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Das Toben der Antisemiten an der Soros-Uni

8. April 2025 Achgut.com von László Seres

Die Jüdische Studentenverbindung Wien berichtete über Antisemitismus und Israel-Hass an der vom amerikanischen Milliardär George Soros gegründeten und weitgehend von ihm finanzierten Central European University Wien.

An der CEU herrsche eine feindselige Atmosphäre gegenüber Israel und dem Zionismus, der jüdische Staat werde dämonisiert, der Hamas-Terror bagatellisiert oder sogar gefeiert, die jüdischen Studenten würden angepöbelt, heißt es. Auf einer Party in einem der CEU-Klubs wurde die Parole „Zionists, get the fuck out“ gebrüllt und ein Student, der einen David-Stern trug, öffentlich erniedrigt.

In einem Post auf Instagram schrieb die Jüdische Studentenverbindung: Rektorin Shalini Randeria ignoriere die Bedrohung der jüdischen Studenten und lasse offen antisemitische Veranstaltungen zu.

Es wird berichtet, wie an der CEU der Hamas-Terror gefeiert und Israel-Hasser zu Vorträgen eingeladen werden. Der jüdische Student Alon Ishay erzählt in der Jüdischen Allgemeinen vom 7. Dezember 2023:

„Am Wiener Campus der CEU wird der palästinensische Terror gefeiert. Jüdische Studenten trauen sich daher nicht, ihre jüdische Identität oder ihre Bezüge zu Israel offen zu zeigen. Sie fühlen sich nicht mehr sicher. In den Whats-App Chats der Uni wurden massenhaft terrorverherrlichende Inhalte und Nachrichten geteilt, darunter auch Rechtfertigungen des Massakers am Nova-Musikfestival. Die Moderatorinnen und Moderatoren der Gruppe unterstützten diese Positionen und schlossen jüdische Gegenstimmen aus der Gruppe aus.“

Die Jüdische Studentenverbindung hat ganze zwei Monate lang vergeblich um einen Termin bei der CEU-Rektorin Shalini Randeria gebeten. Stattdessen wurde von der Universität eine nicht unterzeichnete, offensichtlich als offiziell zu betrachtende Erklärung veröffentlicht. Darin wurden nicht etwa die Israel-feindlichen Ausschreitungen verurteilt.

Stattdessen wird behauptet, dass die Anklagen der jüdischen Studenten „zutiefst beleidigend“ seien, die Mission, die Aktivitäten und die Werte der CEU würden darin vollkommen falsch interpretiert.

Es handele sich um bloße „Missverständnisse“, die man aufzuklären bestrebt sei. Die Universitätsführung werde mit den jüdischen Studenten reden, „um sicherzustellen, dass sie sich sicher fühlen können“.

Kolonialismus-Vorwürfe und Boykott-Aufrufe

Wie zum Hohn heißt es weiter in der Erklärung:

„Seit der Gründung ist es die Mission der CEU, die offenen Gesellschaften zu verteidigen, die kritischen Diskussionen zu fördern und die Freiheit zur Prüfung konkurrierender Ansichten zu beschützen. Zu dieser akademischen Freiheit gehört das Recht, respektvoll zu widersprechen und kontroverse Ideen innerhalb der Grenzen der Legalität und der Höflichkeit entfalten zu können. Es ist entscheidend, dass wir als Universität einen Raum für alle Diskussionen schaffen. Die Institute der CEU können frei Veranstaltungen organisieren und Redner mit verschiedenen intellektuellen und politischen Positionen einladen, um eine Umgebung zu pflegen, in der verschiedene akademische Perspektiven frei untersucht und besprochen werden können, innerhalb der Grenzen der Legalität.“

Stimmt das aber auch? Eher nicht, denn

Organisiert werden können dagegen Veranstaltungen mit derart „konkurrierenden Ansichten“ wie bei der Teach-in-Reihe „Gegen die Gegenwart: Perspektiven der Vergangenheit und der Zukunft in Palästina“, die zwischen dem 7. und 15. November 2023 stattfand. Ursprünglich hatten die Teach-ins zwei Veranstalter, das Institut für Genderwissenschaften der CEU und die Universität Wien. Die Universität Wien war allerdings „wegen fehlender Perspektivenvielfalt“ als Veranstalter vorzeitig ausgeschieden. Die CEU dagegen sah weder bei den Referenten noch bei deren Ansichten ein Problem, und die Veranstaltungsreihe wurde wie geplant abgehalten. Und so hatten die dargelegten Perspektiven statt Vielfalt nur eines gemein: die Israelfeindlichkeit.

  • Die Referentin der Veranstaltung „Palästina als feministische Angelegenheit“ war Dr. Layal Ftouni, Assistentin für Gender Studies und postkoloniale Studien an der Universität von Utrecht, die Israel für einen „Kolonialstaat der Siedler“ hält, ihn der Apartheid beschuldigt und zu seinem Boykott aufruft.
  • Die Referentin der Veranstaltung „Kolonialistische Siedlerherrschaft in Palästina“ war Dr. Amahl Bishara, eine Anhängerin der bewaffneten Intifada; sie unterstützt Terrororganisationen auf Facebook und dämonisiert Israel sowohl in ihren Forschungen als auch in den sozialen Medien.
  • Den Vortrag „Die Belagerung Gazas: Debatten über internationales Recht und Widerstand“ hat Dr. Darryl Li gehalten. Sie behauptet, „der strukturelle Missstand in Palästina ist nicht allein die Diskriminierung, sondern der Kolonialismus“. Die israelische Apartheid gehe sogar weiter als die in Südafrika, behauptet sie.
  • Den Beitrag „Gaza Regieren“ hielt Ilana Feldman von der George-Washington-Universität, die während ihrer Zeit als kommissarische Dekanin 2020 extra darauf aufmerksam gemacht werden musste, dass sie als Führungskraft der Universität keine Boykottaufrufe gegen Israel unterstützen darf.
„Genozidales Blutbad“

Die hier dargestellte Veranstaltungsreihe ist nur eine unter vielen, die an der CEU „innerhalb der Grenzen der Legalität und der Höflichkeit“ stattfinden können. Dazu gehört auch gewiss die Solidaritätskundgebung, zu der eine Gruppe mit der Bezeichnung „Queer CEU“ schon drei Tage nach dem Hamas-Massaker, am 10. Oktober 2023 auf dem zentralen Stephansplatz in Wien aufgerufen hatte, gegen das „genozidale Blutbad“ in Gaza.

Die Studentenvertretung der CEU versandte an alle Studenten einen Aufruf des „CEU Free Palestine Collective“, in dem die Studenten der CEU aufgefordert wurden, nicht neutral zu bleiben und den „Genozid in Palästina“ zu verurteilen.

„Akademische Neutralität ist eine klare Unterstützung für den hegemonialen Diskurs und ist eine Komplizenschaft mit dem kolonialen Genozid. Seit Jahrzehnten profitiert der europäische und US-amerikanische militärisch-industrielle Komplex von der Unterstützung der israelischen Kriege und der Besetzungsbemühungen. Da die CEU mit finanziellem und symbolischem Kapital aus den USA gegründet wurde und gesetzlich in der EU und in den USA verankert ist, ist sie strukturell verpflichtet, einen klaren Standpunkt einzunehmen“, heißt es in dem Schreiben. Außerdem wird der Terror der Hamas als Befreiungsbewegung bezeichnet und vom „kolonialistischen Genozid“ Israels gesprochen. Immerhin hat sich später wegen dieser Aussagen die Studentenvertretung vom Schreiben distanziert.

Fragwürdige „akademische Freiheit“

Wer dieser geforderten Strategie nicht gehorcht, wird angegriffen. So haben am 27. November Gruppen von Studenten eine Veranstaltung über die Terrorstrategie der Hamas kurzerhand umfunktioniert und allen gezeigt, was sie von der „akademischen Freiheit“ halten.

In Anwesenheit von Rektorin Randeria wurde ein nicht gefügiger Professor unter dem Jubel der Anwesenden von der Veranstaltung vertrieben, und jeder, der das Wort „Terror“ zu erwähnen wagte, wurde gnadenlos niedergeschrien.

Besonders aktiv ist – wie schon eingangs gezeigt – das Institut für Genderwissenschaften, das 2015, noch in Budapest angesiedelt, den Terroranhänger Joseph Massad von der Columbia Universität eingeladen hatte, und der in Budapest schon damals zur Vernichtung Israels aufgerufen hatte.

Und so könnte man die Vorfälle noch lange weiter aufzählen. Das alles soll zur Autonomie und zur akademischen Freiheit gehören? Der Dekanin und allen anderen Führungskräften der Universität muss doch klar sein, dass diese Gruppen – solange ihnen die Zentrale der Universität nicht klar widerspricht – durchaus für die Universität als Ganzes sprechen.

Dieser Beitrag erschien am 19.01.2024 in Achgut.com, deutsche Übersetzung von Krisztina Koenen https://www.achgut.com/artikel/das_toben_der_antisemiten_an_der_soros_uni

Magyarul: https://neokohn.hu/2024/01/12/antiszemitizmus-ujratoltve-avagy-mi-a-halal-folyik-a-ceu-n/

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