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Gewalt gehört nicht zum Budapester Stadtbild

Am Wochenende kam es in der ungarischen Hauptstadt zu einer brutalen Serie von Angriffen durch eine Gruppe internationaler „Antifaschisten“, darunter mehrere Deutsche. Während dort zur Ehre der Soldaten, die in zweiten Weltkrieg für Budapest den Heldentod erlitten haben“ erinnert wurde, dürstete es eine Gruppe linker Gewalttäter anscheinend danach, vermeintlichen politischen Gegner eine Lektion zu erteilen.

Tag des Ausbruchs in der Erinnerungskultur

Der Tag der Ausbruchs ist eine Erinnerung an den Ausbruchsversuch der deutschen und ungarischen Truppen am 11. Februar 1945 aus der von der Roten Armee eingekesselten Stadt Buda. Gedacht wird der zigtausenden toten Soldaten, die sich in den letzten Kriegstagen gegen die vorrückenden sowjetischen Streitkräfte stemmten. Der Tag des Ausbruchs wird auch „Tag der Ehre” genannt, weil ein Soldat nie kapituliert, nicht aufgibt, sondern er kämpft bis zum Tod. Das verlangt die Soldatenehre von ihm.

Trotzdem durfte man sich nicht an den Gefallenen erinnern. In der Erinnerungspolitik werden sie in Deutschland Nazis, in Ungarn Faschisten genannt. Kein Wunder, dass  der Tag eine Feier der europäischen Rechtsradikalen, der Neonazis geworden ist. Nur im Jahre 2002 wurde die erste offizielle Gedenktafel „zur Ehre der Soldaten, die für Budapest den Heldentod erlitten haben“ erhüllt.

Lange blieb es um das Gedenken und den dazugehörigen Gedenkwanderung mit historischen Reeanactment-Elementen samt Rahmenprogramm friedlich. In den vergangenen Jahren kamen auch Radikale und extreme Rechte zu diesem Anlaß zusammen, deshalb mehrere Veranstaltungen zum „Tag der Ehre“ wurden von den ungarischen Behörden vorab untersagt. Jedoch ist die Veranstaltung zunehmend in den Fokus der deutschen Linksextremisten geraten.

Antifa-Gruppen in Budapest

Am Wochenende 11-12. Februar dieses Jahres fand in Budapest der „Tag der Ehre“ wieder statt, an dem Nationalisten aus ganz Europa an den Ausbruchsversuch der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten aus dem Kessel der Roten Armee im Februar 1945 erinnern. Nun haben deutsche Linksextremisten auch in Budapest zugeschlagen.

Dieses Jahr riefen mehrere Antifa-Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum dazu auf, nach Budapest zu fahren, um die „Nazi-Verherrlichung“ zu stoppen.

„Die Kundgebung dient den Faschist:innen, sich als Opfer des Kommunismus zu imaginieren und die faschistischen Streitkräfte zu heroisieren“, wetterte die „Plattform Radikale Linke

Anfang Februar auf Facebook. „Gemeinsam mit unseren Genoss:innen werden wir den ‘Tag der Ehre’ nicht unkommentiert lassen! Am 11. Februar nach Budapest!“ schrieben die Linksradikalen weiter. Zahlreiche Linksradikale, darunter auch Autonome aus Österreich, Deutschland verschanzten sich am Wochenende auf dem Gelände der Burg von Buda. „Gemeinsam mit mehreren hundert Antifaschist:innen sind wir auf der Burg in Budapest. Wir hingegen haben den Platz eingenommen und werden auch weiterhin hier stehen bleiben“, teilte eine junge Frau über Twitter mit.

Gewalt gehört nicht zum Budapester Stadbild

Anders als in Deutschland gehört Gewalt auf der Straße in Ungarn eigentlich nicht zum Stadtbild. An diesem Wochenende haben Linksextremisten in Budapest mindestens acht Menschen angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Es wurde den Ermittlern klar, dass es sich um eine Anschlagsserie handeln musste.  Die Angreifer haben ihre Opfer einzig aufgrund ihrer Bekleidung als Rechtsextreme „zuordneten“. Wer Tarnhose und Stiefel trug, wurde zu Brei geschlagen. Nach Bild-Informationen heißen die deutschen Gewalttäter Clara W., Anna M., Emilie D., Moritz S. und Tobias E. und gehören zum linksextremen Spektrum.

Die Angreifer

Doch anders als bei den ähnlichen Taten in Deutschland konnten die ungarischen Sicherheitsbehörden schnelle Erfolge vermelden. Umgehend wurde eine 24-köpfige Sonderkommission ins Leben gerufen, um die Verfolgung aufzunehmen und zumindest einen Teil der geschätzten 15 Täter dingfest machen, bei denen auch die entsprechenden Tatwaffen gefunden wurden. Darüber, wie viele Antifaschisten genau verhaftet wurden, herrscht bisher noch Unklarheit. Polizeiangaben zufolge ist wiederrum neben den ausländischen Gewalt-Touristen auch eine junge Ungarin unter den Festgenommenen. Während die mutmaßlichen Täter aus dem Ausland dem Autonomen-Codex folgend jede Kooperation verweigern, soll die Einheimische bereits eingeräumt haben, der linken Szene nahezustehen. 

Auch die festgenommenen Deutschen sind allesamt bekannte Linksextremisten. Sie stammen gebürtig aus Sachsen, Thüringen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.

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