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@grüne Ungarn

11. September 2023 Facebook-Seite von Boris Palmer

Boris Palmer ist entgegen aller Kritik der deutschen Öffentlichkeit und Medien nach Ungarn gekommen um sich ein eigenes Bild zu machen und den Dialog zu wagen. Er hat mehrere FB-Posts über seinen Besuch in Budapest veröffentlicht.

Über die ungarischen Grünen

In Ungarn gibt es zwei grüne Parteien. Den Gründer der ungarischen Grünen, András Schiffer habe ich in Budapest getroffen. Er hatte keine Bedenken, am MCC zu diskutieren. Das gilt auch für den Vorsitzenden des Umweltausschuss und Grünen-Abgeordneten László Keresztes, der hier auch an Veranstaltungen teil nimmt. Der Maßstab, ob man solche Gespräche führen kann, ist ja wohl eher die Sicht ungarischer Oppositioneller als deutscher Ferndiagnosen.

Ich halte die Forderungen, die Reise abzusagen, auch rückblickend für falsch.

Ungarns Grüne sind übrigens für einen deutschen Grünen ziemlich verwirrend. So lehnt der Abgeordnete den Bau von Batteriezellfabriken in Ungarn ab. Der Parteigründer ist ausgetreten und sympathisiert in der deutschen Politik mit Sarah Wagenknecht (und ja, auch mit mir). Und dem grünen Oberbürgermeister von Budapest (der anderen Grünen Partei /Párbeszéd/ halten sie vor, dass die Fahrzeit der Straßenbahnen und Busse sich in seiner Amtszeit durch fehlerhafte Entscheidungen erheblich verlängert habe. Ich habe mich allerdings daran gefreut, dass die Kettenbrücke jetzt autofrei ist.

Wirklich erhellend war für mich, wie sie Orbán bewerten. Kritisch, aber eben nicht dämonisch. Vieles, was bei uns als Gewissheit gehandelt wird, sehen sie anders. Die Unabhängigkeit der Justiz sehen sie weitestgehend gewahrt, Korruption im Sinne von Begünstigung eine Gruppe von etwa 100 Großkapitalisten bestätigen alle.

Das Motiv, nationale Player aufzubauen in einem Land, das nach der Wende ausländischen Investoren weitgehend verkauft wurde, finden aber die meisten durchaus nachvollziehbar.

Und am wichtigsten: Die ungarische Grüne Partei heißt „Politik kann anders sein“, weil sie die Opposition keinen Deut besser sehen als Fidesz. Die Postkommunisten und offen Rechtsradikalen – ja, die gibt es, in Ungarn sind 10% Rechtsradikale rechts von Fidesz! – haben mit den Grünen nur gemeinsam, dass sie Regierung ablösen wollen. Mehr aber auch nicht.

Als Klimagrüner finde ich übrigens bemerkenswert, dass bei uns niemand darüber redet, dass Windkraft in Ungarn faktisch verboten ist. Und zwar mit dem gleichen Trick, den Bayern angewandt hat: Die Mindestentfernung zu Siedlungen ist so weit angehoben worden, dass nichts mehr geht. Konkret: 12 km zum nächsten Ort! Da würde ich mir mal Dialog wünschen. Leider sagte mir der Staatsekretär im Energieministerium dass es keinerlei bilaterale Kontakte zur deutschen Regierung gibt. Wozu soll das führen?

Quelle: Facebook-Seite von Boris Palmer

Das Foto zeigt Gábor Vágó, András Schiffer, Boris Palmer

2 Kommentare

  1. Dafür gibt aber Sonnenenergie. Im Binnenland sind Windparks nicht rentable, Millionen von Vögel sterben und wichtig; wegen veränderte Windbewegungen kommt weniger Regen, wie auch deutsche Wissenschaftler sagen. ( was ist mit Edelholz Import aus Südamerika, was ist mit Entsorgung?)

  2. Dieser flatterhafte Grünfink bekommt meines Erachtens viel zu viel Aufmerksamkeit.
    Ich halte ihn für einen Wichtigtuer, dem es hauptsächlich darum geht, im Rampenlicht zu stehen.
    Seine Kompetenz und seine Achtung vor den Mitmenschen ist aus meiner Sicht nicht größer als die von Habock oder der Baerböckin. Das zeigt allein schon seine Einstellung zu Klima und Windkraftnutzung, wo er brav das Narrativ der Kapitalsozialisten nachplappert. Disqualifiziert hat ihn vor allem aber sein Verhalten während der Plandemie mit Beleidigungen gegenüber den Standhaften die eine gentechnische Behandlung verweigert haben.
    Ich empfehle: Abstand halten!

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