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Damals und heute – Drei Jahrzehnte Paneuropäisches Picknick

19. August 2022 Magyar Krónika von SZILÁRD NYAKAS

Im August 1989 wollten die Initiatoren aus dem ostungarischen Debrecen und die Organisatoren aus Sopron/Oedenburg die Einheit Europas mit dem Paneuropäsichen Picknick und dem Grenzdurchbruch nicht mit Worten, sondern mit Taten begleiten. In diesem Artikel soll beleuchtet werden, welche Gedanken, Glaubensansätze und mitunter auch Illusionen ihre Taten angeleitet haben mögen und wie sie der Wirklichkeit von heute begegnen.
Ferenc Mészáros, der Ideengeber und Urvater der Idee des Picknicks.

Damals

Bei der besagten Zusammenkunft im August 1989 hat er den Gedanken eines Picknicks angesprochen, das an der ungarischen Grenze zu Österreich stattfinden soll. Zu dieser Zeit war Otto von Habsburg als Abgeordneter des Europäischen Parlaments zu Gast in der Stadt Debrecen und hat auch an diesem Treffen teilgenommen. „Zeigen wir, dass das Europa der Zivilisten stärker ist, als die militärischen Blöcke. Wir sollten ein Picknick organisieren, mit Speck am Spieß am Lagerfeuer, an dem sowohl Bürger aus dem westlichen, als auch dem östlichen Teil Europas teilnehmen und für die Einheit Europas werben! Durch meine kulturellen Erlebnisse hatte ich ein Bild Europas entwickelt, das schwerpunktmäßig von der deutschen Literatur (Goethe, Hölderlin usw.) wie auch aus der Musik stammenden geistigen Erlebnisse und andererseits der griechischen Tradition geprägt war. Ich hatte keine Gelegenheit zu reisen, ich konnte lediglich von der Ausstrahlung der in dieser geschlossenen Welt des Ostens reisenden westlichen Touristen folgern – von ihrem Wohlstand, von ihrer Eleganz, ihrer Freiheit, ihrem Frohsinn und Selbstsicherheit.“

Heute

Glücklicherweise wurden die Grenzen geöffnet und auch die Zukunftsträume abgewetzten Kleider abgelegt. Weder habe ich Hölderlin, noch Goethe oder gar Nietzsche gefunden. Schlussfolgerung: die Grenzöffnung war eigentlich eine Erweiterung der Barackenfreiheit, mit anderen Worten hat es auch dort Baracken gegeben, wo sie nicht als Baracken, sondern eher als komfortablere Einrichtungen zu sein schienen. Die Decken waren allerdings genauso niedrig konzipier, damit Goethe, Hölderlin und die Anderen darunter Platz haben.

Eines ist sicher: in dieser Baracke ist von Europa keine Spur zu finden!

Die einzige Abhilfe: zurück zu Europa. Selbst dann, wenn man dafür die Decke der Baracke durchbrechen muss. Ich hege die Hoffnung, dass eine Generation kommen mag, die stark genug sein wird, die Decke genauso verschwinden zu lassen, wie den Eisernen Vorhang 1989. Es wird wahre Helden geben.

Mária Filep, Architektin

Damals

1989 kamen Flüchtlinge aus zwei Richtungen nach Ungarn: von Osten und auch von Westen her. Von Osten her kamen sie aus Rumänien, vom Westen her aus der DDR. Im Wohnort Marias, dem ostungarischen Debrecen wurde ein Aufnahmelager eingerichtet. Auf diesen Umstand ist auch die Initiative der hiesigen Parteigänger des MDF, des Ungarischen Demokratischen Forums zurückzuführen: ein Paneuropäisches Picknick (PP) soll her, gleich an diejenige Grenze, die Europa und die Nationen trennt! Die erste und zugleich maßgebliche Organisatorin war Mária Filep.

„Die Grenze zum Westen stellte eine physische Grenze dar, allerdings war durch die Vermittlung der Kultur, der Filme, der Literatur, der Popmusik, der Bücher und der Zeitschriften die Welt des Westens zu erkennen. Wir haben angenommen, dass Radio Freies Europa über die historische Wirklichkeit berichtet. An dem Ort, an dem das Picknick stattgefunden hat, stand ein Schild mit dem Schriftzug ÁLLAMHATÁR – Staatsgrenze. Aus den auch hier genannten Gründen habe ich das überstrichen mit ÁLOMHATÁR– TRAUMGRENZE. Dadurch habe ich mir erhofft, dass die Staatsgrenzen nach dem Friedensschluss des Ersten Weltkriegs (für Ungarn nach dem Frieden von Trianon) aufgehoben werden und das Schicksal der ungarischen nationalen Minderheit einer Lösung herbeigeführt wird. In diesem „Traum“ von Europa kann das Land endlich unabhängig werden.”

Heute

Vor drei Jahrzehnten wusste ich gar nicht, wie die EU funktioniert. Enttäuscht war ich zum ersten Mal, als nach unserem EU-Beitritt die Grenze zwischen Österreich und Ungarn nur in eine Richtung durchgängig wurde. Die österreichischen Nachbarn haben recht spektakulär Straßenverkehrsschilder „Einfahrt verboten“ an der Grenze installiert, während Landwirte aus Österreich ohne Weiteres mit ihren Fahrzeugen und Landmaschinen auf die Felder in Ungarn fahren durften, die sie im Rahmen klammheimlicher Pachtverträge (den so genannten Taschenverträge) in Besitz genommen haben. Im Zuge meiner späteren Arbeit musste ich mich damit konfrontiert sehen, dass die heiß ersehnte EU um keinen Deut demokratischer ist, als es der RGW war.

Früher kamen die Vorgaben aus Moskau, jetzt kommen sie halt aus Brüssel.

Demokratie lässt sich nicht interpretieren. Die vergangenen dreißig Jahre habe ich so erlebt, wie eine Show, bei der es darum geht, Andere übers Ohr zu hauen. Mit den Worten des Dichters Lőrinc Szabó haucht es: „Mein Land, du glückloses Europa/wenn Du das Ende der Kämpfe überlebst/verträgst Du noch den Gott/die Nächstenliebe und den Frieden?“.

István Medgyessy, Landwirtschaftsingenieur, Führungsmitglied des damaligen Demokratischen Forums MDF, Biolandwirt

Damals

Bei der Wiederbestattung des nach dem Ungarnaufstand 1956 hingerichteten Ministerpräsidenten Imre Nagy am 16. Juni 1989 am Heldenplatz in Budapest wurden drei Teilnehmer aus Debrecen der Ehrenwache zugeteilt. Zu ihnen gehörte István Medgyessy. Damals lieferte er den Teilnehmern des bürgerlichen Picknicks eine LKW-Ladung von Lebensmitteln aus Debrecen nach Sopron/Oedenburg in die Grenzregion. Die euphorische Stimmung, die uns dort und damals zuteil wurde, ist uns unvergessen geblieben.“

Heute

„Seit Mitte der Sechziger durfte ich alle drei Jahre in den Westen reisen. Heute sehne ich mich nicht mehr danach. Auch nach Deutschland fahre ich nicht mehr. Mein Freund, Csaba K. ging 1956 von hier, dem ostungarischen Debrecen mit vierzehn Jahren nach Deutschland und kam vor gut zehn Jahren nach Hause. Er hat drei Söhne und sechs Enkelkinder hinterlassen. Anfangs wollte er wieder zurück. Heute sehnt er sich nicht mehr danach, weil sich so vieles und auch noch negativ verändert hat. Die Einwohner Westeuropas mögen wohl an Gewissensbissen leiden und lassen deshalb die Migranten hinein und werben auch noch um sie. Sie haben Asien und Afrika ausgeraubt und verarmen lassen, da können sie sehr wohl Gewissensbisse bekommen.

Sie wissen nicht, dass die Rumänen in Siebenbürgen, die Serben in der Vojvodina allesamt als Migranten nach Ungarn kamen und ihnen gehören inzwischen zwei Drittel unseres Landes.

Sie haben ihr Schicksal im Westen verdient!

