4. März 2025 Magyar Hírlap von IRÉN RAB
2017 war die Migrationskrise kein zentrales Thema bei der Bundestagswahl. Das konnte sie auch nicht sein, da damals die Willkommensmutti im Mittelpunkt stand. Die Aufnahme der Flüchtlinge und Solidarität waren damals die zentralen Werte, und wer das nicht mochte, wurde einfach mundtot gemacht. Das NetzDG-Gesetz, im Volksmund auch Facebook-Gesetz genannt, wurde vor der Wahl verabschiedet. Alles, was als Volksverhetzung eingestuft wurde, musste aus dem Internet entfernt werden, auch der Dienstanbieter wurde dafür mit einer hohen Geldstrafe belegt.
Im Wahlkampf durfte man weder die Migrantenkriminalität erwähnen (obwohl sie damals auch bereits vorhanden war) noch Merkel für ihre gescheiterte Politik beschimpfen.
Merkel hatte damals nur einen einzigen Herausforderer, den aus dem Präsidenten des Europäischen Parlaments umgewandelten Vorsitzenden der Sozialisten. Wer erinnert sich noch an den kurzzeitigen Parteivorsitzenden Martin Schulz, der ohne Abitur im Wahlkampf den einfachen, vom Alkoholismus geheilten Mann aus dem Volk verkörperte? Er brauchte dieses sorgfältig konstruierte Image, denn die Wahlkampfmanager kalkulierten genau, wie viele Wähler er mit ähnlichem Schicksal auf sich vereinen konnte. Schulz unterlag der selbstbewussten, blau gekleideten Amtsinhaberin bei der Kanzlerkandidaten-Diskussion, aber nach der Wahl fanden sich die beiden Parteien doch noch in der üblichen großen Koalition wieder. Die SPD hat bei dieser Wahl mit 20 Prozent der Stimmen das schlechteste Wahlergebnis ihrer Geschichte erzielt und befindet sich, sofern man das kurze Comeback von 2021 nicht berücksichtigt, weiter auf Talfahrt: Die Partei liegt heute nur noch bei 16 Prozent.
Die Welt hat sich in sieben Jahren stark verändert.
Die Welt hat die Massenmigration, eine experimentelle Pandemie, einen Stellvertreterkrieg und eine Energiekrise erlebt. Es gab Woke und Gender, kurz gesagt, Cancel Culture, die man den Menschen weltweit aufzwingen wollte.
Es scheint, dass es alles zu viel war, der Bissen blieb den Menschen im Hals stecken. In Deutschland hat die Koalition der so genannten demokratischen Linken, die „Zeitenwende“, die von den Ampeln verkündete Wende, tatsächlich einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte markiert. Danach wird die Welt nicht mehr dieselbe sein, sagte Bundeskanzler Scholz 2022, nachdem die neue deutsche Regierung vereidigt worden war, und es scheint, dass er in einem Punkt Recht hatte. Das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) sinkt in Richtung Null, manchmal sogar in den Minusbereich, Fabriken werden verlagert oder wegen der hohen Energiepreise geschlossen, die Arbeitslosigkeit steigt, die Energiepreise schießen in die Höhe, die Infrastruktur bröckelt und 800 000 Wohnungen fehlen im System.
Eine verfehlte Politik führt zu Unzufriedenheit, Polarisierung, steigender Kriminalität und unkontrollierbarer Migration.
Offiziellen Statistiken des Kriminalamtes zufolge sind die meisten Straftäter männlich und sog. „Nicht-Deutsche“ sind im Verhältnis zu ihrer Zahl überrepräsentiert. Nicht-Deutsche sind Politically Correct das, was man sonst als kriminelle Migranten bezeichnet.
Es ist kein Wunder, dass die Migration zum Hauptthema der deutschen Wahlen geworden ist.
Raub, Diebstahl und Drogenhandel werden inzwischen ignoriert, sie sind alltäglich geworden. Die deutsche Gesellschaft ist schockiert über die zunehmende Häufigkeit von Verbrechen, die nun endlich als terroristische Anschläge eingestuft werden, wenn im Namen Allahs gemordet wird. Es handelt sich um Fälle, in denen der Täter „Allahu akhbar“ schreit, aber es muss noch untersucht werden, ob er es aus freien Stücken oder vielleicht unter Einfluss geschrien hat? Während der Wahlkampfzeit gab es in Deutschland mehrere migrationsbedingte Terroranschläge. Wie viele, wissen wir nicht wirklich, denn sie werden entweder totgeschwiegen oder als einfache Gewaltverbrechen eingestuft.
Der Münchner Fall begann als friedlicher gewerkschaftlicher Protest für höhere Löhne und weniger Arbeitsstunden. Er war so friedlich, dass die Teilnehmer sogar ihre Kinder mitnahmen. Dann fuhr ein Kleinwagen mit nicht allzu großer Geschwindigkeit in die Menge hinein. Achtunddreißig Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen lebensgefährlich und 8-10 schwer, Kinder, Frauen, Männer. Die Informationen über den Täter und die Verletzten änderten sich ständig.
Ein bestimmter 24-jähriger Afghane mit gutem Benehmen war der als „mutmaßlich“ bezeichnete Täter, obwohl er genau aus dem Auto gezogen wurde, das in die Menge gefahren war. Er war Bodybuilder und Influencer mit einer großen Fangemeinde und hatte als Sicherheitsmann für mehrere Unternehmen gearbeitet. Er kam als Minderjähriger allein nach Deutschland, lernte die Sprache, integrierte sich (?), aber jetzt, warum? Die Presse war voll von ihm, zuerst wurde es als angeblicher Unfall beschrieben, vielleicht wollte er gar nicht in die Menge fahren, sondern ist nur mit dem Fuß ausgerutscht, versehentlich von der Kupplung aufs Gaspedal. Es ist auch möglich, dass er eine Art psychologisches Trauma erlitten hat und von einem Psychiater untersucht werden muss. Wenn ein Fall vor Gericht kommt, wie im Fall des Migranten, der den Polizisten in Mannheim niedergestochen hat, wird das Gesicht des Angeklagten verdeckt und sein Name nicht ausgeschrieben, damit er nicht an die Öffentlichkeit gelangt und an ihm Vergeltung geübt werden könnte.
Heute ist alles verdächtig, was eigentlich nicht verdächtig sein sollte: Der gut gekleidete, gut integrierte Mensch mit Job und Existenz kann auch Täter sein.
Man weiß nicht, wo und wie ein im Internet oder in den Moscheen radikalisierter Migrant zuschlagen wird, mit einem Messer, einem Auto oder einfach mit der Faust, um sich für seine individuellen oder gemeinschaftlichen Missstände an einer Gesellschaft zu rächen, die immer noch die Mehrheit ist.
Die Deutschen können nur erahnen, was sich in der Welt der Moscheen abspielt, in die die Behörden keinen Fuß setzen dürfen. In Deutschland tickt eine Zeitbombe, die das Ergebnis der aktuellen Wahlen auch nicht entschärfen kann. Denn es ist naiv zu glauben, dass sich eine solche Menge widerstandslos abschieben lässt, oder dass die derzeitigen Geldleistungen gekürzt werden können. Sie konnten auch nicht integriert werden. Und natürlich stellt sich auch die Frage, wie lange die durch die Migration verursachte Krise von der Mehrheitsgesellschaft toleriert werden wird?
Autorin, Dr. phil Irén Rab ist Kulturhistorikerin
Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin
MAGYARUL: https://www.magyarhirlap.hu/velemeny/20250223-idozitett-bomba
