24. November 2025
Zwischen Viktor Orbán und Donald Trump wurde eine Vereinbarung über den finanziellen Schutzschild getroffen. Ungarn kann ihn dann und in der Form in Anspruch nehmen, wie es gewollt wird.
Bei der Vereinbarung handelt es sich um eine finanzielle Garantieübernahme zur Stärkung der Wirtschaftsstabilität und zum Schutz des Forint gegen spekulative Angriffe.
Dieser Mechanismus funktioniert, indem die US-Zentralbank (Fed) der Ungarischen Nationalbank (MNB) Devisen- oder Dollar-Swap-Fazilitäten zur Verfügung stellt. Das bedeutet, die MNB könnte bei Bedarf schnell auf Dollar-Liquidität zugreifen, ohne dass sofortige Geldflüsse erfolgen müssen.
Experten heben hervor, dass der stärkste Nutzen dieses Schutzschildes sein psychologischer Effekt ist. Die Zusage eines großen Partners wie der USA verleiht Ungarn politische Glaubwürdigkeit und sendet ein klares Signal an die Märkte. Die Existenz einer solchen Unterstützung signalisiert auch Spekulanten, dass ein Angriff sinnlos ist, da ein starker Partner die Währung verteidigen würde.
Der Schutzschild steht demnach für Vertrauen, Stabilität und Glaubwürdigkeit und dient als geopolitisches Instrument zur Stabilisierung des Wechselkurses, oft ohne dass tatsächlich finanzielle Mittel eingesetzt werden müssen. Dies ist vergleichbar mit dem Vertrauen, das die Europäische Zentralbank (EZB) den Mitgliedsstaaten der Eurozone bietet.
In der internationalen Finanzwelt gibt es vier oder fünf Instrumente, mit denen sich befreundete Länder gegenseitig helfen können, wenn eines von ihnen in Schwierigkeiten gerät. Der Forint verliert an Wert, der ungarische Forint wird von internationalen Spekulationen angegriffen, das sehen wir regelmäßig, und dann kommen diese Instrumente zum Einsatz.
Sollte es externe Angriffe auf Ungarn oder sein Finanzsystem geben, haben die Amerikaner ihr Wort gegeben, dass sie in einem solchen Fall die finanzielle Stabilität Ungarns verteidigen würden.
Warum braucht Ungarn einen finanziellen Schutzschild?
In Trianon (1920) wurde ein Ungarn geschaffen, das eigentlich nicht überlebensfähig ist. Man hat uns alles weggenommen, was für die Existenz einer Nation notwendig wäre. Man hat unsere Ölfelder, unsere Bergwerke, unsere Salzminen, unsere Wälder, unser Bauholz, alles genommen. Man hat uns alles, was wir tausend Jahre lang besaßen, weggenommen. Nach allen menschlichen Berechnungen hätte Ungarn, dessen Grenzen heute im Wesentlichen dieselben sind, untergehen müssen. Deshalb existiert Ungarn seit dem Ersten Weltkrieg in einem schwierigen System von Gegebenheiten, in dem es überleben, am Leben bleiben und sich sogar weiterentwickeln muss, obwohl die dafür notwendigen grundlegenden Bedingungen nicht (mehr) vorhanden sind.
Deshalb brauchte Ungarn bereits zwischen den beiden Weltkriegen, unter der Regierung Bethlen, ständig ein spezielles Geflecht finanzieller Beziehungen. Wenn beispielsweise deine Landeswährung angegriffen wird, z.B. von einem Spekulanten, nennen wir ihn mal Soros. Es gibt durchaus Spekulanten mit diesem Namen, die mal ab und zu angreifen, dann musst du dich verteidigen können. Dazu benötigst du finanzielle Mittel. Wenn du über Vermögen, Bodenschätze, Sachwerte also, wie man so schön sagt, reale Werte verfügst, dann kannst du diese mobilisieren, um dich gegen finanzielle Angriffe zu schützen. Wenn du jedoch keine Sachwerte hast, weil diese dir weggenommen wurden, dann bleibt dir nur dein Konto bei der Nationalbank. Und in diesem Moment befindest du dich in einer finanziell prekären Lage.
Deshalb brauchte, braucht und wird Ungarn auch weiterhin einen finanziellen Schutzschild brauchen. Ich möchte hier nicht den Namen János Fekete erwähnen, der einst, noch zu Zeiten des Kommunismus, ein äusserst umstrittener, aber talentierter Banker war. Er war von den Kommunisten damit beauftragt worden, im Falle von Schwierigkeiten finanzielle Schutzschilde aufzustellen und dafür einiges in Bewegung zu setzen. Ich möchte also sagen, dass das, worüber ich spreche, nicht von der aktuellen Politik oder dem System abhängt, sondern eine Gegebenheit ist, die mit dem heutigen Dasein der ungarischen Nation zusammenhängt.
Was unsere Eltern, Großeltern und wir selbst seit dem Ersten Weltkrieg in Ungarn geschaffen haben, hat sich nicht aus real existierenden wirtschaftlichen Ressourcen entwickelt. Wir haben es nur mit unseren Talenten und unserer Hände Arbeit geschafft. Alles, was es in Ungarn gibt, ist das Ergebnis dieser Arbeit oder der geistigen Anstrengungen von Menschen. So sieht es aus. – erklärte Ministerpräsident Viktor Orbán in einem Gespräch in Győr.