entstehe.

Und das Land, natürlich lebt ein jeder in der Zwischenzeit sein eigenes Leben, bewegt sich doch durch das gemeinsame Handeln irgendwie auf einmal in die gleiche Richtung. Und wenn zu den Begabungen, über die ich vorhin gesprochen habe und die zu unseren nationalen Gaben gehören, so eine Politik dazukommt, dann Bingo! Dann ist das Happy Life. Dann werden wir das gewinnen.

Wir bringen alles in Ordnung, was man vor uns verpfuscht hat, wir werden alles in Ordnung bringen. Wir werden groß sein, wir werden stark sein und wir werden ehrenwert sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert