3. Oktober 2022 Magyar Hírlap von IRÉN RAB
Die Insel Fehmarn ist die drittgrößte Insel Deutschlands und ein beliebtes Urlaubsziel in Schleswig-Holstein. Die Deutschen lieben die salzige Seeluft, das kalte Meerwasser und haben auch nichts gegen ein bisschen Nieselregen. Sie sind daran gewöhnt, es gehört zu ihnen. An jenem Nachmittag des 3. August hatte der Regen gerade aufgehört und der Himmel klarte auf. Die Touristen an der Spitze der Insel warteten auf den Sonnenuntergang, doch stattdessen sahen sie etwas, was es in dieser friedlichen Welt seit Generationen nicht mehr gegeben hatte.
Von Dänemark aus schwammen zwei riesige Kriegsschiffe unter US-Flagge in Richtung Ostsee, die USS Kearsarge und in ihrem Kielwasser die USS Arlington.
Die Kearsarge ist ein riesiges Kriegsschiff für amphibische Operationen, die Arlington wird für spezielle Landungsoperationen eingesetzt. Ihr dritter Begleiter, die Gunston Hall, hatte drei Tage zuvor dieselbe Strecke zurückgelegt. Mit viertausend US-Marines, militärischer Ausrüstung und militärischem Auftrag. Die Schiffe fuhren mit siebzehn Knoten, und so war es kein Wunder, dass sie sich im Morgengrauen des nächsten Tages in dänischen Hoheitsgewässern befanden, genauer gesagt bei der Insel Bornholm. Bis dahin war es möglich, ihren Kurs zu verfolgen, denn
in der Gegend von Bornholm schalteten die Schiffe ihre automatischen Erkennungssysteme aus und verschwanden von da an vom Radar.
Sie sollten eine Woche lang ihre Stärke in der Ostsee demonstrieren und dann zu einem unbekannten, geheimen Ziel aufbrechen.
Das Ereignis wurde noch am selben Tag vom NDR gemeldet. Sie haben wahrscheinlich vergessen zu fragen, ob sie das melden dürfen.
Die kommentierenden Experten sahen in der Parade der US-Schiffe ein Zeichen der Unterstützung für die baltischen und skandinavischen Länder, die damit ebenso eine Botschaft der Entschlossenheit gegen Russland aussandte. Die Amerikaner waren in doppelter Mission unterwegs. Mit ihrem Aufmarsch haben sie gezeigt, dass auf Amerika immer Verlass ist, dass Amerika seine Verbündeten niemals im Stich lässt und sie gegen die russische Bedrohung immer verteidigen wird. Dies ist besonders jetzt notwendig, da Gerüchten zufolge der Appetit des russischen Bären zugenommen habe und sein nächster Happen die drei baltischen Staaten sein werden. Russland sollte zur Kenntnis nehmen, dass die Vereinigten Staaten die Mittel haben und auch den Willen dazu, sie jederzeit einzusetzen!
So schlossen sich die Amerikaner der verstärkten NATO-Präsenz in der Ostsee an, fuhren in internationalen Gewässern im Zickzackkurs hin und her, und wenn die Strategen es für richtig hielten, schalteten sie sogar die Ortungsgeräte aus. Anfang August war dies nicht weiter verwunderlich, ebenso wenig wie die Tatsache,
dass das Verschwinden in der Höhe der Insel Bornholm stattfand. Könnte es sich um eine Dreifach-Mission für die Kriegsschiffe gehandelt haben?
Könnte es sich dabei um die Nachkommen von Taucher Zotmund handeln oder einfach nur um Roboter, die ins Meer tauchten, um zu sehen, ob dort eine Gaspipeline vorhanden ist?
Um die Verschwörungstheorie weiter zu spinnen, zitiere ich die deutsche Innenministerin Nancy Faeser. Zehn Tage nach dem Vorfall mit den Kriegsschiffen diskutierte Frau Faeser über die Gefährdung von Gasterminals und Pipelines. „Wir müssen auf mögliche Angriffe auf kritische Infrastrukturen vorbereitet sein“, sagte sie der „Bild am Sonntag“ und warnte vor den zu erwartenden russischen Bedrohungen. Sie wiederum wurde angeblich von der CIA selbst gewarnt,
dass ein Angriff auf die Gaspipelines in der Ostsee unmittelbar bevorstehe. Dies geschah, nachdem die ihre Macht demonstrierenden US-Kriegsschiffe mit den vielen Tauchern an Bord die nördlichen internationalen Gewässer verlassen hatten.
Der US-Geheimdienst wäre wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, dass die deutsche Innenministerin geheime Informationen an die Presse weitergeben würde. Natürlich haben diese Informationen erst dann an Bedeutung gewonnen, nachdem die Sabotage bereits stattgefunden hatte.
Ich werde nicht auf Bidens viel beachtetes Interview eingehen, denn es wäre müßig, sich damit aufzuhalten, dass er bereits im Februar versprochen hat, was nun geschehen ist. Jeder in der aufgeklärten Welt weiß nämlich, dass die Gaspipeline von den Russen beschädigt wurde. Schließlich liegt es nicht im Interesse Westeuropas, sich vom russischen Gas abzuschneiden, denn es hat sich davon ja vor langer Zeit verabschiedet. Die EU hat zwar wohlweislich keine Gassanktionen verhängt, damit sie im kalten Winter wieder zurück tanzen und möglicherweise Nordstream 2, das seit Februar auf die Genehmigung zur Inbetriebnahme wartet, doch noch eröffnen kann.
Sicher ist, dass die beiden nördlichen Ströme in diesem Winter kein russisches Gas liefern werden.
Europa ist u. a. vom teuren US-Schiefergas abhängig geworden.
Ich für meinen Teil bin froh, dass die Deutschen nur an sich selbst gedacht haben, als sie egoistischerweise die beiden russischen Gaspipelines durch die Ostsee gebaut haben. Es ist ihnen nie in den Sinn gekommen, sich um die Gasversorgung der mitteleuropäischen Länder zu sorgen. Und ich bin auch froh, dass der South Stream, der uns beliefert, die Ukraine umgeht, denn die Ukrainer könnten dort die Beschädigung einer Pipeline auch selbst bewerkstelligen.
Autorin, Dr.phil Irén Rab ist Kulturhistorikerin
Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin
* 1051 geschah es, dass die Ungarn angreifenden Schiffe der Pozsony (Preßburg) belagernden Deutschen von einem, im Schwimmen sachkundigen Zotmund (Kund) in der Nacht gebohrt wurden, die „so mit Wasser voll waren und so die Kraft der Deutschen dahin blieb“.
MAGYARUL: https://www.magyarhirlap.hu/velemeny/20221003-buvar-kund-a-nemzetkozi-vizeken
Ein Kommentar
Wer profitiert denn von den Lecks?
Es sind doch komische Zufälle:
Biden sagte, dass sie Mittel und Wege haben, die Lieferungen zu unterbrechen, US-Navy schaltet ihre Ortung in der Ostsee aus und danngibt es, ein voller Zufälle, 4 Lecks.
Als denkender Mensch gehe ich hier der Propaganda nicht auf den Leim. Das klappt bei einem mathematisch-naturwissenschaftlich Ausgebildten und gelerntem Ossi (darauf bin ich stolz!) nie und nimmer.