2. September 2025
Nach dem Vertrag von Trianon vom 4. Juni 1920 wagten nur wenige zu glauben, dass „es noch eine ungarische Wiederauferstehung geben wird“ und dass mit wenig Blutvergießen und mit internationaler Zustimmung mehrere der abgetrennten Gebiete in den Schoß des Mutterlandes zurückkehren würden.
All dies geschah unter Beteiligung einer Armee, deren Recht auf Wiederaufrüstung erst am 29. August 1938 im Bled-Abkommen der Kleinen Entente anerkannt wurde. Die qualitative und quantitative Entwicklung der Armee hatte mit dem Start des Győr-Programms im Frühjahr 1938 gerade erst begonnen. Die Modernisierung der Königlich-Ungarischen Armee war in vollem Gange – sie musste zwei Jahrzehnte Rückstand aufholen –, als die Ära der Gebietsgewinne begann. Dank dem Győr-Programm umfasste die Schlachtordnung der ungarischen Armee 1940 192 Panzer (120 leichte und 72 mittlere), 45 Panzerwagen, 4 Panzerzüge und 180 Flugzeuge (104 Aufklärungsflugzeuge, 24 Jagdflugzeuge, 52 leichte und schwere Bomber).
Gemäß dem Ersten Wiener Schiedsspruch vom 2. November 1938 erhielt Ungarn den südlichen Teil Oberungarns und den südwestlichen Teil Karpatenrusslands, etwa 12.000 km² zurück.
In dem abgetretenen Gebiet zählte die ungarische Volkszählung von 1941 1 Million 62 Tausend Einwohner, von denen 84 % Ungarn und etwa 10 % Slowaken waren. Mit dem Zerfall der Tschechoslowakei wurde auch das Karpatengebiet des historischen Ungarn zurückgegeben.
Im Jahre 1940 hat Stalin beschlossen, Bessarabien (das heute Teil der Ukraine ist) von Rumänien zurückzuerobern. Am 26. Juni 1940 stellte die Sowjetunion Rumänien ein 24-Stunden-Ultimatum, in dem sie die Übergabe von Bessarabien und Nordbukowina forderte.
Bevor die Rote Armee in das Gebiet einmarschierte, sandte Stalin ein geheimes Telegramm an die Ungarn, in dem er einen gemeinsamen Angriff auf Rumänien vorschlug. Die ungarische Regierung antwortete ihm nicht, mobilisierte jedoch auffällig die gesamte ungarische Armee entlang der rumänischen Grenze.
Das Telegramm „vergessen“ sie achtlos auf dem Schreibtisch des Reichsverwesens Miklós Horthy liegen. Sie wussten genau, dass deutsche Spione es früher oder später an sich nehmen würden. Eines Nachts gelang es tatsächlich jemandem, sich einzuschleichen und es wahrscheinlich zu fotografieren, denn die schlechte Nachricht erreichte bald den deutschen Führer. Der Führer war wütend.
Die Haltung des Königreichs Ungarn gefiel den Deutschen überhaupt nicht.
Seit 1938 hatte sich unser Land zum dritten Mal dem Willen des Führers widersetzt. Das erste Mal war am 22. August 1938, als der Reichsverweser Horthy die Idee eines Angriffs Ungarns auf die Tschechoslowakei ablehnte. Das zweite Mal war am 10. September 1939, als er unter Berufung auf die tausendjährige polnisch-ungarische Freundschaft der Wehrmacht die Nutzung der Eisenbahnlinien Oberungarns verweigerte.
Trotzdem wurde am 30. August 1940 der Zweite Wiener Schiedsspruch unterzeichnet, der die Rückgabe Nordtranssilvaniens an Ungarn ermöglichte.
An das Königreich Ungarn wurden das Partium, Nordtranssilvanien und das Székely-Land zurückgegeben: 43.492 Quadratkilometer mit 1.344.000 Ungarn, 1.069.000 Rumänen und 47.000 Deutschen. Die neue Grenze begann in Nagyszalonta, verlief südlich von Nagyvárad, Bánffyhunyad und Kolozsvár / Cluj, setzte sich um Torda herum fort, dann südlich von Marosvásárhely, Székelyudvarhely, Sepsiszentgyörgy und erreichte über Zágon und Kovászna die tausendjährige Grenze in den Karpaten.
Quelle: Hungarian History