28. Juli 2025 Budapester Zeitung von Rainer Ackermann
„Ungarn ist heute jenes Land in Europa, das sich besonders entschieden für die Politik des gesunden Menschenverstands einsetzt.“
Diese Aussage traf Parlamentspräsident László Kövér bei der Eröffnung des Treffens der Vereinigung der ungarischen Ortschaften, die noch heute den Namen des Heiligen König István/Stephan tragen, der Vereinigung des Heiligen Königs, in Királyfiakarcsán (Kráľovičove Kračany) in der Region Csallóköz (Slowakei).
Heute stehen in Europa jene Werte unter Druck, die dem Ungarntum im Karpatenbecken über tausend Jahre hinweg Stabilität gaben. „Wir reichen ungeachtet aller historischen Streitigkeiten heute sämtlichen Staaten und Nationen im Karpatenbecken die Hand, weil wir wissen, dass
die Staaten und Nationen Mitteleuropas im künftigen Europa nur gemeinsam bestehen können.
Nur so kann Mitteleuropa zur Quelle der notwendigen Wiedergeburt Europas werden“, sagte der Präsident des ungarischen Parlaments.
Die Basis der christlichen Werteordnung
Voraussetzung für das Überleben des Ungarntums als zahlenmäßig stärkste Nation im Karpatenbecken waren die Bekehrung zum Christentum und die Gründung eines eigenen Staates. „Die Geschichte hätte das Ungarntum ohne einen handlungsfähigen Staat auf Basis der christlichen Werteordnung ausgelöscht“, zeigte sich Kövér überzeugt.
Heute aber werden christliche Kirchen und der Glaube politisch, wirtschaftlich, finanziell und moralisch attackiert. Der Ukraine-Krieg Russlands wird als Vorwand genutzt, um das Versprechen der EU, Frieden, Demokratie und Wohlstand zu schaffen, in eine Realität von Krieg, Diktatur und Verarmung umzuformen. Private Mächte von außerhalb Europas wollen den Kontinent und darin die EU in ihrem Interesse umformen.
Pride stellt Hass offen zur Schau
Die absurden Attacken gegen das Christentum münden darin, dass die Teilnehmer sog. „Pride-Umzüge“ offen Symbole der christlichen Religion schänden dürfen, während als Hassrede gebrandmarkt wird, wenn man dagegen Stellung bezieht. Der Begriff von der christlichen Familie, die auf dem Ehebund von Mann und Frau beruht, steht überall unter Beschuss, neuerdings gespickt mit dem Infragestellen der biologischen Zuordnung des Menschen.
Der zweite Zielpunkt sind alle nationalen Gemeinschaften Europas.
Der Grund: Europas Nationalstaaten verdienen sich ihre politische Existenzberechtigung nur so lange, wie es europäische Nationen gibt. Die europäischen Nationen werden derzeit systematisch mittels unkontrollierter Zuwanderung aufgerieben, das Nationalbewusstsein mit kulturellen und moralischen Instrumenten unterdrückt. Das aber eröffnet den Weg, um die Eigenständigkeit der europäischen Nationalstaaten zu beseitigen, als drittes und endgültiges Ziel des Feldzugs gegen Europa.
Dem Imperium im Wege
Deshalb erscheint es nur zu logisch, die Mitgliedstaaten der EU mit einer Geopolitik, die dem gesunden Menschenverstand ebenso widerspricht wie die Energiepolitik, die Klimapolitik, die Wirtschaftspolitik und die Sanktionspolitik, in eine unumkehrbare Schuldenspirale zu treiben, um deren Rückgrat in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu destabilisieren.
So wird es leichter, die Souveränität der Mitgliedstaaten auf dem Altar eines neuen Imperiums zu opfern, das nicht länger den Interessen der europäischen Bürger dient.
„All das, was heute in Europa und mit Europa geschieht, haben die Ungarn in ihrer Geschichte bereits durchgemacht.
Die gute Nachricht ist, dass wir Magyaren überlebten. Also darf auch Europa Zuversicht wagen“, schlussfolgerte der Parlamentspräsident.
Quelle: https://www.budapester.hu/inland/europa-angestammte-werte-unter-druck/