27. Juni 2023
László I. (deutsch: Ladislaus I.) genannt der Heilige, (1048-29. Juni 1095) aus dem Geschlecht der Árpáden war Herzog des Herzogtums Nitra (1074-1077) und König von Ungarn (1077-1095). Im Jahre 1192 wurde er heiliggesprochen und von seinen Nachfolger als „Ritterheiliger“ geehrt. Er ist der Schutzpatron der ungarischen Soldaten und auch Siebenbürgens.
László war der Sohn von Béla I. (1060-63) und dessen Gemahlin Ryksa, einer Prinzessin aus Polen. Nach dem Tod von Béla I. kehrte der Gegenkönig Salomon (1063-1074) mit deutschen Truppen nach Ungarn zurück. Nach kurzen Kämpfen erhielt er von den Söhnen Bélas (Lampert, Géza und László) die ungarische Königswürde zugesichert. Nach Auseinandersetzungen während der Krönung flohen die drei Brüder nach Polen, von wo sie mit Truppen zurückkehrten. Mit dieser militärischen Macht zwangen sie Salomon dazu, ihnen Herzogtümer zu überlassen, während sie seine Königsherrschaft anerkannten.
Mit dieser Regelung fanden die Söhne Bélas sich aber nur vorübergehend ab. 1074 gelang es ihnen, die Macht in Zentralungarn zu übernehmen. Géza I. (1074-1077) bestieg als Ältester Bruder den Thron, starb aber schon 1077. Seine Nachfolge trat László an, der sich am Anfang seiner Regierungszeit mit Hilfe des polnischen Königs Boleslaw II. die Versuchen Salomons erwehren konnte, den Thron zurückzugewinnen.
Die Regierungszeit von László stellte eine Phase des Friedens und der Beruhigung nach den dynastischen Auseinandersetzungen im Haus der Arpaden dar.
László bemühte sich neben den guten Beziehungen zu Polen auch um eine Verbindung zur Kiewer Rus, indem er eine seiner Töchter mit Wladimir Monomarch verheiratete. Als der kroatischen König Zvonimir verstarb, besetzte László auf Aufforderung seiner Schwester Helena, der Witwe von Zvonimir, den größten Teil des an der adriatischen Küste gelegenen „Slawonien“ (Alt-Kroatien) und setzte hier seinen Neffen Álmos als König für Dalmatien und Kroatien ein. Dies brachte ihn in Konflikt mit Papst Urbán II., da Kroatien seit 1076 päpstliches Lehen war. 1091 schlug László in einer entscheidenden Schlacht die Kumanen. Er plante die Teilnahme am 1. Kreuzzug, doch starb er bereits vor dessen Verkündigung.
Innenpolitisch konzentrierte König László seine Kräfte darauf, die königlichen und kirchlichen Güter bzw. die Leibeigenen und das Vieh, die in den Thronwirren an fremde Besitzer gekommen waren, wiederzugewinnen; daher verkündete er in drei Gesetzen erbarmungslose Bestimmungen gegen Diebstahl.
Er förderte den christlichen Glauben in Ungarn, bereicherte die Kirche mit großen Schenkungen, gründete zwei neue Bistümer (Várad/Wardein – heute Oradea, Rumänien) und Zágráb/Zagreb – heute Kroatien) und errichtete innerhalb der nun bestehenden zwölf Bistümer Domkapitel, um mit diesen die kirchliche Gesetzgebung zu fördern und das Zölibat beim höheren Klerus sicherzustellen. 1083 erwirkte er die Heiligsprechung des Königs István I./Stephan I., dessen Sohn Imre/Emmerich und des Bischofs von Csanád Gellért/Gerhard.
Er starb 1095, und wurde vorübergehend in Somogyvár begraben; seine Gebeine wurden nach etwa einem Jahrzehnt nach Várad/Wardein überführt. Einige Jahrzehnte später wurde Várad nach Székesfehérvár/Stuhlweißenburg zum wichtigsten religiösen und geistigen Zentrum des mittelalterlichen Königreichs Ungarn wurde.
Im Jahre 1192 wurde László I. von Papst Coelestin III. László, als Schutzpatron Ungarns heiliggesprochen. Nach der Heiligsprechung Lászlós I. wurde die Umgebung seines Grabes zum Beerdigungsplatz der Könige und Königinnen.
Ladislaus‘ Leben und Taten wurden in vielen Legenden verewigt. Hier sind zwei von diesen zu lesen:
Die Legende von der Torda-Schlucht
In Siebenbürgen, in der Nähe von der Stadt Torda/Turda, hatte der Heilige König László einen großen Kampf gegen die Kumanen. Das ungarische Heer floh und auch der König floh mit ihm. Auf den Gipfel des Bergs oberhalb von Torda galoppierten die Ungarn, gefolgt von den blutdürstigen Kumanen. Der heilige László wurde fast mit den Äxten der Kumanen erschlugen.
