Search

Gottesfürchtige in der Welt der Ungläubigen

31. Oktober 2023 Magyar Hírlap von IRÉN RAB

Ich habe einen Brief von einer Organisation der parteiungebundenen Patrioten erhalten, die den gesamten deutschsprachigen Raum abdeckt. Die Patrioten vertreten einen ähnlichen Standpunkt wie die Ungarn: Sie setzen sich für die Rechte der Eltern gegen die Indoktrination der Kinder in der Schule ein, protestieren gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte und verkünden die Souveränität der Nationalstaaten und das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Sie bitten mich, ihre Petition gegen den Bau der neuesten Moschee in Deutschland zu unterzeichnen, weil sie nicht wollen, dass die christlich-abendländische Kultur in Europa verschwindet.

Die Moschee soll in Dresden im alten Stadtzentrum in der Nähe des historischen Großen Gartens der Stadt gebaut werden. Dieser historische Park wurde im frühen 18. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten nach französischem Vorbild angelegt. Der Garten ist kreuzförmig gestaltet, mit dem Sommerpalais des Monarchen in der Mitte, umgeben von zweistöckigen Gartenpavillons. Der Ziergarten ist mit Juwelen der antiken und barocken Kunst geschmückt, mit Skulpturen, die die üppigen Formen des menschlichen Körpers darstellen. All diese Pracht verkündet seit Jahrhunderten die Macht und den Reichtum des christlich-sächsischen Monarchen. Während der sinnlosen anglo-amerikanischen Bombenangriffe, die Dresden in ein Flammenmeer verwandelten, wurden alle Gebäude niedergebrannt und der Park zerstört. Während der sozialistischen Ära wurde der barocke Ziergarten durch eine Kartoffelplantage und später durch einen Pionierpark ersetzt.

Der Große Park, der nun endlich wieder in seiner ganzen Pracht erblüht, bekäme jetzt einen engen Nachbarn, eine auch als islamisches Kulturzentrum fungierende Moschee mit einer großen Kuppel und einem hohen, schlanken Minarett.

Das Minarett wäre weithin sichtbar, und der Gebetsruf des Muezzin würde fünfmal am Tag von seinem Dach ertönen. Weithin könnte man hören: „Es gibt keinen Gott außer Allah, Allah ist der Größte.“

Die geplante Moschee in Dresden ist von stadtbildprägender Bedeutung, von denen gibt es bundesweit etwa 300, vor allem im Westen des Landes.

Passt eine kuppelförmige feierliche Moschee mit einem hohen Minarett in das traditionelle deutsche Stadtbild?

Natürlich nicht, aber diese Frage wird immer seltener gestellt, um nicht als rassistisch angesehen zu werden. Übrigens gibt es nach offiziellen Schätzungen für das Jahr 2020 in Deutschland 2.800 Moscheen, was im Vergleich zu den 24.000 katholischen Kirchen und Kapellen nicht besonders viel zu sein scheint.

Doch während in letzter Zeit Hunderte von katholischen Kirchen geschlossen und viele abgerissen wurden, wurden und werden ständig Hunderte von Moscheen gebaut.

Es ist nicht bekannt, ob dies allein durch die Spenden der Gläubigen geschieht oder ob auch der Staat dazu Unterstützung leistet oder ob die Europäische Union hilft, die erfolgreiche Integration zu fördern?

Heute ist der Islam die drittgrößte Religion in Deutschland, mit fünfeinhalb Millionen Muslimen. Das wäre prozentual nicht so bedeutend, aber in absoluten Zahlen ist das doch alarmierend. Vor allem, wenn man sich die Statistiken ansieht: Vor einigen Generationen, im Jahr 1945, lebten nur 6.000 Muslime auf deutschem Boden, vor dreißig Jahren waren es 2,7 Millionen, und ihre Zahl wächst aufgrund von Einwanderung und Zuwachs exponentiell. In Europa gibt es etwa 50 Millionen Muslime, aber ihre Zahl wird bis 2050 voraussichtlich auf 70 Millionen ansteigen. Das ist mehr als siebenmal so viel, wie die Gesamtbevölkerung Ungarns.

