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Es gibt keinen gewonnenen oder verlorenen Krieg

23. Februar 2024 Hú – Die Geschichte einer Eule in Gefangenschaft. Zitat aus dem Buch von István Fekete

Groß wurde die Stille im Zimmer, weil sowohl der Agraringenieur, als auch der Notar von der unendlichen Voreingenommenheit des Apothekers wussten, gegenüber alles, was sein Sohn Paul – Klassenbester an der Militärakademie und außer der Reihe zum Oberstleutnant ernannt – sagte oder tat.

Die Stille wäre vielleicht vorbeigegangen, man hätte vielleicht das Thema wechseln können, wenn der Apotheker nicht fortgesetzt hätte: „… und mein Sohn sagte: ‚Vater, ich kann nicht mehr sagen, aber es gibt auch einen siegreichen Krieg‘ …“

Der Apotheker schaute die beiden Menschen an, als ob er gesagt hätte: „Nicht wahr! Das hättet ihr nicht gewusst?!“

Der Notar drückte seine Zigarette aus, trank einen Schluck Wein und ergriff das Wort: „Onkel Ladislaus! Ich war fast vier Jahre lang an der vordersten Linie im ersten Weltkrieg. Wurde dreimal verwundet. Ich habe in Serbien, in den Karpaten und auch an der italiennischen Front gekämpft. Als der Krieg zu Ende ging, habe ich den Dienst auf meinen eigenen Wunsch quittiert, obwohl ich ein Berufsoffizier war. Weißt du warum?

Weil ich die schreckliche Boshaftigkeit, Unmenschlichkeit, das unvorstellbare Leid und die ganze Unvernunft des Krieges gesehen habe! Stell dir die französischen Mütter vor, deren Nation den Krieg gewonnen hatte, und frag die deutschen Mütter, die auf der Seite der Verlierer standen. Frag die russischen Invaliden und auch die ungarischen Versehrten, die blind, möglicherweise ohne Arme und Beine in großen Körben nach Hause kamen, und frag, ob sie gewonnen oder verloren haben. Nein, Onkel Ladislaus, es gibt keinen gewonnenen oder verlorenen Krieg, es gibt nur einen KRIEG! Einen, der vernichtet, mordet, der unmenschlich ist! Die Kriege haben überhaupt keine Probleme gelöst, pflanzten aber immer den Samen für den nächsten. Die Kriege werden von einigen, wenigen Menschen ausgelöst, aber sie kämpfen nicht, sie sterben nicht. Die einfachen Leute morden einander haufenweise, sie werden in den mit Kalk desinfizierten Gruben in der fremden Erde begraben und ihre Heime werden vernichtet. Sie sind die Mittel und sie sind die Opfer.”

Der Notar verrannte sich so sehr in seine Ausführungen, dass er ganz heiser wurde und aus seinem Gesicht schwand das Blut. Er atmete tief, trank seinen Wein und stand auf. „Seid nicht böse … Ich habe nur meine Meinung kundgetan.”  

Zitat aus dem Buch „Hú – Die Geschichte einer Eule in Gefangenschaft“ (Verlag Móra, Budapest, 1971, S. 143.

Autor, István Fekete (1900-1970) war ein ungarischer Schriftsteller

… láttam a háború rémületes gonoszságát, embertelenségét, elképzelhetetlen szenvedéseit és teljes esztelenségét! Kérdezd meg a francia anyákat, akik megnyerték a háborút, és kérdezd meg a német anyákat, akik elvesztették a háborút. Kérdezd meg az orosz rokkantakat, és kérdezd meg a magyar “Törzs“-eket, akik világtalanul, esetleg kéz és láb nélkül jöttek haza kosarakban, kérdezd meg: nyertek vagy veszítettek? Nem, Laci bácsi, nincs megnyert vagy elveszített háború, csak “Háború“ van! Pusztító, öldöklő, embertelen! A háborúk nem oldottak meg még semmiféle problémát, de mindig elvetették a magját a következőnek. A háborúkat alig néhány ember robbantja ki, de ők nem harcolnak, és nem is halnak meg. Az egyszerű emberek ölik egymást halomra, ők hullanak idegen föld meszesgödrébe, s az ő otthonaik pusztulnak el. Ők az eszközök, és ők az áldozatok.”

(Fekete István: Egy bagoly regénye- részlet)

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