János Rumpf, emeritierter Professor der Westungarischen Universität

Damals

Als Mitglied des Stiftungsrates der „Stiftung Paneuropäisches Picknick 89“ und damals Vorstandsmitglied des Ungarischen Demokratischen Forums MDF hatte er einen satten Anteil an der Vorbereitungs- und Organisationsarbeit. Gemeinsam mit seiner Frau Mary hat er Wegweiser gemalt und die in Debrecen eingehenden Sendungen deponiert. János Rumpf hatte die Aufgabe, über die beiden von der Universität gestellten Busse zu verfügen. Seine Einstellung war geprägt durch die Zeit nach 1985, als ihm erlaubt war, zu verschiedenen Konferenzen und im Rahmen von Austauschprogrammen für Professoren in den Westen zu reisen: dabei wurde sein Standpunkt durch den höheren Lebensstandard, durch die erkennbaren Anzeichen der Demokratie, das leistungsabhängige Einkommen, die an den Gesichtern der Menschen erkennbare ruhige Zufriedenheit, das Erscheinungsbild der Häuser und Städte, die haushoch überlegene Technik geprägt.

Heute

„Ich war enttäuscht, als ich viele Einzelfragen der Prämissen für unseren Beitritt zur Europäischen Union (2004) kennen gelernt habe. Dazu gehörte unter anderem

  • die nach westlichen Interessen geforderte Privatisierung,
  • Deregulierung und Liberalisierung;
  • die Weiterführung der bestehenden Kontakte zu altbackenen Bolschewiken;
  • die Vereinnahmung der Presse und die Beibehaltung kommunistischer Redakteure;
  • der Erwerb und der Abbau weltbekannter ungarischer Industriestandorte;
  • die Zerstörung erfolgreicher landwirtschaftlicher Produkte und Betriebe und ihr Ersatz durch teurere westliche Produkte;
  • die „Einfuhr“ der im Westen entstandenen Abfälle und die Verwandlung des Landes in eine Abfalldeponie;
  • das Aufzwingen der Entscheidungen über die Führung der Wirtschaft;
  • die staatliche Garantien für ihre umfangreichen Investitionen;
  • das zweierlei Maß für linksliberale und national-konservative Regierungen und noch vieles mehr.

Mit den entsprechenden Folgen habe ich selbst nicht gerechnet, als ich bei der Volksabstimmung 2003 über den Beitritt mit nein gestimmt habe.

László Magas, Vorsitzender der Stiftung Paneuropäisches Picknick ’89

Bereits 1988 hat er sich für die oppositionelle Politik entschieden. Der Organisator des Picknicks hat unsere Wünsche zusammen mit seinen Kollegen in einem Aufruf formuliert:

Zum Ende des 20. Jahrhunderts muss erreicht werden, dass Europa ein gemeinsames Haus der sie bewohnenden Völker sein soll, wo ungeachtet der Nationalität und der Ideologie reine zwischenmenschliche Beziehungen überwiegen.

Das nächste Jahrhundert darf allerdings nicht mehr zu einer Epoche des Zwists und der Kriege werden!“ Westlich des so genannten Eisernen Vorhangs, in den sogenannten kapitalistischen Ländern unterwegs hat er Ordnung, Sauberkeit, einen Überfluss an Waren und Ruhe beobachtet. Von Zeit zu Zeit hat er die deutschen Freunde bei Baden-Baden besucht. Nachmittags sprach man beim „Kaffee mit Kuchen” im Garten über die Politik mit den Nachbarn, die gekommen sind. „Die Sympathisanten der SPD und der CDU haben gute Streitgespräche geführt. Ich habe sie um die Nichtigkeiten beneidet, um die sie gestritten haben.”

Heute

„27 Jahre nach dem Picknick sind wir gemeinsam mit der Frau, dem Sohnemann und den Enkeln nach Frankreich zur Fußball-EM gefahren. In Lyon saßen wir vor dem Spiel zwischen Ungarn und Portugal in einem Lokal und suchten nach der Toilette. Dort haben wir auch keine separaten Damen- und Herrentoiletten gefunden, weil – so die Erklärung – die Sensibilität der Transgendermenschen nicht verletzt werden dürfe. Auf der Heimfahrt haben wir unsere Freunde in Deutschland besucht. Nach dem Mittagessen haben wir uns wieder einen schönen Platz im Garten gesucht. Die Nachbarn sind nicht mehr gekommen und wir haben nach den Bekannten gefragt. Eines der Töchter hat gerade geheiratet, und auf unsere Frage, wer denn der Ehemann sei, erhielten wir eine Antwort, die unser Atem stocken ließ. „Nun, ein Kollege vom Lehrstuhl an der Universität, genauer gesagt eine Kollegin.“ Zu unserem Erstaunen sagte er noch: „Bald wird es auch bei euch genauso sein“. Später kamen auch Migranten ins Gespräch: dabei hat sich unser Freund umgeschaut und leise hinzugefügt, dass wir uns darüber später in der Wohnung unterhalten sollten. Oben holte er die Lokalzeitung hervor: in einem Artikel stand, dass einige Straßen weiter in ein Haus eingebrochen worden sei und zwei hochpreisige Fahrzeuge vom Hof gestohlen wurden. Die Täter seien unbekannt, aber sein Freund, seit dreißig Jahren der Ortspolizist, sagte ihm, dass es Migranten gewesen seien, was man aber nicht veröffentlichen dürfe. Von der Terrasse aus zeigte er auf ein schönes großes Grundstück und meinte ganz leise, man plane dort eine Unterkunft für sechzig Migranten aus Afrika. Er seufzte und sagte: ihr habt es gut mit einem Ministerpräsidenten wie Viktor Orbán.”

László Nagy, Diplom-Chemieingenieur, Unternehmer aus Sopron/Oedenburg, Leiter der Künstleragentur Viva La Musica

Zweifellos gilt er als Mann von Welt. Einen Großteil seiner Studien hat er außerhalb Ungarns absolviert, seine Sprachkenntnisse und sein diplomatisches Fingerspitzengefühl haben ihn für die Rolle des reisenden Botschafters für das Paneuropäische Picknick prädestiniert.

„Ich hatte ein friedliches, wirtschaftlich aufblühendes, grenzenlos wiedervereinigtes Europa vor Augen, mit einem wahrhaft liberalen, auf der Grundlage christlicher Werte beruhenden kulturellen und politischen Leben,

wo man sämtliche europäische Nationen respektiert.“

Heute

„Nachdem ich die Mechanismen der EU, die Politik der Kernländer kennen gelernt habe, wurde mir klar, dass die europäische Werteordnung lediglich in der Theorie existiert. Sie wird bloß zur Ausübung politischen Drucks verwendet, in der Praxis pfeifen aber alle drauf.

Die europäischen Großmächte brauchen nur die Märkte und die billigen Arbeitskräfte der neuen Mitglieder. Es gibt keine Gleichheit, keine Demokratie, nur die riesige Bürokratie und die Neuaufteilung der Interessensbereiche!

Das ist eine Form des Neokolonialismus. Wenn ein Land Mittelosteuropas eine abweichende Meinung zu einem bestimmten Thema hat, dann fühlt sich der „kultivierte Westen“ beleidigt und hält die Osteuropäer für undankbar, weil sie es als eine Gnadentat betrachten, sie in die EU aufgenommen zu haben. Der Hauptgrund ist, dass sie ganz und gar nichts über diese Region, über ihre Geschichte, über ihre Nationen, über ihre Kultur wissen, aber all das interessiert sie auch gar nicht. Der „Liberalismus“ des Westens ist eigentlich kein waschechter Liberalismus, sondern nur ein Pseudo-Liberalismus, weil der höchste Wert der Liberalen, nämlich die Toleranz, der Respekt vor der anderen Meinung fehlt, was jedoch keinem Einverständnis gleichkommt, sondern den Respekt vor dieser Meinung als Diskussionsgrundlage.

Ich bin zum Euroskeptiker geworden. Das ist keine EU-Feindlichkeit, weil die Europäische Union meiner Meinung nach die beste Idee in der Geschichte unseres Erdteils gewesen ist. Die Umsetzung ist hinfällig. Nach einer Reform, auf einer neuen Grundlage und nach den wirklichen Grundsätzen Schumanns kann diese Idee aufblühen. So wird sie allerdings mit der Zeit zerfallen.

Das Interview erschien in der Zeitschrift Magyar Krónika, Ausgabe: 2019/5. Nr. 60., S. 118-121.

MAGYARUL:

AKKOR ÉS MOST – A PÁNEURÓPAI PIKNIK HÁROM ÉVTIZEDE

(Nyakas Szilárd, Magyar Krónika 2019/5. 60.sz. 118-121.old.)

Az egységes Európát nem emlegetni akarták, hanem demonstrálni 1989 augusztusában a Páneurópai Piknik és határáttörés debreceni kezdeményezői és soproni szervezői. Az írás annak jár nyomába, hogy harminc éve milyen gondolatok, hitek, netán illúziók vezették tetteiket, és ma hogyan szembesülnek a valósággal.

Mészáros Ferenc ötletgazda, a Piknik gondolatának szülőatyja.

Akkor

Azon az 1989 augusztusi összejövetelen vetette fel az osztrák-magyar határon rendezendő piknik gondolatát, melyen vendégül látták az Európa Parlament tagjaként Debrecenbe látogató Habsburg Ottót. „Mutassuk meg, hogy a civil Európa erősebb, mint a katonai tömbök. Szervezzünk egy szalonnasütéses pikniket, melyen földrészünk nyugati és keleti felén élő polgárai vesznek részt, hirdetve Európa egységét! Kulturális élményeim alapján volt egy Európa-képem, nagy nyomatékkal a német irodalom (Goethe, Hölderlin stb) és a zene képviselte szellemi élmények, másrészt a görög hagyomány. Nem állt módomban utazni, csak e zárt keleti világban megjelenő nyugati turisták kisugárzásából – jólét, elegancia, szabadság, derű. magabiztosság – következtettem.”

Most

Szerencsére megnyíltak a határok, és az ábrándok is ledobták gönceiket. Nem találtam sem Hölderlint, sem Goethét, de még Nietzschét sem. Konklúzió: a határnyitás tulajdonképpen a barakk szabadság kiterjesztése volt, azaz ott is barakk volt, ahol nem annak tűnt, csak egy kicsit komfortosabb. A mennyezete viszont éppúgy túlzottan alacsony, hogy elférjen alatta Goethe, Hölderlin stb.

Egy biztos: e barakkban Európának se híre, se hamva! Egyetlen gyógyszere: vissza Európához. Még akkor is, ha ezért át kell törnie barakk mennyezetén. Reménykedem, hogy jön egy olyan generáció, amelyik elég erős lesz ahhoz, hogy a mennyezet is éppúgy eltűnjék mint 1989-ben a vasfüggöny.  Lesznek a valódi hősök.

Filep Mária, építész

Akkor

Hazánkban 1989-ben két irányból menekültek: kelet és nyugat felől. Keletről Romániából, nyugatról az NDK-ból. Mária lakóhelye, Debrecen lett az egyik befogadó tábor városa. Innen is datálódik a debreceni MDF-sek kezdeményezése: az Európát szétválasztó, nemzeteket megosztó határok ellenében Páneurópai Pikniket (PP) a magyar-osztrák határra! Ennek az első és meghatározó szervezője Filep Mária volt.

„A nyugati határ fizikai korlátot jelentett, de a kultúra, a filmek, az irodalom, a könnyűzene, a könyvek és a folyóiratok közvetítésével jelen volt, láttatni engedte a nyugati világot. A történelmi valóságról (úgy véltük) a Szabad Európa Rádió tudósit. A piknik helyszínén állt az ÁLLAMHATÁR tábla. Az említettek okán festettem át ÁLOMHATÁR-rá. Reméltem, megszűnnek a trianoni határok, megoldódik a magyar nemzetiség megkülönböztetése. Az ”álom” Európájában végre független lehet az ország.”

Most

Három évtizede fogalmam nem volt az EU működéséről. Először akkor csalódtam, amikor az uniós csatlakozásunk után az osztrák-magyar határ egy irányba vált átjárhatóvá. Az osztrák szomszédok elég látványos „behajtani tilos” KRESZ-táblát helyeztek el a határra, míg az osztrák gazdák gondtalanul járhattak át járművekkel, munkagépekkel a zsebszerződésekkel birtokolt magyar földjeikre.  Későbbi munkám során kellett szembesülnöm azzal, hogy a várt EU semmivel nem demokratikusabb, mint a KGST volt. Korábban Moszkva, most Brüsszel diktál. A demokrácia értelmezhetetlen. Úgy éltem meg az elmúlt harminc évet, mint egy „átverésshowt” Szabó Lőrinccel sóhajtva: Hazám, boldogtalan Európa/ha túléled a harcok végét/ elbírod-e még te az Istent /a szeretetet és a Békét?”

Medgyessy István agrármérnök, Az akkori MDF vezetőségi tagja, biogazdálkodás.

Akkor

Nagy Imre 1989 június 16-i újrateremtésén a Hősök terén Debrecenből hárman kerültek be a diszőrségbe. Egyikük Medgyessy István volt. Akkor a PP résztvevőinek ő szállított Debrecenből teherautónyi élelmiszert Sopronba, a határövezetbe. Az eufórikus hangulat, amelyben ott részünk lehetett, felejthetetlenné vált a számomra.”

Most

’A hatvanas évek közepétől háromévenként utazhattam nyugatra. Ma már nem vágyom oda. Németországba sem megyek többé. K.Csaba barátom 56-ban innen, Debrecenből tizennégy évesen távozott Németországba, és jó tíz éve hazaköltözött. Ott hagyta három fiát, hat unokáját. Kezdetben vissza akart menni. Ma nem vágyik vissza, annyi minden megváltozott és rossz irányba. Nyugat-Európa lakói vélhetően lelkiismeret-furdalástól szenvednek, ezért engedik be, ezért hívják a migránsokat. Kirabolták és szegénnyé tették Ázsiát és Afrikát, bőven lehet bűntudatuk. Nem tudják, hogy az erdélyi román, a vajdasági szerb mind migráns volt. És ma már övék az országunk kétharmada. Megérdemlik a sorsukat nyugaton!

Rumpf János, a Nyugat-magyarországi Egyetem emeritus professzora

Akkor

A „Páneurópai Piknik 89 Alapítvány” kuratóriumi tagja és a helyi MDF akkori vezetőségi tagja alaposan kivette részét az előkészítő és szervezőmunkából. Feleségével, Maryvel irányitó táblákat festettek, a beérkezett debreceni küldeményeket deponálták. Rumpf Jánosnak volt a feladata, hogy az egyetem által biztosított két busszal rendelkezzen. Az 1985 utáni időből, amikor a különböző konferenciákra, oktatócserékre kiutazhatott, a magasabb életszínvonal, a demokrácia látható jelei, a teljesítménnyel arányos jövedelem, az emberek arcáról leolvasható nyugodt elégedettség, a házak-városok külső megjelenése, a toronymagasan fejlettebb technika alakították állásfoglalását,

Most

„Az EU-ba történő belépésünk (2004) előtti követelményrendszer sok tételének megismerése kiábrándított, Többek között az úgynevezett privatizáció-dereguláció-liberalizáció nyugati érdekek szerinti megkövetelése; a régi bolsevikokkal tartott kapcsolataik továbbvitele; a sajtó kisajátítása és kommunista szerkesztőinek megtartása; a világhírű magyar ipari létesítmények megvásárlása és leépítése; a sikeres agrártermékek és üzemek tönkretétele és drágább nyugati termékekkel helyettesítése; a náluk keletkezett hulladékok „importja” és az ország szemétlerakó hellyé válása; gazdaságirányitási döntéseik ránk erőszakolása; nagy volumenű beruházásaik nyereségének állami garanciája; a balliberális és a nemzeti-konzervatív kormányok kettős megítélése, és sorolhatnám. Ennek következményeire még én sem számítottam, amikor nemmel szavaztam a belépésről szóló 2003-as népszavazáson.

Magas László a Páneurópai Piknik ’89 Alapítvány elnöke

Már 1988-ban elkötelezte magát az ellenzéki politizálás mellett. A Piknik teljes szervezője társaival együtt kiáltványban fogalmazta meg vágyainkat: „A 20. század végére el kell érni, hogy Európa a benne élő népek közös háza legyen, ahol nemzetiségre, ideológiára való tekintet nélkül a tiszta emberi kapcsoltok dominálnak. Á következő évszázad már nem lehet a marakodások, háborúskodások időszaka!” A vasfüggöny nyugati felén az úgynevezett kapitalista országokban járva rendet, tisztaságot, árubőséget és nyugalmat tapasztalt. Időnként meglátogatták Baden-Baden mellett élő német barátaikat. Délutánonként, ha kiültek a kertben „Kaffee mit Kuchen” fogyasztása közben az átjövő szomszédokkal politizálgattak. „Az SPD és CDU szimpatizánsok jót vitatkoztak. Irigyeltem őket, hogy milyen semmiségen különböznek össze.”

