2. April 2022 Magyar Hírlap von IRÉN RAB
Die Vergleiche mit einem Krieg sind zur Zeit nicht sehr weit entfernt. Der Westen hat Ungarn zwar unblutig, aber frontal angegriffen. Das war zu erwarten, aber niemand glaubte, dass dies auf eine so gemeine Art und Weise passiert.
Nach sporadischen Schießereien in der Vergangenheit, hat die Europäische Kommission im Vorfeld des Wahlkampfs gegen die ungarische Politik, die ungarische Regierung und natürlich persönlich gegen Viktor Orbán mit einem europäischen Sperrfeuer begonnen.
Man muss vor den fliegenden virtuellen Kugeln nur noch den Kopf wegziehen. Man ist sofort in der Defensive, hat keine Munition mehr. Auf Gemeinheiten müsste man mit ähnlichen Gemeinheiten reagieren, das können wir nicht.
Ich schaue das allabendliche meistgesehene Programm in einem deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen, im ZDF, an. Vierzig Minuten opfern sie, um zu zeigen, dass Orbáns System angeblich auf Korruption beim Handel mit dem Osten beruht, sie zeigen Fidesz-freundliche Gemeindevorsteher, die bei allem ein Auge zudrücken, und die so sehr unterdrückte oppositionelle Presse. Das Kulturjammern vom personifizierten Verfechter der Gerechtigkeit, Róbert Alföldi, und die Schwierigkeit bei der Adoption gleichgeschlechtlicher Paare dürfen natürlich nicht fehlen. Und selbstverständlich muss jeder die große Hoffnung, den christlichen Oppositionskandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, kennenlernen, ihn mit den vielen Kindern und einem glücklichen Händchen für alles, dessen ganze Kampagne auf der Aufdeckung des angeblichen Missbrauchs von EU-Geldern beruht. Denn viele wahrhaftige Ungarn sollen sich daran stören, dass Orbáns Ungarn dem Westen den Rücken gekehrt habe, eine Putin-freundliche Politik verfolge und die europäischen Werte missachte.
In der Dokumentation des österreichischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens, ORF mit dem Titel „Ungarn, Orbáns illiberale Demokratie“ – sagen bekannte Politiker aus Brüssel und abgehalfterte ungarische Oppositionspolitiker genau das gleiche und werden von unserem nach Österreich ausgewanderten Landsmann, Herrn Lendvai, in einer vorbereiteten Moderation entsprechend begleitet. Immer die gleichen Brüsseler Figuren, Michael Roth/SPD, Daniel Freund/Grüne, Manfred Weber/Volkspartei, Katharina Barley/SPD, Martin Schultz/SPD, Jean Asselborn/Luxemburger Sozialist, Monika Hohlmeier/CSU und die üblichen heimischen Vorbeter: Oberbürgermeister Karácsony, Kandidat für das Amt des Kommissars für Rechenschaft Hadházy und Bálint Magyar, der Autor des unverzichtbaren Schriftstücks „Maffiastaat“…
Gemeinsames Ziel ist es, Viktor Orbán als einen Diktator zu zeigen, damit die Menschen erkennen, welche Gefahr er für die Einheit Europas darstellt.
Für die Einheit nebenbei, die es gar nicht gibt.
Ich könnte die Reihe fortsetzen, denn in gewisser Weise werden wir jeden Tag von den deutschen, österreichischen und anderen staatlichen Fernsehsendungen aufgegriffen und zwar immer in einem negativen Ton. Wenn man keinen Fernseher hätte, bliebe man auch nicht ohne Informationen auf dieser Welt.
Auch die Print- und Online-Presse verbreitet massenhaft manipulative, das konservative Ungarn und die Politik der ungarischen Regierung diffammierende Berichte, deren Quellen im internationalen Kampagnenstab der ungarischen Oppositionskoalition zu finden sind.
Und nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern überall, wohin die Arme der rot-grünen globalistischen Medienpolypen reichen. Wer hätte gedacht, dass sogar die Finnen sich an der Seite der Linken in den ungarischen Wahlkampf einmischen würden?
Denn, nehmen wir kein Blatt vor den Mund, genau das ist es: es ist eine Einmischung! Es ist ein Sperrfeuer der westlichen Artillerie, dem sich der Ukrainer Selensky mit seinem östlichen Gewehrfeuer angeschlossen hat. Ich würde ihm sagen, dass er sich lieber um sein eigenes Land kümmern sollte, aber er kann nur das tun, wozu er beauftragt ist. In diesem Moment gerade mit dem Piesacken von Ungarn.
So ist das eben im Krieg, wenn das Zielgebiet (Ungarn) mit der Artellerie vorbereitet wurde, können die Diversanten anrücken und den Nahkampfangriff starten.
Die Diversanten unseres Zeitalters greifen illegal mit ihrer hochmodernen technischen Ausrüstung und mit einer Armee von Trollen, Phishern und Hackern in die Wahlen ein.
Die Hacker-Generalprobe hat bereits stattgefunden, die Hacker-Versuche gegen rechte Portale, SMS-Versand, Sperrung von Facebook-Seiten. Und um keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Die Website des Nationalen Wahlbüros wird zu gegebener Zeit mit entsprechenden Mitteln angegriffen werden. Welch ein Glück, dass die Wahlen auf Papier stattfinden.
Der Nahkampf wird unter der Führung des „Hauptmanns“, also dem Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt, aufgenommen, zunächst werden verbale Waffen eingesetzt, die rekrutierten Fußsoldaten werden dann zu gegebener Zeit im Sinne der vorab erlassenen Richtlinie handeln.
Die Pessimisteren unter ihnen sind allerdings auf eine Niederlage vorbereitet. Sie packen bereits ihre Koffer, denn eine erneute Niederlage können sie nicht mehr verkraften. Sie können bereits jetzt nicht in diesem Land leben und wenn Fidesz wieder gewinnen sollte, dann erst recht nicht! Lassen wir sie ruhig, das Leben im begehrten Westen zu versuchen! Dort hat man bereits den Energienotstand verkündet, die Inflation liegt bei über 7 % und und die Wohnnebenkosten haben sich verdoppelt oder verdreifacht.
Sie können sich dort nicht einmal Gehör verschaffen, denn in diesen großen Demokratien gibt es keinen Raum mehr für Widerspruch!
Wenn Sie es nicht glauben, gehen Sie hin und finden Sie es selbst heraus!
Autorin, Dr. phil. Irén Rab ist Kulturhistorikerin
Deutsche Übersetzung: Dr. Andrea Martin
MAGYARUL: https://www.magyarhirlap.hu/velemeny/20220402-a-let-a-tet