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Globale Zensur im Westen

21. März 2022 Magyar Nemzet von TAMÁS FRICZ

Was geschah mit der linksliberalen, sogenannten internationalen Mainstream-Presse, den Medien im 21. Jahrhundert? Wie sind wir an den Punkt gelangt, an dem wir heute alle Nachrichten, Informationen und Kommentare, die in den im weitesten Sinne sog. westlichen Medien erscheinen, mit Skepsis aufnehmen? Haben wir überhaupt eine Vorstellung davon, welche Funktion die internationalen Medien heute im 21. Jahrhundert innehaben?

Viele haben in den letzten Jahren geschrieben, dass die Presse heute die vierte Gewalt neben der Regierung, dem Parlament und den Gerichten ist. Das stimmt nicht, denn die Medien haben keine Autorität, keine institutionellen Entscheidungsbefugnisse – wie die Verfassungsorgane –, mit anderen Worten, sie haben keine Verfassungsgewalt.

Andere behaupten, die Medien seien zu einer Art „fünfte Kolonne“ geworden, und daran ist viel Wahres dran: Die in Ungarn operierende ausländische, linksliberale Presse und Medien sowie die pseudo-zivilgesellschaftlichen Organisationen (NRO/NGO) handeln in der Tat in ausländischem Interesse, während sie vorgeblich behaupten, glaubwürdige Informanten der ungarischen öffentlichen Meinung zu sein.

Ich selbst bin jedoch der Meinung, dass es noch zutreffender ist, die linksliberalen Medien als ideologische und intellektuelle Gewaltorganisation der globalen Elite, der internationalen Mainstream-Kreise zu bezeichnen.

Die liberalen Medien sind zu einer politischen Exekutive geworden,

welche die Absichten des globalen Mainstreams umsetzt und denjenigen Einzelpersonen, Politikern, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Ländern, die sich weigern, sich anzuschließen, rücksichtslos ihren Willen aufzwingt. Als eine Art ideologische, kulturelle, Weitsichtpolizei schlägt sie intellektuell zu und verhaftet abstrakt diejenigen, die nicht nach dem Willen des politischen Mainstreams handeln. Sie verurteilt, verhöhnt, verspottet, erniedrigt, verhaftet und sperrt alle in einen geistigen Block ein, seien es Einzelpersonen oder Regierungen.

Die liberalen Medien haben schon lange aufgehört zu informieren und sind dazu übergegangen, allen Menschen vorzuschreiben, wie sie zu denken haben, indem sie sie mental zwingen, so zu denken, wie die sogenannten Progressiven denken.

Erinnern wir uns noch an die Tage – die noch gar nicht so lange zurückliegen –, als wir BBC, CNN und andere als Verfechter der Wahrheit, Objektivität und Unparteilichkeit betrachteten? Erinnern wir uns noch daran, wie diese Institutionen in den 1990er und vielleicht sogar noch in den 2000er Jahren von fast allen als Vorbild, als Idealmodell bezeichnet wurden?

Heute können wir jedoch feststellen, dass es nur einem glücklichen Zusammentreffen historischer Umstände zu verdanken war, dass das westliche „idealtypische“ Modell der unabhängigen und unparteiischen Information einige Jahrzehnte lang funktionierte. Dies war darauf zurückzuführen, dass der Westen in der Zeit des Kalten Krieges der Welt beweisen musste, dass er dem kommunistischen System nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch, kulturell und in Bezug auf die Pressefreiheit weit überlegen war. Deshalb erlaubten die großen Medienmogule, die Herren des Weltmarktes der Presse, objektive Informationen zu liefern (natürlich hauptsächlich in Form von Kritik am kommunistischen Regime), und deshalb gab es keine Bedrohungen durch getarnte zivile Organisationen und Bewegungen.

Aber die Wende hat stattgefunden. Nach dem Fall des kommunistischen Regimes waren die liberalen und weltweit herrschenden Kreise nicht mehr an der Objektivität der Presse und der Medien, an einer unparteiischen und unabhängigen Information interessiert.

Sie wollen eine neue, globale Weltordnung schaffen, und dazu brauchen sie Medien, die Menschen in aller Welt auf die Entstehung einer kosmopolitischen Weltgesellschaft vorbereiten, in der die „schöne neue Welt“ den Alltag prägen wird.

Die Menschen müssen daher nicht nur über die Fakten informiert, sondern auch entsprechend der neuen globalen Vision geformt und verändert werden.

Im Jahr 2017 meldete sich Mika Brzezinski, Moderatorin des Fernsehsenders MSMBC und Tochter  des ehemaligen nationalen Sicherheitsberaters Zbigniew Brzezinski, einem der Gründer der Trilateralen Kommission neben David Rockefeller, auf erstaunliche Weise zu Wort. In einer Sendung beklagte sie sich über die angeblich falschen Fakten, die von Präsident Trump verbreitet werden, und über Donald Trumps Fähigkeit, die Fakten und das, was die Menschen glauben, zu kontrollieren. „Aber das ist (doch) unsere Aufgabe“, sagte sie verärgert.

