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Siculicidium – Das Massaker in Madéfalva

7. Januar 2024

Heute vor 260 Jahren, in der Nacht des 7. Januar 1764, überfielen die kaiserlichen Truppen die Szekler bei Madéfalva. Sie umstellten das Dorf, um eine Flucht zu verhindern und töteten etwa 500 unbewaffnete Székler, darunter auch Frauen und Kinder. Kein einziges Haar eines österreichischen Soldaten wurde verletzt.

Nach 150 Jahren der Türkenherrschaft stellten die Habsburger die territoriale Integrität des Königreichs Ungarn nicht wieder her. Siebenbürgen kam unter die Jurisdiktion von Wien, was im Diploma Leopoldinum von 1691 festgehalten wurde.

1754 wurde in Wien eine Steuerreform erlassen, die eine Beschneidung der alten Privilegien des Széklerlandes in Siebenbürgen darstellte. 1760 wollte Kaiserin Maria Theresia die Rechte weiter beschneiden und ordnete eine Aufstellung von Székler-Grenzschutzregimentern unter österreichischer Militärführung an.

Die Székler forderten, dass ihre alten Gesetze und Privilegien wiedereingeführt werden sollten und die Székler Grenzwächter nur unter ihren eigenen Offizieren dienen und nicht außerhalb Siebenbürgens eingesetzt werden durften.

Im Jahr 1763 ordnete Maria Theresia trotzdem eine Zwangsrekrutierung der Székler an, damit sie statt entsprechend ihrer ursprünglichen Pflicht, des Grenzschutzes, im Interesse des habsburgischen Hofes unter österreichischem Kommando im Ausland eingesetzt werden konnten. Schon damals flohen Tausende von Széklern über die Karpatengrenze nach Moldawien. Die österreichischen Soldaten vertrieben die Frauen und Kinder der nach Moldawien geflohenen Männer in der Winterkälte von Weihnachten 1763 aus ihren Häusern.

Die militärische Rekrutierungstruppe von Maria Theresia schlug den zu Hause gebliebenen Széklern eine Verhandlung vor. Péter Zöld, ein Pfarrer aus Csíkszentlélek, geboren in Madéfalva war der Anführer der Székler. Die Verhandlung sollte am 7. Januar 1764 in Madéfalva, Csíkszék, stattfinden. Die Székler nahmen den Vorschlag an und erschienen ohne Waffen an diesem Ort und zu dieser Zeit. DOCH ES WAR EINE FALLE! In der Nacht des 7. Januar 1764 umstellten die kaiserlichen Truppen Madéfalva, um eine Flucht zu verhindern, und beschoss das Dorf mehrere Stunden lang mit Kanonen. Etwa 500 Székler wurden getötet, darunter auch Frauen und Kinder. Kein einziges Haar eines österreichischen Soldaten wurde verletzt.

Die österreichische Kaiserin Maria Theresia richtete daraufhin eine Justizbehörde namens CRIMINALIS COMISSIO ein, eine CRIMINALIS CRIMINAL COMMISSION, um die Székler zu bestrafen.

Ein Großteil der Székler floh nach Moldawien, um der von Maria Theresia eingesetzten Kommission zu entgehen. Die Székler erlitten einen großen Blutverlust, zu dem neben den Ermordeten auch Zehntausende von Flüchtlingen gehörten.

Das Massaker, das in der Nacht des 7. Januar 1764 stattfand, wurde SICULICIDIUM genannt, was so viel bedeutet wie „Gemetzel an den Széklern„. In Madéfalva befindet sich eine Gedenkstatue des Bildhauers Miklós Köllő, die 1905 enthüllt wurde.

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