Da wandte sich der König im Gebet an Gott: „Erlöse mich, mein Herr, denn ich kämpfe für dich!“ Gott erhörte das Gebet des Heiligen Lászlós und spaltete den Berg hinter dem König in zwei Teile. Die Kumanen erschraken und hielten ihre Pferde zurück, denn vor ihnen tat sich ein großer Abgrund auf. Die Stelle, an der das Hufeisen des Königs lag, war noch Jahrhunderte später sichtbar.
Die Kumanen verheeren Ungarn (Aus der Bilderkronik, Chronicon Pictum, 1358)
„Dann durchbrachen die heidnischen Kumanen das unbewohnte Grenzgebiet und fielen oberhalb des Tores Meses (Meszeskapu) in Ungarn ein. Sie verwüsteten grausam das ganze Gebiet Nyr (Nyírség) bis zur Stadt Byhor (Bihar) und trieben ihre Beute – un zählige Männer, Grauen und Tiere – vor sich her. Sie setzten, ohne Widerstand zu finden, über den Bach Lapus (Lápos) sowie den Fluß Zomus (Szamos) und zogen sich dann zurück. Der König Salomon und der Fürst Geysa sowie dessen Bruder Ladislaus sammelten nun schnellstens ihre Heere und eilten durch das Tor Meses in die Stadt Dobuka (Doboka) ehe noch die Kumanen die Berge erreichen konnten. Dort erwarteten sie fast eine Woche lang die Ankunft der Heiden. Am Donnerstag meldete einer der Späher namens Fancsika aus Novum Castrum (Újvár) dem König und den Fürsten, daß sich das Heer der Kumanen nähere. Der König und die Fürsten ritten den Herannahenden entgegen und lagerten in der Nacht in ihrer Nähe. Als sie im Morgengrauen des Freitags erwachten, stärkten sie sich alle durch die heilige Kommunion, ordneten ihre Reihen und zogen in die Schlacht gegen die Heiden.
Als Osul, der Führer der heidnischen Krieger, ein Servient des kumanischen Fürsten Gyula, dies sah, sprach er von Übermut verblendet und eingebildet, wie er war, zu den Seinen: “Laßt gegen die harmlosen Ungarn die Knaben antreten und im Spiel mit ihnen kämpfen!” Er wollte es nämlich nicht glauben, daß jemand wagte, ihnen entgegenzutreten. Die Heiden zogen also gegen die Ungarn und sahen deren furchterregende Heere. Sogleich meldeten sie dies dem Heerführer Osul. Dieser zog schnell das kumanische Heer zusammen und begab sich auf die Kuppe eines sehr stielen Berges. Er dachte nämlich, dort am sichersten zu sein, da es schwer ist, jenen Berg zu ersteigen. Die dortigen Einwohner nennen ihn Kírieleys. Das ganze ungarische Heer versammelte sich dagegen am Fuße jenes Berges. Die Krieger des Königs Salomon trugen alle linnene Fähnchen. Die Heiden bezogen währenddessen ihre Kampfstellung auf der Kuppe des Berges. Die tapfersten und mutigsten ihrer Bogenschützen kamen bis zu der Mitte des Bergabhangs herunter, um die Ungarn am Besteigen des Berges zu hindern. Sie überschütteten die Streiter des Königs und die Fürsten mit einem Pfeilregen. Aber einige besonders tapfere Kämpfer der Ungarn warfen sich auf diese Schützen und töteten viele von ihnen an jenem Berghang. Nur wenigen von diesen glückte es, zu den Ihren hinaufzugelangen, indem sie ihre Pferde mit den Bögen schlugen und antrieben.
König Salomon, bebend vor Kampfbegier in seiner ungestümen Seele, Drang mit seiner Schar beinahe kletternd den steilsten Abhang hinan, den Heiden entgegen, die ihn mit ihrem Pfeilregen überschütteten. Dagegen war der Fürst Geysa wie immer viel vorsichtiger. Er suchte sich einen weniger steilen Abhang, um hinaufzukommen, und von dort sandte er seine Pfeile gegen die Kumanen.
Sein Bruder Ladizlaus tötete gleich bei dem ersten Angriff vier der tapfersten Heiden. Von dem fünften wurde er selber schwer verwundet, aber auch diesen tötete er nach. Später heilte die göttliche Barmherzigkeit schnell seine Wunde. Die Heiden flohen also schmählich, verjagt von den mörderischen Schlagen der Ungarn. Die Ungarn verfolgten sie noch ungestümer und ließen ihre durstigen scharfen Schwerter sich an dem Blute der Kumanen berauschen. Sie zerhackten mit ihren Schwertern die rasierten Köpfe der Kumanen wie unreife Kürbisse.
