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In Flaschen gefülltes Gold der Benediktiner

27. April 2023 https://foapatsagiturizmus.hu/en/rolunk/

Die sich im Jahre 996 auf dem Heiligen Berg Pannoniens angesiedelten Benediktinermönche haben gleichzeitig mit dem Aufbau ihrer Kirche und ihres Klosters die bereits von den Römern angefangene, später jedoch in Vergessenheit geratene Reb- und Weinkultur zum neuen Leben gerufen. Pannonhalma ist lebendiger Zeuge der europäischen und ungarischen Kultur bzw. Wache von Christentum und Bildung, Humanität und Menschendienst.

Es sind die Sanftheit und Schönheit von Transdanubien, der pannonischen Landschaft, der in Flaschen gefüllte Saft der sorgfältig bewirtschafteten Reben, der Wein als Frucht der Schöpfung und der menschlichen Arbeit, ergänzt mit all den kulturellen Werten, die die Benediktinermönche von diesem vergangenen harten Jahrtausend zugunsten ihrer Umgebung und zu ihrer eigenen Freude ständig wiederherstellen und aufbewahren wollten.

Pannonhalma ist lebendiger Zeuge der europäischen und ungarischen Kultur bzw. Wache von Christentum und Bildung, Humanität und Menschendienst.

Geschichte

Im Jahre 996 siedelte Großfürst Géza auf dem Heiligen Berg Pannoniens Mönche aus Tschechien an. Die im Jahre 1001 datierte Privilegienurkunde des Königs Stephan des Heiligen ordnete das Kloster direkt dem Apostolischen Stuhl unter. Die Benediktinermönche standen von Beginn an immer in engem Kontakt mit dem Weinbau und der -Fertigung, was in der Region sogar aufs Zeitalter der Römer zurückgreift. Jahrhundertelang übten sie die Reb- und Weinkultur der jeweiligen Epoche auf höchstem Niveau aus. Am Anfang der 1900-er Jahre mögen die Besitztümer der Erzabtei etwa 100 Hektar in der direkten Umgebung von Pannonhalma ausgemacht haben, wobei das Kloster auch über Weinberge in Somló und Tokaj-Hegyalja verfügte. Bereits damals wurden die Weiss- und Rotweinsorten in Flaschen verkauft, die auch über die historischen Grenzen geliefert wurden.

Die politische und gesellschaftliche Umordnung nach dem Zweiten Weltkrieg machte die Fortsetzung der Tradition mehrerer Jahrhunderte unmöglich, da sowohl das Weingut als auch die Kellerei in staatlichen Besitz kamen. In den darauf folgenden Jahrzehnten verzichteten jedoch die in Pannonhalma lebenden Mönche nicht auf die Wiederbelebung dieser Erbschaft.

In dem vergangenen Jahrzehnt übernahm die Erzabtei das Wiederaufleben der aus Zwang unterbrochenen Tradition der Reb und Weinkultur, die praktisch gleich alt wie das Kloster ist.

Weinberge

Die Weinberge der Abteikellerei befinden sich auf der Weingegend von Pannonhalma, deren Gesamtgebiet ca. 600 Hektare beträgt (mit dieser Flächengrösse gehört sie zu den kleinsten der 22 Weingegenden von Ungarn). Die Wetterverhältnisse sind ausgeglichen, im Landesvergleich herrschen mittelmässige Licht-, Wärme- und Niederschlagsgegebenheiten.

Bei ihrer Errichtung war es von erhöhter Bedeutung, die Anzahl der Rebstöcke je Hektar über 5000 zu steigern, da beim Erzielen eines bestimmten Ertrags die Belastung der einzelnen Rebstöcke auf diese Weise wesentlich gemindert werden kann, wodurch die Weinproduktion aus einem Grundstoff besserer Qualität erfolgen kann. Bei der Bewirtschaftung der Weinberge ist unsere ständige Anforderung die Aufrechterhaltung des optimalen Gleichgewichts von moderner Maschinenkraft und anspruchsvoller Handarbeit.

Rebsorten

Da die Naturverhältnisse von Pannonhalma an das obere Loire-Tal, eventuell an Elsass erinnern, wurden auf zwei Drittel unserer angebauten Gesamtfläche Rebsorten gepflanzt, von denen frische, guten Trinkfluss bietende Weissweine hoher Qualität hergestellt werden können. Solche Weine möchten wir in erster Linie aus den Rebsorten Rheinriesling, Sauvignon Blanc und Gewürztraminer erzeugen. Bei der Zusammenstellung der Sortenauswahl wurden auch die historischen Traditionen der Weingegend berücksichtigt, daher wachsen auch Rebstöcke von Welschriesling auf unseren Plantagen.

Anhand des Tourismus des Klosters von Pannonhalma, der jährlich etwa Hunderttausend Besucher aus aller Welt zählt, haben wir auf einem Drittel der Flächen einige sogar langfristig perspektivische internationale weisse Trauben wie Chardonnay und Weissburgunder bzw. rote wie Spätburgunder, Merlot und Cabernet Franc angepflanzt. Unter den roten Rebsorten hat Spätburgunder eine sehr wichtige Rolle, da von den klimatischen Gegebenheiten und den Bodencharakteristiken der Weingegend ausgegangen diese Traube am besten geeignet ist, Pannonhalma als Rotweinbaugebiet vielfältig und eigenartig zu widerspiegeln.

Winzer

Das Weingut bietet dem Winzer eine einzigartige Möglichkeit an. Die von den Weinbergen gelesenen Trauben zeichnen sich durch ihre Vielfältigkeit, Konzentration und Sortencharakteristik aus. Die Verarbeitung der Ernte erfolgt anhand einer Winzertechnologie, die laut Grundsatz der modernen, schonenden, gravitativen Materialbewegung funktioniert. Diese Weinbereitungstechnologien ermöglichen die maximale Aufbewahrung des grundsätzlich hochwertigen Potenzials des Traubenmaterials.

Es werden frische, fruchtige und aromenkonzentrierte Weissweine von den bestimmten Rebsorten wie Rheinriesling, Gewürztraminer und Sauvignon Blanc erzeugt. Bei den Rotweinen werden besonders hohes Wert auf die Ausprägung der Eigenart von Spätburgunder durch Entdeckung der Optionen unterschiedlicher Lagen und Rebsortenklonen bzw. Produktions- und Reifungsmethoden gelegt.

Gebäudekomplex und Weinbereitungstechnologie

Die Trauben von den Weinbergen werden in dem in direkter Nachbarschaft des Benediktinerklosters sitzenden neuen Keller und Weinhaus mit einer Grundfläche von beinahe 2000 Quadratmetern verarbeitet, was sich am südwestlichen Fusse des St. Martinsberges befindet. Es wurde hier zur Verarbeitung der Trauben bzw. zur Lagerung der Weine ein in die Landschaft passendes, die Bodengestalt gut ausnutzendes Gebäude errichtet. Basis dafür ist das vierstöckige Verarbeitungsgebäude, wo die Materialbeförderung anhand Gravitation ermöglicht ist. Zur Reifung der gegorenen Weine stehen die in das Innere des Berges einreichenden Kellerzweige voll mit Holzfässern zur Verfügung.

Besichtigung

Das Programm „offener Keller“ eignet sich dazu, dass die Interessenten und die Weinliebhaber einen Einblick ins Leben der jährlich 300 000 Flaschen herstellenden Weinkellerei gewinnen können und im Rahmen einer kommentierter Kostprobe die Produkte der Weinkellerei der Erzabtei Pannonhalma kennenlernen.

Der Besuch erfolgt mit einer fachgerechten, von der Weinkellerei organisierten Führung, wobei die Gäste mit der Geschichte der Reb- und Weinkultur der Benediktiner bekannt gemacht werden, den neuen Gebäudekomplex anschauen bzw. die technologischen Prozesse der Weinproduktion verfolgen, sowie unsere Weinsorten kosten können, wozu im klassischen Kellerzweig auch ein Verkostungsraum mit bequemer Sitzmöglichkeit für beinahe 50 Personen eingerichtet wurde.

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