Eine Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums in der Augustinerkirche, Wien 12. November – 15. Dezember 2021
Das Ungarische Nationalmuseum hat unter dem Namen „Cross-in-Fire / Christian Persecution in the Middle-East“ eine weltweit einzigartige Ausstellung zusammengestellt, die die Realität von Leiden, Angst und Zerstörung für die Besucher lebendig werden lässt. In den letzten Jahren gab es vermehrt religiös motivierte aggressive Angriffe und Terroranschläge. Ursachen des heutigen Terrors liegen dementsprechend vor allem im religiösen Fanatismus.
Die Bedrohung der christlichen Kultur hat deutlich zugenommen. Das Christentum ist die meistverfolgte Religion der Welt, jedes Jahr fordert die Verfolgung von Christen mehr als 4.000 Opfer.
Große internationale Organisationen widmen dem Thema dennoch nicht genügend Aufmerksamkeit. Ungarn möchte die Ernsthaftigkeit des Problems auch in Österreich stärker ins Blickfeld rücken lassen.
Ungarns Regierung war weltweit die erste, die der Unterstützung der verfolgten christlichen Gemeinschaften höchste Priorität beimaß. Die ungarische Regierung hält es für wichtig, christliche Gemeinschaften und Familien überall in der Welt, vor allem jedoch im Nahen Osten und in Afrika zu schützen.
Unter dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“ unterstützt Ungarn in diesen Regionen den Wiederaufbau
der in den letzten Jahren stark beschädigten Strukturen durch zusätzliche Unterstützung christlicher Hilfsorganisationen bei der langfristigen Stationierung ökumenischer Missionen, der Kirche im Nahen Osten und in Afrika, horizontale Hilfspakete für IDPs (Binnenvertriebene) und Rückkehrer, Wohnungen, Krankenhäuser, Kirchengebäude.
Tägliche Bombenanschläge, blutige Kämpfe und humanitäre Katastrophen im Nahen Osten und Nordafrika sind regelmäßiger Bestandteil der Nachrichten. Persönliche und gesellschaftliche Tragödien sind alltägliche Themen in der Region der kriegs- und gewaltgeplagten Länder. Die Cross-in-Fire-Ausstellung stellt die Christen als eine der vielen Gemeinden in den Mittelpunkt, die viel gelitten haben und wurde von Ereignissen inspiriert, die diese Gemeinden schwer getroffen und in den letzten Jahren zu einem radikalen Rückgang ihrer Zahl geführt haben. Gewalt gegen Menschen und Angriffe auf ihr Erbe passieren täglich.
Die Kultstätten der Christen sind für die Terroristen die Symbole des Heidentums und müssen daher zerstört werden.
Ziel der Angriffe besteht darin, die symbolischen Gebäude zu zerstören und Häuser abzureißen. Das Christentum der westlichen Kultur ist im blutigen Boden des Nahen Ostens verwurzelt, und ihr Herausreißen würde die universelle menschliche Zivilisation tiefgreifend beeinflussen.
Die Ausstellung wurde von ungarischen Kuratoren kreiert und widmet sich neben den christlichen Gemeinden des Nahen Ostens auch dem IS und anderen Terrororganisationen und betont, dass die radikalen Dschihadistengruppen nicht mit den Muslimen gleichzusetzen sind. Trotz dramatischer Momente, Hoffnungslosigkeit und allgegenwärtiger Gefahr ist die Botschaft der außergewöhnlichen Ausstellung keineswegs pessimistisch. Es gibt einige Initiativen, die Hoffnung nähren und die Probleme beleuchten, aber auch die Idee von Familien, Wiederherstellung und Heimkehr fördern.
Die Ausstellung mit anschaulicher Sammlung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit dreier Organisationen. Das 1802 gegründete Ungarische Nationalmuseum ist das drittälteste Museum in Europa. Das Avicenna Institut für Nahoststudien untersucht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Beziehungen zwischen den Ländern Mitteleuropas und der islamistischen Welt. Das Institut für Migrationsforschung betreibt interdisziplinäre Forschung.
Ziel der Ausstellung ist es, auf die Vorgänge im Nahen Osten aufmerksam zu machen, die Unhaltbarkeit der Situation aufzuzeigen, die Ursachen zu erklären und die Folgen zu skizzieren – jeweils auf wissenschaftlicher Grundlage.
Da das Ungarische Nationalmuseum als Bewahrer der ungarischen und christlichen Kultur und ihres historischen Erbes auch die Aufgabe hat, diese Probleme zu analysieren und zu visualisieren, möchte mit den vorgestellten persönlichen Geschichten die Aufmerksamkeit auf jene Menschen lenken, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft oder Kultur unter schwersten Grausamkeiten leiden.
Chefkuratorin: Bianka Speidl (Institut für Migrationsforschung)
Expertin, Kuratorin: Hanga Horváth-Sántha (Institut für Migrationsforschung)
Experte, Kurator: András Mércz (Avicenna-Institut für Nahoststudien)
Berater: Etele Kiss (Ungarisches Nationalmuseum)
Projekt-Koordinatorin: Lujza Varga (Ungarisches Nationalmuseum)
Zur Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung registrieren Sie sich bitte unter folgendem Link: https://bit.ly/3GMePjw