Search

Wenn du Waffen herstellen kannst, dann bist du stark

22. August 2023 Kossuth Rádió

Über die Schritte der Regierung zur Senkung der Inflation, über die Leichtathletik-WM und auch die Entwicklung der ungarischen Streitkräfte hat Ministerpräsident Viktor Orbán am 18. August 2023 in der Sendung „Guten Morgen Ungarn!” von Radio Kossuth gesprochen. Ein Auszug aus dem Interview, betreff. die Verteidigungspolitik.
  • Eine Fabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall wurde am 18. August 2023 in Zalaegerszeg eingeweiht. Welche Bedeutung besitzt diese Fabrik und die Kooperation mit Rheinmetall in einer derart unsicheren Lage, wie sie uns umgibt?

Orbán: Wenn man über die tausendjährige ungarische Geschichte spricht, dann ist die Lehre daraus, dass man ohne Kraft nicht erhalten bleiben kann. Also sowohl zum Frieden als auch zum Erhaltenbleiben ist Stärke notwendig, seelische Kraft ist nötig, Wirtschaftskraft ist nötig und natürlich auch militärische Kraft.

Die Wahrheit ist, dass die ungarische Rüstungsindustrie in diesen verworrenen zwanzig Jahren, wenn wir sie ab 1990 zählen, praktisch abgebaut worden ist. Ich portioniere jetzt nicht die Verantwortung unter den verschiedenen Regierungen. Ich könnte das tun. Es ist eindeutig, wann die schlimmsten Übel geschehen sind, doch das haben wir jetzt schon hinter uns. Jetzt müssen wir schon darüber reden, wie wir die ungarischen Streitkräfte wieder errichten. Und das Wesen der ungarischen Armee ist der Soldat, der Kämpfer. Es ist sehr wichtig, dass wir keine uniformierten Arbeitnehmer, sondern Kämpfer haben. Das sind zwei verschiedene Welten.

Der gegenwärtige Verteidigungsminister und der Stabschef führen die Armee in die Richtung, damit wir Kämpfer haben und keine uniformierten Arbeitnehmer.

Wir haben natürlich Frieden und wir wollen Frieden, und auch unsere Armee ist eine Friedensarmee, doch soll sie bereit zum Kampf sein, sie soll einsetzbar sein, sie soll über Schlagkraft verfügen usw. Am wichtigsten ist also der Soldat. Deshalb legen wir jetzt den Akzent auf die Ausbildung der Soldaten, auf die Militärschulen, auf die Löhne. Doch die Armee besteht so nicht von alleine, nur auf diesem einen Bein, wenn wir sie nicht durch die Rüstungsindustrie unterstützen.

Soviel Geld, um immer die modernste Militärtechnik kaufen zu können, werden wir nie haben. Wir werden natürlich immer irgendetwas kaufen, was wir dann weiterentwickeln, kopieren, anwenden.

Doch ohne eine eigene Produktion können wir keine funktionierende Armee schaffen, die in der Lage ist, das Land zu verteidigen. Wir benötigen also eine eigene Rüstungsindustrie.

Diese Erkenntnis hat uns im Laufe der vergangenen Jahre geleitet, als wir sehr wichtige Entscheidungen getroffen haben. Wir sind Mitglied der NATO, in der NATO gibt es auch Verpflichtungen, man muss mindestens 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf die Armee verwenden. Dies umfasst auch die Entwicklung der Bewaffnungen. Es besteht ein passendes Verhältnis zwischen den Löhnen, der für die Soldaten aufgewendeten Ausgaben und den für die Ausrüstung aufgewendeten Summen. Diese haben wir eingestellt, dieses Verhältnis haben wir im Großen und Ganzen eingestellt, und jetzt ist unsere Rüstungsindustrie im Begriff, sich zu entwickeln.

Zalaegerszeg kann darauf stolz sein, dass es eines der größten rüstungssindustriellen Zentren ist. Eines der modernsten Kampffahrzeuge, der gepanzerten Kampffahrzeuge, stammt vom Fließband ihrer Fabrik. Jetzt beginnt man mit der Probeproduktion. Heute übergeben wir die Fabrik. Von Null aus kann man ja keine Technologie von Weltniveau errichten.

Wir müssen also mit jemandem zusammenarbeiten, für uns funktioniert das am besten mit den Deutschen. In der Zusammenarbeit mit der deutschen Industrie sind wir stark.

Und auch jetzt errichten wir eine Fabrik, an der es zu 49 Prozent ungarischen staatlichen Besitz gibt, und wir verwenden die modernste Technologie der Welt, im Übrigen deutsche Technologie. Und in den kommenden Wochen werden wir noch weitere Betriebe einweihen.

Der ukrainisch-russische Krieg hat meiner Ansicht nach allen, die mit offenen Augen in der Welt herumgehen, beigebracht, dass es nicht nur die Frage ist, wie viele Waffen du hast, sondern die Frage ist, wie viele du herstellen kannst und ob du diese auf dem Gebiet deines eigenen Landes herstellen kannst. Wenn du Waffen herstellen kannst, dann bist du stark. Und für den Frieden ist Stärke notwendig. Wir wollen im Frieden leben. Wir haben das auch schon immer gewollt. Der Ungar ist friedlich, doch er weiß, dass ohne Soldaten und die Fähigkeit, den Frieden zu schützen, es niemals Frieden geben wird.

MAGYARUL az egész interjú: https://miniszterelnok.hu/orban-viktor-interjuja-a-kossuth-radio-jo-reggelt-magyarorszag-cimu-musoraban-2023-08-18/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert