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Nation, christliche Wurzeln und Familie hoch im Kurs

Foto: Ministerpräsidentenamt/ Vivien Cher Benkő

5. August 2022, Budapester Zeitung von Rainer Ackermann

Orbán vor der CAPC: „Meine Heimat Ungarn ist der einsame Sternenstaat Europas, das haben wir mit Texas gemeinsam“, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Donnerstagabend in Dallas, als Gast der US-Konservativen. Er setzte die progressiven Liberalen mit den Kommunisten gleich, die 2024 in den USA wie in Europa besiegt werden müssten.
“Zwei Fronten der Schlacht um die westliche Zivilisation”

„Wir Ungarn wissen, wie man mit den Feinden der Freiheit auf dem Kriegsschauplatz der Politik umgehen muss“, sagte Orbán, der die Eröffnungsrede auf der Sommerkonferenz der Amerikanischen Konservativen (CPAC) hielt. Im Jahre 2024 stünden in den USA ebenso wie in Europa wichtige Wahlen an, welche „die beiden Fronten der Schlacht um die westliche Zivilisation“ prägen werden. „Wer noch Zweifel hat, ob die progressiven Liberalen und die Kommunisten die Gleichen sind, der sollte uns Ungarn fragen, denn wir haben mit beiden gekämpft.“

Sein Erfolgsrezept in Ungarn laute, „die Wahrheit zu sagen und dafür einzutreten, selbst wenn uns dafür die halbe Welt in den Rücken fällt“. In seiner Heimat stünden heute Nation, christliche Wurzeln und Familie wieder hoch im Kurs. Die heutigen Progressiven setzten derweil alles daran, die westliche Zivilisation von ihren christlichen Wurzeln loszulösen.

Kämpfer für die edelsten Werte

Die US-Regierung der Demokraten habe Europa und insbesondere Brüssel unter ideologischen Druck gesetzt. „Noch unter Präsident Obama versuchte man uns Ungarn zu nötigen, unser Grundgesetz umzuschreiben, die christlichen und nationalen Werte zu streichen“, beklagte sich Orbán. Ungarn sollte seine Verfassung auf Druck der führenden Macht der freien Welt in einer Weise ändern, die den globalen liberalen Vorstellungen gerecht wird.

Aber Ungarn hielt tapfer stand, als ein einsamer Sternenstaat gleich Texas, wo „Unabhängigkeit, Freiheit und Souveränität die edelsten Werte sind“. Für genau diese Werte hätten die Ungarn in den vergangenen 500 Jahren unablässig gekämpft, „und diesen Kampf führen wir auch heute fort“.

Papst Franziskus habe ihm einmal gesagt, Ungarisch müsse die Amtssprache im Paradies sein, denn es dauere eine Ewigkeit, diese Sprache zu erlernen. „Ungarn ist eine alte, stolze David-Nation, die sich dem Globalen Woke-Goliath alleine in den Weg stellt“, verwies Orbán auf den Druck von Seiten der Progressiven und bat um die Unterstützung der US-Konservativen.

Einen besonderen Dank richtete er an Ex-Präsident Donald Trump für dessen Einsatz im ungarischen Wahlkampf. Auch die „Schlaumeier“ der EU übten Druck aus, weshalb „wir die Institutionen in Washington und Brüssel 2024 zurückerobern müssen“.

Kinder vor dem Gender-Wahn bewahren

Orbán erinnerte daran, dass die Ungarn die ersten in Europa waren, die Nein zur illegalen Einwanderung sagten und diese Invasion mit einem Grenzzaun stoppten. Ungarn schützte seine Familien aber nicht nur mit dieser Mauer, sondern auch finanziell – mit Aufwendungen von 6% des BIP – und juristisch, indem man die Kinder vor dem Gender-Wahn bewahre. „Wenn die Familien im traditionellen Sinne aufhören zu existieren, dann wird den Westen nichts mehr vor dem Untergang retten“, warnte der Ministerpräsident.

„George Soros nennen wir in Ungarn den „Onkel Gyuri“. Er ist der reichste und einer der talentiertesten Ungarn auf der Welt, aber seien Sie vorsichtig mit talentierten Ungarn!“  

Die Progressiven wollen immer das Geld der Bürger, die Orbán-Regierung vertrete derweil die Auffassung, das Geld sei in den Taschen der Bürger am besten aufgehoben. Deshalb habe man die Steuerlasten binnen eines Jahrzehnts um 10% gesenkt, so intensiv wie kein anderes Land in der EU. Doch nun sei man wieder zur Zielscheibe von Angriffen geworden, weil Ungarn die globale Mindeststeuer nicht unterstützen wolle.

Europa habe sich komplett ergeben, Ungarn leiste den letzten Widerstand. Daraufhin griff die heutige US-Regierung zu einem schändlichen Mittel, indem sie das Doppelbesteuerungsabkommen mit Ungarn aufkündigte. Das war „die Rache der Linken, die dabei ganz vergaßen, bis heute eine ähnliche Vereinbarung mit Russland am Leben zu erhalten“.

„Wir brauchen ein starkes Amerika“

Zum Thema Ukraine-Krieg wiederholte Orbán seine Ansicht, ohne Verhandlungen der USA mit Russland werde es niemals Frieden geben. Die Ukraine ist Ungarns Nachbar, „mit dem wir absolut solidarisch sind“. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe nahezu eine Million Menschen gezwungen, nach Ungarn zu flüchten, und täglich treffen mehr als zehntausend weitere ein. Die Strategie der Globalisten will den Konflikt in die Länge ziehen und ausweiten. Nur starke Politiker seien imstande, Frieden zu schaffen. „Wir brauchen ein starkes Amerika, das von einem starken Präsidenten geführt wird“, wandte sich der ungarische Ministerpräsident unmissverständlich an sein Publikum.

Die Konservativen müssten alles auf ihren Sieg setzen, sie müssten daran glauben, besser als ihre linksliberalen Gegner zu sein. „Dies ist ein Kulturkampf, in dem wir Kirchen, Familien, Universitäten und dem öffentlichen Raum ein neues Leben einhauchen müssen.“ An dieser Stelle bekräftigte Orbán einmal mehr, sein persönlicher Gegner sei George Soros, „der an nichts glaubt, was wir vertreten“. Mit einer ganzen Armada an NGO, Hochschulen, Forschungsinstituten und der Hälfte der Brüssel Bürokratie setze er seine Milliarden ein, um allen anderen seinen Willen aufzuzwingen.

Die 1974 ins Leben gerufene CPAC veranstaltete ihre ausländische Jahreskonferenz im Mai erstmals in Budapest, als CPAC Hungary. Als Hauptredner jener Veranstaltung verriet Orbán kurz nach seinem überwältigenden vierten Wahlsieg in Folge die „zwölf Zutaten für sein Erfolgsrezept“. In Dallas wird neben zahlreichen Kongressabgeordneten auch Ex-Präsident Donald Trump das Wort ergreifen.

Der Bericht wurde von der Budapester Zeitung übernommen: https://www.budapester.hu/ausland/cpac-nation-christliche-wurzeln-und-familie-hoch-im-kurs/

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