Es ist also die Aufgabe der Medien zu kontrollieren, was die Menschen glauben. Der ehemalige Präsident von CBS News, Richard Sabant, hat es vor einigen Jahren so formuliert: „Unsere Aufgabe ist es nicht, den Leuten zu geben, was sie wollen, sondern ihnen das zu geben, was wir für wichtig halten.“

Die internationalen Medien und die Presse haben sich schnell an die liberale Ideologie der globalen Finanzelite angepasst. Warum? Denn damals wurde schwarz auf weiß deutlich, dass die Eigentümer der größten und einflussreichsten Medien- und Presseimperien allesamt in den Händen der globalen Finanzgurus sind und diese die Inhalte, Meinungen, Ideologie und Weltanschauung kontrollieren. In diesem hochgradig monopolisierten System des Medieneigentums befinden sich beispielsweise die gesamten US-Medien in den Händen von sechs Haupteigentümern, von denen fünf eindeutig den globalistisch-liberalen Standpunkt des Mainstreams vertreten. Und die dominierenden Medienimperien in Westeuropa und in den meisten Teilen der Welt, was ihre Reichweite betrifft, sind große Medienimperien wie Bertelsmann oder Axel Springer und Ringier – letztere inzwischen fusioniert –, die ebenfalls eindeutig Vertreter und Verfechter einer globalistischen Weltanschauung sind.

Es ist ein neues Zeitalter, das Zeitalter der Fake News, der gefälschten Nachrichten, deren Verbreitung und ständige, ununterbrochene Propagierung darauf abzielt, dass die anfälligen Bürger, die Zivilisten, die Entstehung der globalen Weltregierung und der Weltgesellschaft als eine neue, geschaffene Realität zur Kenntnis nehmen und als einzige Realität akzeptieren.

In diesem Zusammenhang sei nur auf ein intimes Gespräch mit dem technischen Direktor von CNN, Charlie Chester, verwiesen, das im April 2021 mit einem versteckten Mikrofon und einer versteckten Kamera aufgezeichnet wurde und in dem er sagte, dass das Ziel der CNN-Mitarbeiter im US-Präsidentschaftswahlkampf natürlich nicht darin bestand zu informieren, sondern Trump zu diskreditieren und Biden zum Sieg zu verhelfen. „Das ist reine Propaganda“, sagte er. Mit letzterem hat er unrecht: Es handelt sich nicht um reine Propaganda, sondern um reine Politik, und zwar Parteipolitik.

Aber hier sind die neuesten Beispiele, die unsere Zeitung auf der Grundlage von Filmmaterial, das der Redaktion zugesandt wurde, präsentiert hat. Andrej Nosko, ehemaliger Direktor der Soros-Stiftung, sagte,

dass es in den Medien eine voreingenommene Kampagne gegen Ungarn und Polen gebe und dass uninformierte Journalisten, die von Nichtregierungsorganisationen beeinflusst werden, ein verzerrtes Bild von unserem Land zeichnen würden.

Die schlichte Realität sei, dass die Medien im Wesentlichen mit bürgerlich-liberalen Leuten besetzt seien, und das sei das Ergebnis dessen, was man als Selektionsverzerrung bezeichnen könne. Mátyás Kálmán, ein ehemaliger Mitarbeiter von 24.hu und Index.hu, sagte, dass ausländische Journalisten von verschiedenen NROs manipuliert oder sogar bestochen werden, die oft völlig parteiisch über die ungarischen Verhältnisse schreiben. Als Beispiel nannte er Amnesty International, ein Mitglied des Soros-Netzwerks, als eine der Nichtregierungsorganisationen, die versuchen, Journalisten stark zu beeinflussen und zu kontrollieren – offenbar mit großem „Erfolg“. Dalibor Rohac vom American Enterprise Institute sagte unter anderem, dass Brüssel in Zusammenarbeit mit der Presse und Nichtregierungsorganisationen mit zweierlei Maß messe, wenn es um Ungarn gehe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die globalen Medien zu einer ideologischen Polizeitruppe geworden sind, die eine globale Zensur eingeführt hat. Es gibt keinen anderen Weg, wir müssen ein lokales und globales Samisdat dagegen aufbauen.

(Samisdat bezeichnete in der UdSSR und später auch in weiten Teilen des Ostblocks die Verbreitung von alternativer, nicht systemkonformer, zumeist verbotener „grauer“ Literatur über nichtoffizielle Kanäle.) Nach dem Kommunismus müssen wir wieder damit beginnen, von unten nach oben zu bauen.

Der Autor, Tamás Fricz ist Politikwissenschaftler und Forschungsberater am Zentrum für Grundrechte

Deutsche Übersetzung: Dr. Andrea Martin

MAGYARUL: https://magyarnemzet.hu/velemeny/2022/03/globalis-a-cenzura-nyugaton

2 Kommentare

  1. Ich kann mich dem obigen Kommentar nur anschließen.

    Eine kleine Vignette dazu: Ich komme zum Frühstück an den Tisch. Meine Frau fragt mich: „Hast du was gegen mich?“ – „Ganz und gar nicht. Ich habe nur eben die Nachrichten im Deutschlandfunk gehört.“

    Das wiederholte sich leider so oft, daß ich mittlerweile auf die (Des-)Information durch die Mainstreammedien immer mehr verzichte.

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