Gedenktafel zur Erinnerung an die ungarisch-deutsche Freundschaft

2. Oktober 2025

Ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem ungarischen und dem deutschen Volke für ein vereinigtes Deutschland, für ein unabhängiges Ungarn, für ein Demokratisches Europa.

Am 11. September 1989 – vor 36 Jahren – öffnete Ungarn seine Grenzen für die Bürger der DDR. Innerhalb von drei Tagen machten sich 12.000 Menschen über Österreich auf den Weg in die Freiheit, und bis zum Ende des Herbstes verließen insgesamt etwa 70.000 DDR-Bürger auf diese Weise ihr Heimatland.

Dieser historische Schritt brachte viele Familien wieder zusammen und war ein entscheidender Impuls für den Fall der Berliner Mauer sowie für die Wiedervereinigung Europas.

An der Nordostecke des Reichstagsgebäudes erinnert eine Gedenktafel an dieses Ereignis, das Geschichte machte. Für ein als Friedensdemonstration initiiertes „Paneuropäisches Picknick“ wurde am 19. August 1989 die Grenze zwischen Ungarn und Österreich nahe der Stadt Sopron (Ödenburg) für drei Stunden geöffnet. Was als symbolische Öffnung eines Grenztores vorgesehen war, riss ein großes Loch in den Eisernen Vorhang, da hunderte Bürger der DDR das Picknick als Fluchtmöglichkeit nutzten, um nach Österreich zu gelangen. Seit dem Bau der Berliner Mauer war die dreistündige Grenzöffnung die größte Massenflucht aus der DDR und machte damit die Grenze zwischen West und Ost durchlässig. Am 11. September folgte die Öffnung der Westgrenze Ungarns für alle DDR-Bürger.

Zum zweiten Jahrestag der Grenzöffnung enthüllten am 10. September 1991 Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und der ungarische Parlamentspräsident György Szabad die 90 mal 150 Zentimeter große Bronzetafel als

ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem ungarischen und deutschen Volk für ein vereintes Deutschland, für ein unabhängiges Ungarn, für ein demokratisches Europa“.

An der Wand des Reichstags befindet sich eine einzige Gedenktafel. Eine Gedenktafel, die Ungarn als Dank für seine freundliche Hilfe gewidmet ist. Erinnern wir uns an diesen Tag, an dem Hoffnung und Mut stärker waren als Mauern!

2 Kommentare

  1. Leider ist der heutigen politischen Elite Deutschlands, Erinnerungskultur, Dankbarkeit, Respekt und Anstand – nicht nur gegenüber Ungarn- vollkommen abhanden gekommen und die Nichterwähnung der herausragenden und mutigen Rolle Ungarns während der politischen Wende 1989, gerät somit bei der jüngeren Generation, völlig in Vergessenheit.
    Die diesjährige “ Einheitsfeier“ am 3. Oktober im Saarland (!), war diesbezüglich eine Schande. Weder waren Akteure dieser Zeit, welche die Einheit überhaupt erst möglich machten eingeladen (ich meine hier im Besonderen Vertreter Russlands), noch ein Gast aus Ungarn oder Ostdeutschland. Vielmehr wurde die Feierlichkeit genutzt, um die allgemeine Unzufriedenheit mit der Politik der derzeitigen Regierung Deutschlands und Frankreichs, herunterzuspielen und die Unfähigkeit der Politiker, der gesamtpolitischen Weltlage zuzuschieben.
    Ich war als junger Mann, sowohl vor der Grenzöffnung Ungarns ( Paneuropäisches Picknick), als auch danach und bis heute ein Freund der Menschen Ungarns ( und sowieso der Mentalität und Kultur) und fühlte mich in meinen vielen Urlauben dort, immer öfters mehr zu Hause, als in Deutschland. Vor 3 Jahren haben meine Frau und ich schließlich ein Haus in Ungarn gekauft, um unseren „Lebensabend“ in Ungarn zu verbringen, welches für uns nun zum besseren Deutschland geworden ist.
    Köszönöm szépen Magyaroszág

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