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Fürst László Batthyány-Strattmann, der Arzt der Armen

25. April 2023

László Fürst Batthyány-Strattmann (1870-1931) war ein Arzt aus der ungarischen Adelsfamilie Batthyány, der am 23. März 2003 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde. Während seines Aufenthalts in Budapest besucht Papst Franziskus das katholische Batthyány-Strattmann-Kinderheim für Sehbehinderte.

László Batthyány-Strattmann wurde am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti (Ungarn) geboren. Nach Beendigung seiner Mittelschulausbildung an den Jesuitengymnasien Kollegium Kalksburg (Österreich) und Kalocsa (Ungarn) studierte er an der Universität Wien vorerst Bodenkultur, Astronomie, Chemie und Physik. Im Jahr 1900 erhielt er das Diplom für Medizin.

1898 heiratete er Gräfin Maria Theresia von Coreth zu Coredo und Starkenberg. Das Paar hatte 13 gemeinsame Kinder. In Köpcsény/Kittsee (Őrvidék/Burgenland), wo sie das Alte Schloss bewohnten, errichtete Batthyány im Jahre 1902 ein Spital. Anfangs arbeitete er dort als praktischer Arzt, nebenbei spezialisierte er sich als Chirurg und später als Augenarzt. Täglich behandelte er 80 bis 100 Patienten. Batthyány wollte ganz bewusst Arzt der Armen sein: Er behandelte seine Patienten unentgeltlich, und den Ärmsten gab er auch Geld. Den größten Teil seines ererbten Vermögens verschenkte er.

Nach dem Ersten Weltkrieg, als Köpcsény an Österreich angeschlossen wurde, übersiedelte die Familie nach Körmend in Ungarn. Auch hier errichtete Batthyány ein Krankenhaus.

Anfang September 1929 erkrankte Batthyány an Krebs. Er verstarb im Sanatorium Löw in Wien. Sein Leichnam wurde in der Familiengruft im Franziskanerkloster und Klosterkirche Németújvár/Güssing beigesetzt. Diese Gruft ist nach der Kapuzinergruft in Wien die zweitgrößte Familiengruft in Österreich.

Am 23. März 2003 wurde Ladislaus Batthyány-Strattmann von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung von László Batthyány-Strattmann erfolgte der Startschuss für dasselbe kirchliche Verfahren für seinen Ehefrau: Auch für Maria Theresia Batthyány-Strattmann (1876-1951) wurde soeben der Seligsprechungsprozess eingeleitet.

Maria Theresia Batthyany-Strattmann war eine entscheidende Stütze auf dem Lebens- und Glaubensweg ihres Gatten László. Der selbst aus altem ungarischem Adel stammende Augenarzt habe durch sie zu seinem tiefen Glauben gefunden, eine außergewöhnliche Hingabe an Gott entwickelt und auch den „Wunsch, ganz lieben zu wollen und danach zu handeln: Im Gebet, in der Arbeit als Arzt und als Ehemann, als Familienvater und im liebevollen Umgang mit den Mitmenschen“, heißt es in der diözesanen Mitteilung.

László Batthyány-Strattmann gründete Spitäler in Köpcsény/Kittsee und Körmend und operierte in drei Jahrzehnten 3.133 Patienten am Grauen Star. Dabei behandelte er täglich bis zu 100 Patienten aus armen Verhältnissen, von denen er keine Bezahlung entgegennahm, sondern ihnen oft sogar selbst Geld gab, mit der Bitte, für ihn zu beten. Auch seine Operationen begannen und endeten mit einem Gebet.

Das bescherte ihm schon zu Lebzeiten den Ruf als Heiligen und wurde auch bei seiner Seligsprechung in Rom am 23. März 2003 – waren 14.000 Pilgern aus aller Welt, wie auch Spitzen der Kirche und Politik aus Österreich und Ungarn – von Papst Johannes Paul II. gewürdigt. Als liturgischer Gedenktag wurde damals sein Todestag, der 22. Jänner, festgelegt.

Das Tagebuch des Seligen Batthyány-Strattmanns aus dem Jahr 1926 erscheint zum 20. Jahrestag der Seligsprechung sowie zum Auftakt des Seligsprechungsprozesses seiner Frau in Buchform. Wie die Diözese Eisenstadt mitteilte, findet man darin Notizen Batthyany-Strattmanns über seine Sorge um die Familie, seine Berufung zum Arzt sowie seine Dankbarkeit darüber, dass er seinen Weg nach „Irrfahrten“ auch wirklich fand. Die durchgeführten Operationen und spezielle Fälle in seiner Praxis seien weiters genau vermerkt. Zwischen den Zeilen dringe oft seine humorvolle Persönlichkeit durch wie auch sein stetes Bemühen, seine Umgebung immer wieder aufzuheitern.

Auch Papst Franziskus höchstpersönlich wird am Jubiläum der Seligsprechung des frommen Mediziners teilnehmen: Bei seinem Besuch in Budapest steht eine Begegnung in der nach dem Seligen Batthyány-Strattmann benannte Sozialeinrichtung auf dem Programm.

Am 29. April trifft Papst Franziskus Kinder mit Sehbehinderungen und intellektuellen Beeinträchtigungen im katholischen Batthyány-Strattmann Kinderheim. Die Einrichtung umfasst einen Kindergarten, eine Schule und ein Internat.

Familiären Charakter hat dann im Mai eine Batthyany-Wallfahrt nach Rom, die ebenfalls im Zeichen 20 Jahre Seligsprechung und Auftakt des Prozesses für Maria Theresia Batthyany-Strattmann steht.

Quellen: https://www.katholisch.at/aktuelles/143038/guessing-auftakt-des-seligsprechungsprozesses-fuer-batthyany-gattin

MAGYARUL: http://vakokbatthyany.hu/nevadonkrol/batthyany-laszlo/

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