14. Dezember 2025 Magyar Nemzet von Tamás Fritz
Ich bin kein Politiker, daher kann ich ruhig sagen, was Diplomaten nicht sagen können. Die Europäische Union ist am Ende. Rechtlich und formal funktioniert sie zwar noch, aber tatsächlich kann sie als moralisch tot betrachtet werden. Denn alles, was sie noch tut, ist in jeder Hinsicht schädlich für Europa und ihre Bürger. Das schon allein deshalb, weil die „Elite“ der Union, die sogenannte Brüsseler Bürokratie, längst nicht mehr die Interessen der EU-Länder und ihrer Bürger vertritt, sondern die Interessen und „Werte” globaler Kreise schützt und verbreitet.
Eine aktuelle zugleich schockierende Zahl:
Die Ukraine hat in drei Jahren insgesamt 168,9 Milliarden Euro von der Europäischen Union erhalten. Eine unglaubliche Summe! Wir werden davon nie einen Cent zurückbekommen. Wer hat Ursula von der Leyen, die sich mit dem ukrainischen Präsidenten ständig umarmt, dazu ermächtigt? Die Europäische Kommission?
Es handelt sich um ein Land, das sich im Krieg befindet. Die EU hat mit diesem Krieg nichts zu tun. Die Ukraine ist kein Mitglied der Europäischen Union. Dennoch wird die EU in rasendem Tempo finanziell ausgeblutet. Cui prodest? Wem nützt das, was hinter unserem Rücken vor sich geht?
Fast jeder Schritt der Brüsseler Elite richtet sich mittlerweile gegen die EU-Mitgliedstaaten und die europäischen Bürger, wobei sie vor allem gegen souveränistische Parteien, Politiker und Regierungen vorgeht. Was braucht es noch, damit wir endgültig die Nase voll haben?
Schauen wir uns mal an, welche Schritte Brüssel macht!
Kriegstreiberei in den russisch-ukrainischen Beziehungen. Dabei sind sie so entschlossen, dass sie praktisch das verbleibende wirtschaftliche und militärische Potenzial Europas auf dem Altar der Verteidigung ukrainischer Interessen opfern. Dies ist im Wesentlichen der Grund dafür, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Donald Trump ein Handels- und Zollabkommen geschlossen hat, das in jeder Hinsicht skandalös den europäischen Interessen zuwiderläuft. Ein Zoll von 15 Prozent gegenüber null Zoll. Energiekäufe im Wert von 750 Milliarden Euro, Investitionsverpflichtungen in Höhe von 600 Milliarden Euro und darüber hinaus Waffenankäufe in brutaler Höhe aus Amerika.
Und dann haben wir noch nicht einmal darüber gesprochen, dass es einen geheimen Zusatz zum Pakt gibt, über dessen Inhalt wir noch fast nichts wissen, aber früher oder später davon erfahren werden. Der Kern ist zu erahnen: Unterstützung der Ukraine um jeden Preis, um Russland zu besiegen. Daraus folgt, dass die Vereinigten Staaten im Krieg bleiben müssen, denn ohne sie ist ein Sieg über Russland natürlich undenkbar – auch mit ihnen nicht gerade einfach! Deshalb weitere Zugeständnisse – wenn man so will, Unterwürfigkeit – gegenüber Amerika.
Neben der Verbrennung von 168,9 Milliarden Euro wird hier am deutlichsten, dass Brüssel den Willen anderer durchsetzt, anstatt die Interessen der Europäer zu vertreten.
Die globale Elite verfolgt zwei Ziele: die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen und politischen Kontrolle über die bereits von ihr eroberte Ukraine und damit die Schwächung und Zerstörung Russlands („Russland muss untergehen!“).
Eine sogenannte „grüne” Strategie (Green Deal) ist in jeder Hinsicht übertrieben und schädlich für die europäische Industrie und Landwirtschaft. Wir wollen jetzt gar nicht darauf eingehen, dass auch die Grundlagen der dunkelgrünen Wirtschaftspolitik fragwürdig sind – also die umstrittene und meiner Meinung nach falsche Vorstellung, dass anthropogene CO2-Emissionen die Ursache für die globale Erwärmung sind –, sondern gehen wir „nur” davon aus, dass die Folgen des Green Deal Industrie und Landwirtschaft der Union lähmen werden, weil der überstürzte und erzwungene Übergang zu erneuerbaren Energien einfach nicht realisierbar und schädlich ist.
Das Ziel, fossile Energieträger bis 2050 aus der Union zu verbannen, zerstört schlichtweg jede Chance für die wirtschaftliche Entwicklung Europas. (Siehe die Vereinigten Staaten, Russland oder Indien, China: Sie hindern sich selbst nicht daran, sich weiterzuentwickeln.) Fossile Energieträger, auf denen nach wie vor 80 bis 85 Prozent der Weltwirtschaft basieren, werden noch lange Zeit unverzichtbar sein.
Aber die EU arbeitet wie ein streberhafter, aber sehr dummer Musterschüler gegen sich selbst. Das ist schon kurzfristig unhaltbar.
Die Elite der Union bereitet sich darauf vor, die digitale Währung CBDC einzuführen, und zwar nicht in ferner Zukunft, sondern bereits innerhalb eines Jahres. Dies wird natürlich mit der schrittweisen und schließlich vollständigen Abschaffung des Bargeldes einhergehen. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hat sich dazu eindeutig geäußert, und es besteht kaum Zweifel daran, dass die Brüsseler Führung, wenn sie bis 2029 im Amt bleibt, diesen Weg bis zum Ende gehen wird. Die digitale Währung steht nicht für sich allein: Daraus soll eine ID entwickelt werden, die umfassende Daten über Einzelpersonen speichert, wodurch fast alle unsere persönlichen Informationen in die Hände bestimmter Zentren gelangen – und wir damit schutz- und wehrlos werden.
Die Kommission hat dieses Jahr das DSA eingeführt, also das Gesetz über digitale Dienste, das auf den ersten Blick sehr gut klingt, da es sich zum Ziel gesetzt hat, Inhalte im Internet zu moderieren und Meinungen, die als extremistisch bezeichnet werden, von den Plattformen zu verbannen. Das könnte sehr gut sein, aber leider ist dies in der Realität nicht der Fall. Vielmehr filtert der globalistische, liberale Mainstream im Wesentlichen souveränistische, nationale und konservative Meinungen heraus, sei es in Bezug auf Krieg, Genderfragen, Covid und mRNA-Impfstoffe, Migration oder Klimahysterie.
Aber das reicht immer noch nicht: Die Union will in Kürze einen sogenannten Schutzschild für die Demokratie einführen, der Meinungen innerhalb des Rahmens der digitalen Regulierung streng kontrollieren soll. Im Frühjahr dieses Jahres hat die EU die öffentlichen Diskussionen zu diesem Thema abgeschlossen, das Parlament hat einen Sonderausschuss eingerichtet, sodass mit Nachdruck an der Einführung einer neuen Zensurinstitution gearbeitet wird. Zu diesem Zweck wurde ein mit 5,69 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln finanziertes Netzwerk zur Überprüfung von Fakten aufgebaut, das – wie interessant! – während der Wahlperiode Meinungen überwacht und filtert.
Es hat sogar einen Namen: „Europäisches Faktencheck-Netzwerk“. Irgendwie hat man ein ungutes Gefühl dabei: Gerade zur Wahlzeit werden Meinungen gefiltert – Ursula von der Leyen und Michael McGrath haben sich das wohl zum Nachteil der souveränistischen Kräfte ausgedacht.
Dies sind nur die jüngsten Schritte, die eindeutig zeigen, dass die Union „voranschreitet“, und zwar mit großen Schritten in Richtung Abgrund.
In diesem Zusammenhang möchte ich jetzt nicht die Faktoren und Entscheidungen aufzählen, die uns schon auf die Nerven gehen und uns Ungarn besonders großen Schaden zufügen. Dennoch möchte ich kurz erwähnen, dass Brüssel den Migrationspakt noch immer nicht aufgegeben hat, sondern sogar weiter vorantreibt, was letztendlich zur Islamisierung Europas führen kann – wenn wir tatenlos zusehen, was aufgrund der bewusst selbstzerstörerischen Schritte der Brüsseler Elite geschieht.
Außerdem muss immer wieder betont werden, dass der Entwurf des neuen EU-Haushaltsplans nicht nur für uns, sondern auch für die anderen Mitgliedstaaten inakzeptabel ist, insbesondere angesichts der erheblichen Kürzungen bei den Agrarsubventionen und der Erhöhung der Militärausgaben. Noch schlimmer ist jedoch die Absicht, der Ukraine um jeden Preis einen beschleunigten Beitritt zur Union zu ermöglichen, was den EU-Haushalt zugunsten der Ukraine und zum Nachteil der derzeitigen Mitgliedstaaten, insbesondere derjenigen Länder, in denen die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt, völlig aus dem Gleichgewicht bringen würde.
Wir könnten auch darüber sprechen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ihr neues Übereinkommen, das IHR, das sie den Mitgliedstaaten aufzwingen will, von der Brüsseler Führung voll und ganz unterstützt wird, obwohl heute immer mehr Menschen klar erkennen, dass es sich dabei um nichts anderes als den Entwurf der WHO handelt, im Gesundheitsbereich als Weltregierung über den Nationalstaaten zu agieren, insbesondere im Hinblick auf Epidemien und Pandemien.
Es versteht sich von selbst, dass wir Ungarn uns die Maßnahmen Brüssels besonders zu Herzen nehmen, da nicht nur ein Großteil der uns zustehenden Fördermittel gestrichen wird, sondern wir darüber hinaus durch den Europäischen Gerichtshof auch noch finanziell bestraft werden.
Zusammenfassend: Ich bin kein Politiker, daher kann ich ruhig sagen, was aus diplomatischer Sicht nicht möglich wäre, und was ich bereits im Titel angedeutet habe:
Die Union muss umgepflügt und mit Salz bestreut werden.
Das ist nicht einfach, das weiß ich. Aber hier und jetzt ist es wichtig, dass wir zur Erkenntnis gelangen, dass dies notwendig ist. Die Umsetzung ist verdammt schwer, denn wir stehen einem brutalen Gegner gegenüber, nicht Ursula, sondern den großen Tieren und Bonzen hinter ihr. Wir brauchen ein neues Europa!
Wie sang Tamás Cseh den Text von Géza Bereményi? „Oh, der Westen, der Westen, schöner wilder Westen, wilder Westen / Das war nicht das Ziel / sein Kiefer war aus Stahl“ […] „Hey, Ungarn, Ungarn! / Das Konzept ist längst tot! / Ihr werdet sicher arm sein / so wie ihr es immer wart.“
Autor: Dr. Tamás Fritz, Politologe und Philosoph, Sprecher der CÖF-CÖKA (Forum für zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit)
MAGYARUL: https://magyarnemzet.hu/velemeny/2025/09/eu-t-szantas-so-ursula-euro-ukrajna-legitimacio , erschien am 1. September, 2025
Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin