Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ungarn!

20. August 2025

Ungarn feiert traditionell am 20. August seinen Geburtstag, im Jahr 2025 bereits zum 1025. Mal. Damit ist Ungarn einer der ältesten Staaten nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt.

Der 20. August ist der wichtigste Nationalfeiertag Ungarns, zum Gedenken an die Gründung des ungarischen Staates und an den Staatsgründer König István (Stephan) I. den Heiligen. István stammte aus der Dynastie der Árpáden und war von 1000 bis 1038 erster König des von ihm begründeten Königreiches Ungarn. Ihm gelang es, die heidnischen Magyaren-Stämme zu vereinen, sodass das Land fortan als christliches Königreich angesehen wurde. Dieses ungarische Königreich existierte in seiner wechselhaften Geschichte bis 1918, formell sogar bis 1944.

Der 20. August hat in der ungarischen Geschichte spätestens seit dem Jahr 1083 eine herausragende Stellung, denn an diesem Tag wurden István I. („Stephanus Rex“) und sein Sohn Imre (Emmerich) heiliggesprochen. Ab dem 14. Jahrhundert galt der Tag von István dem Heiligen in erster Linie als kirchlicher Feiertag, wobei der staatliche Charakter des „Sankt-Stephans-Tages“ durch Maria Theresia (1740-1780) wiederhergestellt wurde, indem sie die als Reliquie des Heiligen István verehrten Überreste der „Heiligen Rechten“ nach Buda holen ließ. Nach dem Ausgleich von 1867 zwischen Österreich und Ungarn gewann der 20. August sein früheres Ansehen Zug um Zug zurück und gehörte bis 1945 zu den Nationalfeiertagen.

Für das kommunistische System war dies wegen seines religiösen und nationalen Gehaltes nicht akzeptabel, zugleich aber wollte man diesen Feiertag aus politischen Gründen nicht verbieten, Daher wurde er zuerst als „Feiertag des neuen Brotes“ und später als Tag der neuen (kommunistischen) Verfassung geführt. Doch diese Deutung gelang nur rechtlich, in ihren Herzen gedachten die Ungarn immer ihrem ersten, heiligen König und Staatsgründer.

Geschichte des feierlichen Feuerwerks in Budapest

Das festliche Feuerwerk in Budapest über der Donau blickt auf eine fast 200-jährige Tradition zurück: Über das erste Feuerwerk anlässlich des Tages des hl. Stephan ist eine Aufzeichnung von 1829 vorhanden. Seitdem wurde die Attraktion Jahr für Jahr erneuert und mit verschiedenen Programmen ergänzt.

Nach der Revolution 1848/49 konnte die Feier jahrzehntelang nicht abgehalten werden. Nach dem Ausgleich mit Österreich 1867 wurde im ungarischen Parlament jahrelang darüber debattiert, ob der Tag des hl. Stephan für einen Nationalfeiertag erklärt werden soll. Bei der Diskussion ging es darum, ob ein Fest katholischen Ursprungs für die ganze Nation geeignet sei. Schließlich konnte man sich 1891 mit dem 20. August als Datum einigen, wobei in den ersten Jahren keine spektakulären Feiern abgehalten wurden.

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Nationalfeiertag erst Ende der zwanziger Jahre wieder gefeiert, neben dem Hissen der Nationalfahne und der Prozession wurde auch das Feuerwerk vom Gellért-Berg in Budapest gestartet. Ab der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre wurde das Spektakel weiterentwickelt, in dem es auch von einer musikalischen Untermalung begleitet wurde und auch die Karte Ungarns in der Form vor 1920 auf dem Gellért-Berg durch Lampen zu sehen war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition 1946 wiederbelebt, infolge des Volksaufstands 1956 gegen den Kommunismus und die sowjetische Besatzung wurde sie jedoch für zehn Jahre verboten, sodass sie erst 1966 wieder organisiert wurde. In den darauffolgenden Jahrzehnten begannen die Feierlichkeiten jedes Jahr am Vormittag mit einer Schiffs- und Luftparade, gefolgt vom Feuerwerk am Abend.

Auf dem Bild ist die Heilige Krone, das Symbol der ungarischen Staatlichkeit, zu sehen.

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