Holocaust-Denkmal von Imre Varga in Budapest, Dohány utca
Von den 825.000 Menschen, die in Ungarn innerhalb der Grenzen von 1941 bis 1945 lebten und als Juden angesehen wurden, starben im Holocaust etwa 565.000 (68,5 %); die übrigen 260.000 überlebten.
27. Januar 2022
In den späten 1930er Jahren verschärfte sich eine antijüdische Politik in Ungarn . 1938 und 1939 wurden zwei „Judengesetze“ erlassen, welche den Anteil der Juden in geistigen Berufen, in der Verwaltung sowie in Handel und Industrie zunächst auf 20 Prozent und später bis auf fünf Prozent reduzierten; auch ihre politischen Rechte wurden dabei eingeschränkt. Trotzdem verurteilte Hitler im April 1943 bei einer Besprechung mit dem Staatsoberhaupt Miklós Horthy die ungarische Behandlung der „Judenfrage“ als unentschlossen und wirkungslos.
Anfang März 1944 wurde in Berlin die Besetzung Ungarns („Fall Margarethe„) beschlossen, die am 19. März stattfand. Als Argument für diesen Schritt diente von deutscher Seite unter anderem die vorgebliche Sabotage der „Endlösung der Judenfrage“ durch die ungarische Regierung.
Am 29. März 1944 wurde das Tragen des gelben Judenstern verordnet, und am Ende April wurde die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung in Konzentrationslager gefordert.
Der Holocaust in der Provinz
Der planmäßige Massenmord an den Juden in Ungarn wurde zunächst in den Provinzen durchgeführt. Die Deportation begann am 15. Mai 1944 und hielt bis zum 9. Juli, als Horthy die Transporte stoppem ließ. Laut Veesenmayers Berichten wurden insgesamt 440 000 Juden aus den zu diesem Zweck errichteten fünf Zonen deportiert. Etwa 95 % der Deportierten wurden nach Auschwitz geschickt, Die Arbeitsfähigen wurden zur „Vernichtung durch Arbeit“ auf 386 Außenlager in den von Deutschen besetzten Gebieten und im Deutschen Reich verteilt.
Der Holocaust in Budapest
Nach dem Abschluss der Deportationen aus den ungarischen Provinzen verlagerten sich die Aktivitäten auf die Deportation der Budapester Juden. In etwa 2000 Budapester Häusern, die mit einem gelbem Stern gekennzeichnet wurden, sollten gemäß einer Verordnung des Innenministeriums vom 15. Juni 1944 etwa 220.000 Juden untergebracht werden. Am 25. Juni wurde zudem über die Budapester Juden ein Ausgehverbot verhängt.
Dank den Bemühungen neutraler Staaten, den ausländischen Interventionen konnten zahlreiche Budapester Juden vor der Vernichtung gerettet werden. Am 9. Juli hat Miklós Horthy die Einstellung der Deportationen beschlossen und damit die jüdische Bevölkerung von Budapest weitgehend verschont.
Am 15. Oktober nahmen die Pfeilkreuzler die Maßnahmen zur Deportation der Budapester Juden wieder auf. Die männliche jüdische Bevölkerung wurde für Zwangsarbeiten an Befestigungsanlagen eingesetzt. Tausende von ihnen starben durch Hunger, Krankheit und die Strapazen, oder erschossen. Viele wurden in die Donau erschossen.
Von den 825.000 Menschen, die in Ungarn innerhalb der Grenzen von 1941 bis 1945 lebten und als Juden angesehen wurden, starben im Holocaust etwa 565.000 (68,5 %); die übrigen 260.000 überlebten.
Jüdisches Leben in Ungarn im 21. Jahrhundert
Heute leben in Ungarn schätzungsweise 120-140.000 Menschen, die sich als Juden identifizieren. Damit ist die jüdische Gemeinde die viertgrößte Gemeinde in Europa. Die überwiegende Mehrheit von ihnen lebt in Budapest. Hier gibt es etwa 20 Synagogen und zahlreiche Einrichtungen zur Förderung des religiösen Lebens, der Wohlfahrt und der Ausbildung. Die jüdische Kultur blüht in Ungarn, die jährlichen kulturellen Veranstaltungen werden auch von internationalen Zuschauern gern besucht.
Die Orbán-Regierung gewährleistet eine substanzielle Unterstützung der jüdischen Gemeinschaft
- Im Jahr 2012 war es ein von Fidesz dominiertes Parlament, das dem Land eine neue Verfassung, das sogenannte Grundgesetz, gab, in dem die ungarische jüdische Gemeinschaft als Teil der ungarischen Nation anerkannt wird.
- Im Jahr 2001 war es die erste Regierung Orbán, die das Holocaustmuseum gründete und gleichzeitig einen nationalen Gedenktag für die Opfer des ungarischen Holocausts einführte.
- Die Lehre vom Holocaust wurde in der Verfassung verankert, während die Renten für Überlebende erhöht wurden.
- Selbst im Vergleich zu anderen europäischen Regierungen hat die derzeitige Regierung ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um Holocaustleugnung, Hassreden und die Verwendung von Symbolen, die zu Hass aufstacheln, zu bestrafen.
- Der Ministerpräsident führte eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Antisemitismus ein und löste erfolgreich paramilitärische Gruppen auf, die die jüdische und die Roma-Bevölkerung terrorisierten.
- Im Gegensatz zu einer zunehmenden Tendenz, das koschere Schächten in Europa zu verbieten, ist Ungarn das einzige Land auf dem Kontinent, das sich für die Verteidigung der Freiheit des religiösen Glaubens und der Religionsausübung einsetzt, die für die Gewährleistung des Fortbestands jüdischen Lebens in Europa von entscheidender Bedeutung ist.
- Die ungarische Regierung hat Gelder für die Renovierung von Synagogen und jüdischen Friedhöfen bereitgestellt und eine neue Synagoge in Budapest gebaut – die erste seit achtzig Jahren, als Teil eines wichtigen Programms zur Entwicklung jüdischer Einrichtungen.
- Viktor Orbán war der erste ungarische Ministerpräsident, der öffentlich die Schuld Ungarns am Holocaust anerkannte, da es einen Fehler begangen habe, indem es versäumt habe, sich für seine jüdischen Bürger einzusetzen.
- Bezüglich der Unterstützung Israels: Unter der Führung von Ministerpräsident Viktor Orbán wurde Ungarn zu einem der treuesten Unterstützer der Souveränität und Unabhängigkeit Israels.