Früher stellte man sich noch die Frage, ob die absolute Zahl der wahren Gläubigen wächst oder ob sie durch die wie Pilze aus dem Boden schießenden Moscheen sichtbarer werden. Ob die Moscheegemeinde die Integration erleichtert oder im Gegenteil zur Entfremdung beiträgt?

Überhaupt, wie viel Islam verträgt Deutschland?

Und natürlich was für eine Sorte? Denn der religiöse Führer, welcher in Person die lokalen islamischen Gemeinden zusammenführt, der Imam, der aus der arabischen Welt nach Deutschland kommt und den Menschen den Koran so lehrt, wie sie es von dort gewohnt sind. Auch den männlichen Kindern. Die Deutschen wollten schon lange, dass die islamisch-theologische Bildung, wie alle anderen Religionen auch, an deutschen Hochschulen gelehrt wird. Jetzt endlich, im Jahr 2021, ist es gelungen, ein islamisches Seminar an der Hochschule Osnabrück mit 30 Studenten zu gründen. Ob sie erfolgreich sein wird, bezweifle ich allerdings. Denn ein wahrer Gläubiger darf sich nicht von einem Ungläubigen ausbilden lassen.

Die patriotischen Petenten befürchten, dass das geplante Islamische Kultur- und Bildungszentrum Marwa Elsherbiny in Dresden die extremistische Ideologie der Muslimbruderschaft verbreiten wird.

Denn die Gemeinschaft, die hinter dem Bauprojekt steht, wird von einem radikal-islamischen Prediger geleitet, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die Äußerungen des Predigers Dr. Elgazar stehen nach Beobachtungen des Amtes „im Einklang mit der Ideologie der Hamas, dem palästinensischen Ableger der Muslimbruderschaft“ und „spiegeln ein Islamverständnis wider, das mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unvereinbar ist“.

Im Jahr 2020 listete der deutsche Verfassungsschutz 28.700 islamistische Extremisten auf,

die wegen Terrorismus angeklagt werden könnten. Es handelt sich um Personen, die demokratische Grundsätze und Grundfreiheiten ablehnen und mit islamistischen Terrororganisationen wie Boko Haram oder Hamas sympathisieren. Wenn die registrierten Personen ein Netzwerk bilden, können sie jederzeit einen beliebigen, koordinierten, bewaffneten Terroranschlag mitten in Deutschland durchführen, vielleicht sogar mit deutschen auf dem Schwarzmarkt gekauften, ursprünglich in die Ukraine verfrachteten Waffen.

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung spürt seit geraumer Zeit, dass von einer hemmungslosen Flüchtlingspolitik wenig Gutes zu erwarten ist, aber

der Bundeskanzler hat erst jetzt erkannt, in welcher Gefahr sich sein Land befindet. Er war nämlich in Jerusalem, wo ihm die Brutalität, mit der die Hamas ihre Feinde tötet, vor Augen geführt wurde. Auf dem Heimweg sprach er von einer härteren Abschiebepolitik,

und siehe da, das Kabinett hat trotz Protesten der Grünen bereits einen entsprechenden Gesetzesentwurf eingebracht. Wer kein legales Bleiberecht in Deutschland hat, muss mit sofortiger Wirkung ausgewiesen werden! Diejenigen, die nicht schutzberechtigt sind, sollten ebenfalls das Land verlassen, sagte der Kanzler.

Ich wäre sehr neugierig, wie sie das machen wollen, denn im Moment müssten sie mehr als 50.000 Menschen loswerden. Zumindest nach ihren eigenen – eher unvollständigen – Aufzeichnungen.

Autorin Dr. phil. Irén Rab ist Kulturhistorikerin, Gründingdredakteurin von Ungarnreal

Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin

MAGYARUL: https://www.magyarhirlap.hu/velemeny/20231025-befogadas-es-kitoloncolas

Bild: DITIB-Zentralmoschee in Köln, im Hintergrund der Dom von Köln

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert