Der Verteidiger der Menschenwürde gegen jede Diktatur: Bischof Áron Márton

22. Dezember 2025 Ungarnheute

In Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Erzdiözese Karlsburg (Gyulafehérvár, Alba Iulia) und mit deren Unterstützung hat die RMDSZ-Fraktion im rumänischen Parlament einen Gesetzentwurf eingereicht, der das Jahr 2026 zum „Jahr des Bischofs Áron Márton” erklären würde.

Áron Márton (1896-1980) ist nicht nur eines der größten moralischen Vorbilder der Ungarn in Rumänien, sondern auch eine prägende Persönlichkeit der rumänischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Áron Márton, der heiligmäßige Bischof von Siebenbürgen, wurde am 28. August 1896 in Csíkszentdomokos (Szeklerland) geboren. Jedes Jahr am Wochenende vor seinem Geburtstag läuten die Kirchenglocken seines Heimatdorfes für ihn. Während seines langen Episkopats kämpfte Áron Márton um das Überleben seines Volkes und die Glaubenstreue seiner Gläubigen.

Der Zweite Wiener Schiedsspruch spaltete seine Diözese in zwei Teile. Der Bischof blieb in Südsiebenbürgen, um seinen ungarischen Gläubigen in Rumänien beizustehen. Als er im Mai 1944 zur Priesterweihe in das von Ungarn annektierte Klausenburg kam, wandte er sich in seiner feierlichen Predigt gegen den Antisemitismus und die Verfolgung der Juden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten die kommunistischen Behörden in Rumänien, den religiösen Glauben auszurotten und nationale Minderheiten einzuschränken. Der Bischof sah die Zukunft voraus: Er bereitete seine Priester und seine Gläubigen auf das Leiden vor.

Am 21. Juni 1949 wurde er verhaftet, litt er während seiner zweijährigen Haft in mehreren rumänischen Gefängnissen, die für ihre Härte berüchtigt waren. 1951 zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde er 1955 freigelassen.

Er kehrte nach Karlsburg zurück und war wieder frei, seiner Diözese als Bischof zu dienen. Mit einem Federstrich beendete er die staatlich gelenkte „Friedensbewegung“ und vergab denjenigen, die sich an ihr beteiligt hatten. Ab 1957 schränkten die Behörden seine Freiheit erneut ein, und bis 1968 stand er unter Hausarrest, wurde ständig abgehört und auf Schritt und Tritt von Spitzeln überwacht. Der vorbildhafte Oberhirte starb 1980 nach einer langen, geduldig ertragenen Krankheit.

„Die persönliche Größe von Áron Márton und der Erfolg seines Lebens bestehen darin, dass er seine Berufung angenommen hat, um ein Hüter der Gerechtigkeit, ein Verteidiger der Verfolgten und ein guter Hirte seines Volkes zu werden“,

Áron Márton ist nicht nur eines der größten moralischen Vorbilder der Ungarn in Rumänien, sondern auch eine prägende Persönlichkeit der rumänischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

In Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Erzdiözese Karlsburg (Gyulafehérvár, Alba Iulia) und mit deren Unterstützung hat die RMDSZ-Fraktion im Parlament einen Gesetzentwurf eingereicht, der das Jahr 2026 zum „Jahr des Bischofs Áron Márton” erklären würde.

„Der Beitrag der ungarischen Gemeinschaft zum ethischen, kulturellen und historischen Erbe des Landes ist keine Streitfrage, sondern eine historische Tatsache. Dies anzuerkennen ist keine Frage der Gutmütigkeit, sondern Teil einer verantwortungsvollen und korrekten Interpretation unserer gemeinsamen Vergangenheit. Die Demokratische Allianz der Ungarn Rumäniens (RMDSZ) möchte diese Erkenntnis auf gesetzlicher Ebene verankern“, erklärte Ödön Szabó, RMDSZ-Parlamentsabgeordneter des Landkreises Bihar.

Ödön Szabó sagte: Áron Márton (1896-1980) ist nicht nur eines der größten moralischen Vorbilder der Ungarn in Rumänien, sondern auch eine prägende Persönlichkeit der rumänischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Als Bischof von Siebenbürgen setzte er sichkonsequent für die Verteidigung der Menschenwürde gegen jede Diktatur ein: während des Krieges, des Holocausts und der kommunistischen Unterdrückung.

Seine Worte und Taten spalteten nicht, sondern schützten; sie schürten keine Feindseligkeiten, sondern bauten Brücken zwischen den Gemeinschaften.

„Der Gesetzentwurf weist auch darauf hin, dass Áron Márton für seinen mutigen Einsatz zum Schutz der Juden Rumäniens vom Yad Vashem Institut mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde. Diese Tatsache ist Teil der rumänischen Geschichte und stellt einen moralischen Maßstab dar, der auch in Zukunft für die gesamte Gesellschaft maßgeblich sein muss.

Áron Márton hat sein ganzes Leben lang konsequent betont, dass

die Mehrsprachigkeit und Religionsvielfalt Siebenbürgens ein Wert und keine Gefahr sind, ein respektvolles Zusammenleben zwischen Mehrheit und Minderheiten den jeweiligen Staat nicht schwächt, sondern stärkt.

Diese Botschaft gilt auch heute noch in Rumänien. Dass Papst Franziskus 2024 die heroischen Tugenden von Áron Márton anerkannt hat und dessen Seligsprechung derzeit im Gange ist, ist nicht nur ein kirchliches Ereignis. Es ist ein Beweis dafür, dass das vorbildliche Leben eines ungarischen Bischofs aus Siebenbürgen zu einem universellen moralischen Maßstab geworden ist”, so Ödön Szabó.

Der Abgeordnete fügte hinzu, dass die gesetzliche Anerkennung des „Áron-Márton-Jahres“ eine klare Botschaft wäre: Rumänien ist in der Lage und bereit, die moralischen Vorbilder und das Erbe der ungarischen Gemeinschaft zu würdigen und betrachtet diejenigen Persönlichkeiten, die sich auch in den schwierigsten Zeiten für Menschlichkeit entschieden haben, als gemeinsames Gut. Dies ist keine Beschwörung der Vergangenheit, sondern Zukunftsgestaltung.

Das Gesetz schafft gleichzeitig die Möglichkeit, im Jahr 2026 im Rahmen von Kultur-, Bildungs- und Gemeinschaftsveranstaltungen das Lebenswerk und Erbe von Áron Márton zu präsentieren.

Quelle: https://ungarnheute.hu/news/rumaenien-soll-einen-ungarischen-bischof-als-moralischen-massstab-anerkennen-37380/

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