Der König und die glorreichen Fürsten töteten also fast all Heiden, befreiten alle Christen aus der Gefangenschaft und kehrten im Triumph des Sieges, von dem freudetrunkenen Heer begleitet, heim. Die Freude war überall in Ungarn groß, und man pries Gott, der ihnen den Sieg gegeben hatte, in Hymnen und Gebeten. „
(Aus dem Lateinischen von Franz Gottschlig)
A KUNOK DÚLJÁK MAGYARORSZÁGOT
Ezután a pogány kunok áttörték a gyepűket, és a Meszeskapu felső részénél berontottak Magyarországba; Bihar városáig kegyetlenül végigprédálták az egész Nyírséget, véghetetlen sokaságú férfiakat, asszonyokat és állatokat vittek magukkal, várakozás ellenére átkeltek a Lápos patakon és a Szamos folyón, majd visszahúzódtak. Salamon király tehát és Géza herceg öccsével, Lászlóval, összeszedték seregüket, nagy sietve elindultak, és áthaladtak a Meszeskapun, még mielőtt a kunok átkelhettek volna a hegyeken; Doboka városában közel egy hétig várakoztak a pogányok érkezésére.
A kémek közül az egyik, az Újvárból való Fancsika nevezetű, csütörtökön tudatta a királlyal és a hercegekkel, hogy közeledik a kun sereg. A király és a hercegek seregükkel a közeledők elébe nyargaltak, és éjszakára a kunok közelében telepedtek meg. Pénteken kora hajnalban fölserkentek, mind az oltáriszentség vételével erősítették meg magukat; elrendezték csapataikat, és ütközetre vonultak a pogányok ellen. Amikor ezt meglátta a pogány harcosok Ozul nevű hadnagya, aki Gyula kun vezér embere volt, mivelhogy a gőgösség igen elöntötte, és nagyon sokat tartott magáról, így szólt embereihez: „Menjenek az ifjak a gyámoltalan magyarok ellen, és csak úgy játszva vívjanak velük!“ Nem hitte ugyanis, hogy bárkinek is van bátorsága elébük állani.
A pogányok tehát kivonultak a magyarok ellen, és látták, milyen rettentő seregekkel jöttek; azonnal megjelentették ezt a hadnagyuknak, Ozulnak. Ez összegyűjtötte a vele levő kun sereget, és hamar egy igen magas hegy tetejére húzódott; gondolta, ott van leginkább biztonságban, minthogy a hegyoldalon igen nehéz a feljárás; a lakosok Kerlésnek nevezik ezt. Az egész magyar sereg a hegy lábánál gyűlt össze. Salamon király vitézei mind egyforma patyolatzászlót hordoztak. A pogányok már mind a hegy tetején tömörültek össze; bátrabb, vakmerőbb íjászaik leszálltak a hegy lejtőjének közepéig, hogy a magyarokat a lejtőről távol tartsák. Mint a záporeső, oly sűrűn hullottak nyilaik a király és a herceg csapataira.
Némely jeles magyar vitézek azután rárontottak ezekre az íjászokra, és közülük sokakat megöltek a hegyoldalban, csak nehezen és vajmi kevesen hághattak fel újra társaikhoz – íjukkal verték, úgy ösztökélték lovaikat. Salamon királyt heves lelkülete, bátorsága elragadta, és csapatával a legmeredekebb hegyoldalban hatolt fel a pogányokhoz; azok meg sűrűn szórták rá nyilaik záporát. Géza herceg, amilyen óvatos volt, mindig a menedékesebb lejtőn hatolt fel, nyilakat szórt a kunokra; öccse, László, az első támadásnál négyet ölt meg a legvitézebb kunok közül, az ötödik nyilától súlyosan megsebesült – utóbb ezt is megölte -, Isten irgalmából aztán hamarosan kigyógyult sebéből. A magyarok tehát kegyetlen halállal szorongatták a pogányokat, futottak is nyomorultul, de a magyarok még gyorsabban űzték őket, vért szomjúhozó, éles kardjukat a kunok vérével részegítették. Kardcsapásokkal hasogatták a frissen beretvált kun fejeket, akár az éretlen tököt.
A király és a dicső hercegek így majdnem az összes pogányokat megölték, megszabadították mind a keresztény foglyokat, és diadalmas győzelemmel, örvendezve tértek vissza az egész vidám magyar haddal. Nagy volt az örvendezés Magyarország-szerte, szent énekekben és imádságokban magasztalták Istent, aki győzelmet adott nekik. https://mek.oszk.hu/10600/10642/10642.htm#56
Bildquellen: Reliquie des Heiligen László in der Héderváry-Kapelle der Kathedrale von Győr bzw. Chronicon Pictum