22. März 2023 NDR1 Waterwoman Folge 4 mit Anna von Boetticher
Ungarns Hauptstadt an der Donau bietet einmalige Wasserabenteuer, für die Taucherinnen und Taucher aus der ganzen Welt anreisen. Budapest ist für Anna von Boetticher die absolute Wasserstadt. Hier erfüllt sich den Traum, den sie schon seit Jahren hegt. Budapest wurde ein Teil der Wasserabentatuernserie mit Anna von Bötticher von NDR1.
Über 2000 Jahre Alltag mit heißen Quellen
Budapest ist einmalig reich an wertvollen Heilwassern wie nur wenige andere Kur- und Erholungsorte in Europa. Rund 120 heiße Quellen gibt es in Budapest, die die zahlreichen Thermalbäder speisen. Entlang der Donau verläuft eine Verwerfung der Erdkruste, die vor allem beim Aufeinandertreffen der Budaer Berge und der großen Tiefebene dampfendes Heilwasser aus der Tiefe an die Erdoberfläche beförderte.
Bereits vor 2000 Jahren nannten die Kelten diese Siedlung Ak-Ink, das heisst reiches Wasser. Daher stammt der römische Name Aquincum, deren Wasserleitungssystem durch warme Quellen gespeist war. Im Mittelalter haben die Ungarn neben den Heilquellen Krankenhäuser gebaut. Die Türken verbanden die Badekult mit ihrer Religion. Die Badekuren im heutigen Sinne des Wortes begannen Anfang des 19. Jahrhunderts.
Die größte Kurstadt Europas
Die Stadt blickt auf eine lange Badekultur zurück, daher finden Sie in Budapest eine Vielzahl von klassischen sowie auch modernen Bädern. Die ersten Bäder gehen bis ins 2. Jahrhundert zurück. Anfangs brachte die römische Kultur die Bäder in die Stadt, später nach der Besetzung der Türken kamen die türkischen Bäder hinzu, welche im 16. Jahrhundert erbaut wurden. Glücklicherweise sind einige wenige in Großteils authentischer Form bis heute erhalten geblieben und in Betrieb wie das Rudas und das Király Bad.
Die historischen Bäder haben ein fantastisches Flair und man bekommt einen authentischen Eindruck davon, wie die Badekultur vor vielen hundert Jahren ausgesehen hat.
Budapest wird zurecht die Stadt der Bäder genannt. Ihre historischen Bäder bieten klassische Kuranwendungen, Regeneration aber auch „Erlebnis Baden“.
Budapest, als Tauchenparadise
DAS VIDEO: https://www.ardmediathek.de/video/waterwoman/folge-4-wasserabenteuer-mitten-in-budapest
Nur wenige Menschen wissen, dass Budapest auch für Taucher besondere Möglichkeiten bietet. Man kann sogar mit der Straßenbahn zum Tauchen fahren. Anna von Boetticher, die deutsche Sportlerin und Rekordhalterin im Apnoetauchen träumt schon seit Jahren, einmal zum Tauchen nach Budapest zu kommen. Sie sagt, Budapest ist die spannendste Stadt überhaupt, wenn es um Wasser geht. „Ich habe immer gehofft, dass ich eines Tages mal hierher komme.“
Wasserabentatuernserie mit Anna von Boetticher
Nicht weit vom Zentrum Budapests entfernt befindet sich ein Gebiet – Kőbánya -das hunderte Jahren lang als Kalksteinmine genutzt wurde. Mit Steinen aus dieser Mine wurde das komplette historische Budapest erbaut. Als die Mine vor 110 Jahren geschlossen wurde, stieg langsam das Grundwasser in die Gänge. Heute stehen die Geräte und Treppen von damals unter Wasser und bilden einen geradezu magischen Ort für Höhlentaucher.
In dem gefluteten Bergwerk gibt es in einem Labyrinth von Gängen eine verrostete Wendeltreppe, die seit über hundert Jahren unter Wasser steht. Anna hat von dieser Treppe vor Jahren ein Foto gesehen und sie seitdem davon träumt, die Treppe nur einem Atemzug zu erreichen. Aber in Bergwerken und Höhlen ist es am gefährlichsten für Taucher, denn es gibt keinen direkten Weg nach oben. Wenn man sich verirrt, droht der Tod, und auch Anna kam erstmals in dieser Serie in ernste Schwierigkeiten.
Die János-Molnár-Höhle
Die Höhlen des Budaer Thermalkarstes wurden durch Karst-Thermalwasser geschaffen, welches aus der Tiefe aufsteigt. Das Höhlensystem erstreckt sich über fünfeinhalb Kilometer unter den Hügeln von Buda. Die Lage der Höhlen, die einen herausragenden natürlichen Wert darstellen, ist unter dem Wohngebiet einer Hauptstadt einzigartig. Eine davon ist die János-Molnár-Höhle, die zur Versorgung des Lukács-Bades mit medizinischem Thermalwasser beiträgt.
Die Tauchbasis wurde im Jahr 2015 eröffnet, die jedes Jahr von Tausenden Scuba Tauchern aus der ganzen Welt besucht wird. Sie scheint wirklich einzigartig zu sein. Das Tauchen ist etwas Besonderes hier, da das Wasser das ganze Jahr über konstant warm (0-10 m 28 Grad Celsius, 11-50m 20 Grad Celsius und unter 50m 18 Grad Celcius) und kristallklar ist und sich an den Kalksteinwänden aufregende Stein- und Kristallformationen befinden.
Die János-Molnár-Höhle ist zuerst ganz schön eng und dann öffnet sich eine Welt vor den Augen in alle Richtungen. Solcher Wunder gibt es nirgends sonst auf der Welt, man wundert sich wirklich.
Zusammenfassung von Anna von Boetticher
Es war gar nicht so einfach Anna aus Budapest wieder wegzukriegen an jeder Ecke findet sich noch etwas zu entdecken. „Budapest war einfach ein Wunder, sagt sie. – Diese Stadt hat mich so beeindruckt auf so vielen Level! Diese Mischung aus alten und modernen Gebäuden, coolen Orten! Budapest an der Donau liefert ein Erlebnis, man merkt so richtig, dass hier etwas ganz Besonderes ist. Seit Jahrhunderten. Das lebt und spürt man an allen Ecken, das ist einfach eine uralte Badekultur, überall sind heiße Quellen und überall ist irgendwie noch ein kleines türkisches Bad. Das ist einfach wunderschön!“
Die deutsche Online-Premiere des Films war am 09.07.2022 im ARD