Most

„A Piknik után 27 évvel feleségemmel, fiammal és unokáimmal Franciaországba utaztunk a labdarúgó Európa-bajnokságra. Lyonban a magyar portugál meccs előtt beültünk egy étterembe, ahol kerestük a mosdót. Nem találtunk külön férfi és külön női részleget, mert – magyarázat – a transzneműek érzékenységét nem lehet megsérteni. Hazafelé meglátogattuk német barátainkat. Ebéd után most is kiültünk a kertbe, a szomszédok már nem jöttek. Kérdezősködtünk az ismerősök felől. Az egyik lánya most házasodott, kérdésünkre, hogy ki a férje, lélegzetelállító választ kaptunk. „Hát egy tanszéki munkatársa az egyetemen, aki lány.” Megdöbbenésünkre ennyit mondott: „Hamarosan nálatok is igy lesz.” A migránsokra terelődött a beszélgetés, barátunk körülnézett, majd halkan megjegyezte, hogy erről majd fenn a lakásban társalogjunk. Fent elővett egy helyi újságot, melyben leírták, hogy néhányutcával arrébb betörtek egy házba, és az udvarról ellopták két nagy értékű autót. A tettesek ismeretlenek, de barátja, aki harminc éve a település rendőre, elmondta, hogy migránsok voltak, ám ezt nem hozhatják nyilvánosságra. A teraszról kimutatott egy szép nagy telekre, és halkan megjegyezte, most készülnek oda építeni hatvan afrikai migránsnak szállást. Felsóhajtott, jó nektek, hogy olyan miniszterelnökötök van, mint Orbán Viktor.”

Nagy László vegyészmérnök, soproni vállalkozó, a Viva La Musica Művészeti Ügynökség vezetője

Róla el lehet mondani, hogy világlátott ember. Iskolái jelentős részét külföldön végezte, Nyelvtudása, diplomáciai érzéke tette alkalmassá a Páneurópai Piknik utazó nagykövetének szerepére. ”Békés, nyitott, gazdaságilag prosperáló, határok nélkül újraegyesített Európa lebegett a szemem előtt, valóságosan liberális, keresztény értékek alapján álló kulturális és politikai élettel, ahol minden európai nemzet irányáéban tisztelettel viseltetnek.”

Most

„Megismerve az EU-ban működő mechanizmusokat, a magállamokpolitikáját, világossá vált számomra, hogy csak elméletben létezik az európai érték rendszere. Ezeket csak politikai nyomásgyakorlásra használják, de mindenki fütyül rájk a gyakorlatban. Az európai nagyhatalmaknak csak az új csatlakozók piaca és olcsó munkaereje kell. Nincs egyenlőség, nincs demokrácia, csak hatalmas bürokrácia és érdekszférák újrafelosztása! Ez a neokolonializáció egyik formája. Ha egy kelet-európai országnak valamiről más a véleménye, akkor a „művelt Nyugat” megsértődik, hálátlannak tartja a kelet-európaiakat, mert ők kegynek tartják. hogy az EU-ba felvettek minket. Ennek fő oka, hogy semmit sem tudnak erről a régióról, a régió történelméről, nemzeteiről, kultúrájukról, de ezek nem is érdekli őket. A nyugati „liberalizmus” nem valódi liberalizmus, csak pszeudo-liberalizmus, mert hiányzik belőle a legnagyobb liberális érték, a tolerancia, a más véleményének elfogadása, ami nem egyetértést jelent, de vitaalapnak való elfogadást igen.

Euroszkeptikus lettem. Ez nem EU-ellenesség, mivel az EU szerintem az eddigi lehetőlegjobb ötlet volt földrészünk történelmében. A kivitelezés selejtes, Megreformálva, új alapokra helyezve a valódi schumani elvek alapján működve prosperálhat. Ám igy maradva nagy eséllyel szétesik egyszer.

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