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Neujahrsbräuche in Ungarn

29. Dezember 2024

Der geweihte Wein: Gegen Halsschmerzen und für gute Laune

Nachdem der Heiligabend und die ersten beiden Weihnachtsfeiertage in Ungarn vorbei sind, findet am 27. Dezember der Johannistag statt. Viele Familien, vor allem in ungarndeutschen Dörfern, lassen an diesem Tag ihren Wein weihen, weshalb auch von der Weinweihe gesprochen wird. Der Überlieferung nach, sollte vom frisch geweihten Wein getrunken werden, damit man im nächsten Jahr keine Halsschmerzen bekommt. Auch goss man den geweihten Wein mit der Hoffnung in die gefüllten Fässer zurück, dass es im darauffolgenden Jahr wieder eine reiche Weinernte geben werde. In manchen Regionen Ungarn glaubt man auch, dass der geweihte Wein magische Kräfte besitzt und kranke Menschen und Tiere heilen könne. Gute Laune macht er allemal.

Die Silvesterfeier: Um Mitternacht wird´s den Ungarn warm ums Herz

Bevor das neue Jahr anbricht, feiert man auch in Ungarn gerne eine ausgiebige Silvesterparty. Begleitet von Knallern und Böllern wird so das neue Jahr willkommen geheißen und sich „BÚÉK“ gewünscht. BÚÉK ist die Abkürzung von „Boldog Új Évet Kivánok“ und bedeutet so viel wie „Frohes Neues Jahr“. Wenn Sie planen, Silvester inmitten von Ungarn zu feiern, dann wäre es vielleicht nicht verkehrt, die erste Strophe der ungarischen Nationalhymne zu lernen. In Ungarn wird um Mitternacht die Nationalhymne gesungen. Für kurze Zeit hält jeder Ungar inne, gedenkt dem Vaterland, dem einst großen ungarischen Königreich und bestärkt mit inbrünstigem Gesang den Text der Hymne – als Ungar habe man schon genug gebüßt, für Vergangenes und Kommendes. Segne Herr die Ungarn mit frohem Mut. Und das tut er, denn im Anschluss an die Nationalhymne wird fröhlich weitergefeiert.

Der erste Tag des Jahres: Faulheit wird bestraft!

Nach dem rauschenden Fest ist am 1. Januar in Ungarn Vorsicht geboten. Sie sollten nicht zu viel Zeit darauf verwenden, die nächtliche Feier auszukurieren oder sich den halben Tag im Bett zu wälzen. Dem ungarischen Volksglauben nach werden Sie nämlich das ganze Jahr über das tun, was Sie am ersten Tag des Jahres tun. Faulheit, Antriebslosigkeit oder Trunkenheit sollten also tunlichst vermieden werden. Dagegen empfiehlt es sich, an diesem Tag möglichst viele Linsen mit gebratenen Ferkel zu essen – denn die Linsen bringen, ähnlich den Fischschuppen, viel Geld und das Ferkel bringt viel Glück im neuen Jahr.

Ein letzter Tipp des Jahres sei Ihnen an dieser Stelle mit auf den Weg gegeben: Essen Sie am 1. Januar unter keinen Umständen Geflügel!! Der Verzehr von jeglicher Form von Geflügelfleisch soll das Glück im nächsten Jahr von Ihnen praktisch abprallen lassen.

In diesem Sinne: Boldog új évet kívánok: BUÉK!!!

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