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Zwangsarbeitslager in der Hortobágy-Pußta

25. Februar 2024

Die berühmte Hortobágy-Pußta bewahrt seit einem halben Jahrhundert eine verschwiegene unmenschliche Periode der ungarischen Geschichte, die Geheimnisse des stalinistischen ungarischen Sibiriens, des ungarischen Gulags. 

In der ersten Hälfte der 1950er Jahre, in der dunkelsten Zeit des Kommunismus in Ungarn war die Hortobágy-Pußta ein Ort der Inhaftierung von unschuldigen Menschen, die als Feinde des Regimes galten. 1950-1953 wurden Tausende von Familien  etwa 10 000 Menschen, in die dortigen Zwangsarbeitslager deportiert, Beamte,  Bürger, Landwirte.  Nach dem Tod von Stalin hat das kommunistische Regime die Spuren der streng geheimen Lager verschwinden lassen. Die Öffentlichkeit weiß darüber bis heute kaum etwas, die noch lebenden Augenzeugen wagten darüber nicht zu sprechen, das streng geheime Achivgut war bis 1995 auch den Geschichtsforschern versperrt. Zuerst  2001 und 2002 wurde ein ausführliches Buch unter den Titel „Friedlose“aufgrund der neuesten Archivforschungen herausgegeben.  Neulich werden Denkmäler und Gedenktafeln als Memento auf den ehemaligen Lagerplätzen den Opfern für die Nachwelt errichtet.

Die erste Welle von Massendeportationen fand in der Nacht vom 22. zum 23. Juni 1950 statt.  Die „unzuverlässigen Einwohner“ der Dörfer im Grenzgebiet zu Jugoslawien, 4-5 Familien pro Dorf, wurden in Viehwaggons  in die Lager von Hortobágy transportiert. 1951 wurden die Lager erweitert, vor allem mit Familien, die von der Westgrenze deportiert worden waren. Im Jahr 1952 wurden die „unzuverlässigen“ Bewohner der ländlichen Städte in Hortobágy interniert, 

Die Familien hatten eine halbe Stunde Zeit um einzupacken, alle mussten, also auch Kinder, Alte und Kranke mitgehen. In einer halben Stunde haben diese „Klassenfeinde“ ihr ganzes Vermögen verloren, die Wohnungen bzw. die Häuser sind gestempelt worden. 

Jeder, der einen guten Bauernhof, Stadtwohnung oder einen persönlichen Feind oder Neider hatte, konnte auf der Liste der Deportationen nach Hortobágy stehen.

Insgesamt gab es 12 Lager, die alle zu einem der staatlichen Landgüter von Hortobágy gehörten. Die Internierten wurden in Schafställen oder Viehställen untergebracht. Hunderte von Menschen schliefen auf dem nackten Boden und lebten in diesen Massenlagern isoliert von der Außenwelt. Alle arbeitsfähigen Menschen, im Sommer auch die minderjährigen Kinder, wurden täglich zur Arbeit auf den Feldern getrieben. Die Internierten hatten fast keine ärztliche Versorgung, sie haben einen Verwaltungsbeschluss ausgehändigt bekommen, der unbefristet war. Sie hatten also keine Hoffnung zur Befreiung.

Nach Angaben des Innenministeriums befanden sich zum Zeitpunkt der Amnestie im August 1953 insgesamt 7282 Menschen in den Lagern. Dazu kommt noch die Zahl der Verstorbenen und der freigelassenen Kinder. Eine realistische Schätzung der Gesamtzahl der Gefangenen in den 12 Lagern liegt bei 10 000.

Nach dem Tod von Stalin im März 1953 linderte sich allmählich die politische Lage. Im Juli 1953 wurde die Verordnung über die Auflösung der Lager getroffen. Ab August bis Ende Oktober wurden die Deportierten in kleineren Gruppen freigelassen, aber die Mehrheit war aus ihren früheren Wohnorten ausgewiesen. Aus ihrem Vermögen haben sie nichts zurückbekommen, sie mussten ein neues Leben von Grund auf beginnen. Im Strafregister standen diese Familien bis zum Jahr 1990

Aus dem Heft „A hortobágyi kényszermunkatáborok 1950-1953“

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